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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tun?« fragte er.
    »Ich glaube nicht.«
    »Schau dir die Tote wenigstens mal an!« forderte mich der Reporter auf.
    »Das hatte ich vor.« Wir waren beide ein wenig überreizt. Es ist auch nicht einfach, ständig unter einem gewissen Druck zu stehen. Nicht allein dämonische Gegner mussten wir fürchten, auch von den hier beschäftigten Menschen konnten wir keine große Unterstützung erwarten.
    Ich war dicht neben der Leiche stehen geblieben und ließ meine Blicke prüfend über die veränderte Haut gleiten. Sie schimmerte bläulich schwarz. Das sah ich im Gesicht, an den Händen, am Hals und am Bein. Ein schlimmes Bild.
    Als ich mit den Fingerkuppen darüber strich, merkte ich auch die Verhärtung. Wie ein straff gespanntes Fell kam sie mir vor. Bill war zu mir gekommen. »Wie mag sie wohl im Gesicht aussehen, das in einer anderen Dimension steckt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und die Erklärung?«
    Ich verzog die Lippen. »Das ist die Magie, von der du eben gesprochen hast«, erwiderte ich. »Wir müssten eine Erklärung in der anderen Dimension finden.«
    »Wobei ich mich frage, wie es möglich ist, dass ausgerechnet an dieser Stelle hier ein Zugang zu einem dämonischen Reich existiert. Darüber komme ich nicht hinweg.«
    »Man findet sie eben an zahlreichen Orten und Stellen auf der Erde«, gab ich lapidar zurück. Ich ärgerte mich, dass wir beide so ratlos waren. Wir konnten auch nichts unternehmen, als sich die Haut der Toten immer mehr schwärzte, wie die fleckenhafte, bläuliche Farbe in eine dunkelgraue überging, um letztendlich in einer schwarzen zu münden. Als ich abermals prüfend mit der Hand über die Haut strich, fühlte sie sich an wie ein fettiger Film.
    »Ich glaube, dass wir hier nicht mehr viel zu suchen haben«, meinte Bill Conolly. Der Ansicht war ich ebenfalls.
    »Und wo gehen wir hin?«
    »Wir machen es wie die Kriminalisten. Spielen Sherlock Holmes und fangen an, die Leute zu verhören.«
    Bill verengte die Augen. »Glaubst du, dass einige von ihnen mit schwarzmagischen Wesen unter einer Decke stecken?«
    »Das könnte durchaus sein. Irgendwo müssen wir ansetzen, Bill. Es muss einfach ein Motiv existieren. Nichts geschieht ohne Grund, auch hier nicht.«
    »Ich bin dabei. Lassen wir uns überraschen.«
    »Zuerst werde ich Sir James anrufen und mir eine entsprechende Rückendeckung holen.«
    »Wegen Jason Printer?«
    »Unter anderem.«
    Bill stieß mich an. »Weißt du, was mir nicht aus dem Kopf geht? Erstens dieser Brief. Wer kann ihn geschrieben haben? Und zweitens der fürchterliche Anblick im Spiegel. Hast du den Dämon schon mal gesehen? Überlege genau, John.«
    »Nein, ich kannte ihn nicht.«
    Bill hob die Schultern. »Dann können wir nur hoffen, dass er sich uns selbst einmal vorstellt.«
    Nach diesen Worten verließen wir die Garderobe. Der Gang war leer. Niemand wollte wohl mit uns etwas zu tun haben. Meine Warnungen hatten ihnen gereicht.
    Und doch trafen wir eine Person. Es war Molly, die Garderobenfrau. Sie kam mit Kaffeewasser über den Flur. Als sie uns sah, blieb sie stehen. Ich war froh, dass wir uns getroffen hatten.
    »Moment, Miss Molly…«
    »Lassen Sie das Miss weg.«
    »All right, Molly. Eine Frage. Wo können wir hier telefonieren?«
    »Kommen Sie mit in meine Garderobe. Da steht ein Apparat mit Außenanschluss. Ich weiß zwar auch nicht, wieso der da hineingekommen ist, aber er ist nun mal da…« Die Frau war schrecklich redselig. Wir schalteten unsere Ohren auf Durchzug. Schließlich standen wir in der kleinen Kammer, in der man sich kaum bewegen konnte. Ich sah die Kostüme, einen Bügeltisch, einen Kaffeeautomaten und natürlich das Telefon. Zusammen mit einem großen Schminkkasten stand es neben der Tür auf dem Boden. Sir James erwischte ich tatsächlich noch in seinem Arbeitszimmer. Er war nicht in den Club gefahren, und er zeigte sich ziemlich aufgeregt.
    »Sinclair! Wo treiben Sie sich herum. Ich habe verzweifelt versucht, Sie zu erwischen. Da ist eine Sache mit einer Fernsehansagerin…«
    »Die Frau ist tot, Sir.«
    »Wieso…?«
    »Bill Conolly und ich befinden uns im Studio. Das wollte ich Ihnen sagen.«
    Mein Chef schnappte nach Luft. Selten hatte ich ihn so erlebt. »Wie ist das möglich?« Ich erklärte es ihm und fügte auch hinzu, dass dies ein Fall für uns war.
    »Also Schwarze Magie?« hörte ich seine Frage.
    »Ja.«
    »Können Sie nicht reden?«
    »So ist es.«
    »Na ja, dann weiß ich jedenfalls Bescheid, dass der Fall in guten Händen

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