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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde. Zudem warteten hinter ihr noch jüngere Mädchen, die ihren Job haben wollten, und man hatte sie schon darauf hingewiesen, dass sie nicht mehr die Jüngste wäre.«
    Wie schlimm, aber die Gesetze in der Branche waren hart. Und ich dachte daran, dass sie auch Haifischbranche genannt wurde. Hier zählte nur Jugend und Smartsein. Wer vor der Kamera stand, durfte sich keine Fehler mehr erlauben.
    »Die Angst saß demnach sehr tief?« fragte ich.
    »Ja, Ellen bekam regelrechte Depressionen.« Molly hob die Schultern.
    »Ich habe vergeblich versucht, sie davon abzubringen, aber die Gesetze sind eben so. Heute Abend hatten wir auch wieder ein längeres Gespräch. Sie war völlig aufgelöst.«
    »Weshalb?«
    »Da war doch der Brief.«
    »Ein Brief?« wiederholte ich und schaute die Frau zweifelnd an. Mein Freund Bill reagierte bereits und nahm eine Handtasche an sich, die auf einem kleinen Tisch lag.
    »Dort muss er auch sein«, erklärte Molly.
    Bill klappte die Tasche weit auf, suchte und fand das Schreiben.
    »Schwarzes Papier«, sagte er, las den Text und reichte ihn mir.
    Auch ich las die Zeilen und wurde nachdenklich. »Sie kennen den Text?« wandte ich mich an Molly.
    »Ja, Sir.«
    »Und was sagen Sie dazu?«
    »Zunächst hielt ich es für einen Scherz. Aber jetzt sieht die Sache ganz anders aus.«
    Das meinte ich auch, und Bill Conolly stimmte mir nickend zu. »Wie hat den Ellen Page darauf reagiert?«
    »Wissen Sie, Sir, sie war sehr nervös, als sie ankam. Sie hatte auch Tabletten genommen…« Als Molly mein Nicken sah, fuhr sie fort. »Und dann war da noch die Sache mit dem Spiegel.« Sie drehte sich und deutete auf die helle Fläche über dem Garderobentisch.
    »Der Spiegel?« fragte Bill.
    »Genau. Da muss etwas Schreckliches vorgefallen sein. Ich habe es ja nicht erlebt. Ellen berichtete es mir, als ich in die Garderobe kam und sie ohnmächtig auf dem Boden liegend fand.«
    »Fangen Sie von vorn an«, bat ich sie.
    »Ja, gern.« Sie knetete ihre Hände und zog die Nase hoch. »Ich kam also rein, fand sie ohnmächtig, gab ihr etwas zu Trinken, sie erwachte wieder, und ich schickte die anderen hinaus. Die brauchten nichts zu hören, weil ich mich mit Ellen allein unterhalten wollte. Zudem musste ich sie auch noch für den Auftritt schminken, das mache ich immer, wenn sie Dienst hat. Jetzt ja nicht mehr, aber noch vor zwei Stunden. Ich wollte natürlich wissen, wie es zu dieser Ohnmacht gekommen war, und sie erzählte mir die Sache mit dem Spiegel. Da war plötzlich ein Totenkopf in der Fläche erschienen. Und dieser Totenkopf saß auf Ellens Schultern. Stellen Sie sich das vor.« Molly schüttelte den Kopf.
    »Ich habe es ja auch nicht geglaubt, aber es entspricht den Tatsachen, wie ich jetzt eingestehen muss. Der Schädel saß auf dem Kopf von Ellen!« wiederholte sie. »Denken Sie mal darüber nach!« Die Garderobenfrau erregte sich bei ihrer Schilderung, und ich bat sie, die Ruhe zu bewahren.
    »Bitte, Molly, Sie müssen ruhig bleiben.«
    »Es ist so schwer«, schluchzte sie.
    Wir gaben ihr Zeit, sich zu erholen. Dann redete sie weiter. Und sie berichtete davon, dass Ellen die Hand gehoben und Fleisch aus ihrem Gesicht gezogen hatte.
    »Aus ihrem Gesicht?« wiederholte ich skeptisch.
    »Aus ihrem eigenen Gesicht! So hat sie mir berichtet.«
    Ich warf einen Blick auf die Tote. Nichts wies daraufhin, dass sie das Fleisch aus ihrem Gesicht gelöst hatte. Ellen Page sah aus wie eine normale Tote.
    »Was ist dann geschehen? Wie kam es, dass Ellen normal aussah, als Sie die Garderobe betraten?«
    »Da kann ich Ihnen keine Antwort geben. Ellen konnte es sich selbst nicht erklären. Ihre Angst wurde nur noch größer, und sie brachte diese auch mit dem warnenden Brief in Zusammenhang.«
    »Nur so, oder hatte sie einen konkreten Grund?«
    »Da bin ich überfragt.«
    Ich drehte mich und sandte dem Reporter einen fragenden Blick zu. Auch Bill konnte nicht mehr, als nur die Schultern heben. Er wusste ebenfalls nicht weiter.
    Ich sah mir den Spiegel an. Er war sehr groß, bedeckte zwar nicht die gesamte Wandbreite, besaß aber wesentlich größere Ausmaße als ein normaler Badezimmerspiegel. Da auch Bill hineinschaute, brauchte ich ihm keine Erklärung zu liefern.
    »Der Spiegel ist normal, John!«
    »Zumindest beim ersten Hinsehen.«
    »Wo vermutest du sein Geheimnis oder sein Rätsel?«
    Ich hob die Schultern. »Tut mir leid, aber das ist die große Frage. Wenn Ellen nicht gelogen hat, und es besteht eigentlich

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