Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenkönig (German Edition)

Totenkönig (German Edition)

Titel: Totenkönig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
Vom Netzwerk:
stieß einen knurrenden Laut der Empörung aus. „Er war ein Würdenträger meiner Stadt! Er war fähig, Menschen zu führen, sie zu beherrschen, er war wie ein weiser Hirte für eine Herde von Schafen. Und er zeigte sich würdig für die von mir gewährte Ewi gkeit.“
    „Womit verdienen sich sterbliche Ratsmitglieder die Ewigkeit?“
    „Was schert es dich?“
    „Weiß der Imperator von Kyaslan davon?“
    „Rha-Khun schert sich nicht um die Welt der Menschen.“
    „Die meisten Unsterblichen scheren sich nicht um die Menschen. Und es geschieht nicht oft in der Geschichte der Welt, dass im Au ftrag eines Unsterblichen ein Gebäude für Menschen errichtet wird, in dem sich Kräfte jenseits aller Vorstellungskraft vereinen.“
    „Du hast also die Wandgemälde aufmerksam betrachtet, junger Unsterblicher. Und das Geheimnis jener Kräfte konntest du noch immer nicht ergründen. Ich will es dir verraten: Das Geheimnis der Pyram ide liegt in ihrer Struktur verborgen. Es ist eine alte Kraft, auf die wir Ältesten einst während unserer Forschungen stießen. Auch das ist Magie, die wirkt.“ 
    „Du musst die Menschen dieser Stadt wahrlich geliebt haben.“
    „Meridianer“, seufzte Meridias. „Benannt nach mir. Ja, ich liebte die Menschen, doch können sie auch zu einer Plage werden, einer Plage, die kontrolliert werden muss, denn sonst würde dieses Reich im Chaos untergehen. Die Mitglieder meines Rates besitzen besondere Fähigkeiten der Menschenführung, in anderen Teilen der Welt hätten sie große Herrscher und Schlachtenlenker werden können, doch sie entschieden sich dafür, die größte Stadt der Welt in meinem Auftrag zu regieren. Ihre Fähigkeiten sind zu wertvoll, um sie eines Tages mitsamt ihren Leibern sterben zu lassen, deshalb verdienen sie die Ewigkeit!“
    „Du lässt die Menschen tyrannisieren.“
    „Manchmal ist Tyrannei notwendig, um ihre Massen im Zaum zu halten. Ich schreite nur dann ein, wenn die Ordnung oder die Zukunft meiner Stadt gefährdet ist.“
    „Und deshalb entführst du eine junge Frau? Deshalb lässt du e inen Mordanschlag auf meine Freunde ausführen?“
    „Ich habe diese Frau durch meinen Rat einfordern lassen und ve rsprach deinen Freunden eine würdige Zukunft innerhalb der Mauern dieser Stadt. Mein Angebot galt einzig und allein aufgrund meines Respekts für alle Söhne und Töchter der schwarzen Sonne. Doch Du und deine Gefährtin habt dieses Angebot abgelehnt.“
    „Und ich würde dein Angebot wieder ablehnen. Ich bin hier, um Za ira zu befreien, koste es was es wolle.“
    Die Flossenhände schlossen sich fester um Larkyens Leib. Kn ochen knackten.
    „Deine Vernichtung wird der Preis sein, den du zahlst“, knurrte M eridias.
    Larkyen fühlte, wie seine Kräfte schwanden. In pulsierenden he ißen Strömen flossen sie aus ihm heraus und in die Hände des Sohnes der ersten schwarzen Sonne. Meridias zehrte von Larkyens Lebenskraft, so wie Larkyen es zu Tausenden bei seinen Feinden vollbracht hatte.
    „In dir steckt viel Kraft“, stellte Meridias fest.
    Larkyen versuchte sich verzweifelt aus dem Griff des Unsterblichen zu befreien. Die Muskeln in seinen Armen arbeiteten und zeichneten sich unter dem Stoff seiner Kleidung ab. Er schrie unter der Anstrengung auf. Meridias Hände explodierten unter seiner Kraft.
    Larkyen stürzte zu Boden, schlug hart auf den Felsen auf und rol lte sich ab. Er sah zu seinem Gegner zurück.
    In Meridias` Gesicht zeichnete sich ein Ausdruck blanker Verwi rrung ab. Der Sohn der ersten schwarzen Sonne sah auf seine zerfetzten Hände hinunter, die meisten seiner Finger waren verschwunden. Blutige Hautfetzen und Knochensplitter ragten aus den Stummeln hervor. Die Verletzung heilte beinahe so schnell wie sie ihm zugefügt worden war.
    Larkyen zog sein Schwert. Die Luft knisterte unter der Rune nmacht, die in der pechschwarzen Klinge beheimatet war. Meridias wich einen vorsichtigen Schritt zurück, seine Augen weiteten sich.
    „Fluch über dich“, schimpfte Meridias. „In deinen Händen hältst du eine der wenigen Waffen, die einen Unsterblichen vernichten können. Ich war anwesend, während der schwarze Stahl das erste Mal geschmiedet wurde. Oh Schande über dich, dass du eine solche Wa ffe gebrauchst.“
    „Du lässt mir keine andere Wahl“, knurrte Larkyen. Und er griff an. Seine Schläge waren präzise und wohlüberlegt. Meridias wich weiter zurück. Larkyen gelang es nicht, den Riesen zu treffen. Mit lautem Zischen durchschnitt seine

Weitere Kostenlose Bücher