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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehört worden waren. Jetzt kamen die Leute, um nachzuschauen.
    »Augenblick«, sagte ich zu meinem Freund, öffnete die Tür und schlüpfte nach draußen. Auf keinen Fall wollte ich es zulassen, dass die Männer und Frauen den Raum betraten. Der Anblick der in der veränderten Spiegelfläche steckenden Toten musste ihnen einfach erspart bleiben.
    Ich war noch zur rechten Zeit gekommen. Bevor die ersten die Tür öffnen konnten, stellte ich mich breitbeinig davor, und die Neugierigen standen auch sofort still.
    An der Spitze sah ich Ross Beckman. Noch immer zeigte er sich nicht erholt. Molly drängte sich neben ihn, zeigte auf mich und fragte mit etwas schrill klingender Stimme. »Was ist in dem Raum passiert? Wir hörten ein Poltern und Brüllen…«
    »Es ist alles in Ordnung!« erwiderte ich.
    »Das glauben Sie doch selbst nicht!« schrie ein Bühnenarbeiter. »Sie wollen uns hier auf den Arm nehmen.«
    »Nein!« erklärte ich. »Falls Sie Lust haben, kann ich Sie abführen lassen, Mister.«
    »Das ist ein Bulle, Tom!« sagte ein anderer. »Auch das noch.«
    »Also, was war?« fragte mich Ross Beckman.
    Auch er bekam von mir keine Antwort. Ich schüttelte nur den Kopf und bat, vernünftig zu sein. »Wir werden später darüber reden, Mr. Beckman.«
    Er lachte und stampfte mit dem rechten Fuß auf. »Später? Dann hat man mich gefeuert. Uns alle. Wissen Sie eigentlich, dass Jason Printer auf dem Weg ins Studio ist?«
    »Nein, aber jetzt weiß ich es.«
    »Ihm gehört der Laden. Und wenn der Sie sieht, Sinclair, zerreißt er Sie in der Luft.«
    »Das werden wir sehen. Auch ein Mr. Printer ist nicht allmächtig.«
    »Hier in den Studios schon.«
    »Okay, Beckman, dann geben Sie mir Bescheid, wenn er da ist. Ich rede mit ihm.«
    Der Aufnahmeleiter begann zu lachen. »Bescheid brauche ich Ihnen nicht zu geben. Wenn Sie jemand toben hören, wenn die Kulissen wackeln und Apparate zittern, dann ist er da.«
    »Gut.« Ich wollte mich schon umdrehen, als mir noch etwas einfiel.
    »Läuft eigentlich Ihr Programm wieder?«
    »Weshalb interessiert Sie das denn?«
    »Ganz einfach, weil ich kein Aufheben will. Es hat schon genügend Wirbel gegeben, die Sache soll nicht noch mehr aufgebauscht werden. Das ist alles.«
    Er nickte. »Ja, wir senden weiter. Irgendein Zeug aus der Konserve, aber keinen Horrorfilm. Einen alten Liebesschinken aus Hollywoods Glanzzeit in den Fünfzigern, und wir haben genügend Werbung reingepackt, so dass Printer in der Hinsicht wenigstens zufrieden ist. Trotzdem ist die Hölle los. Alle Leitungen sind belegt. Die Leute drehen durch. Sie wollen eine Erklärung haben, weil der Film ausgefallen ist. Als würde es nur diesen blutigen Mist in den Programmen geben.«
    »Geben Sie doch ein Statement ab.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das mache ich nicht. Ich spiele doch nicht den Clown.«
    »Dann setzen Sie Jason Printer ein.«
    »Mann, seien Sie froh, dass Sie ihn noch nicht kennen gelernt haben.«
    Damit war für Ross Beckman das Gespräch erledigt. Auch ich war froh, als er sich umdrehte und ging.
    Wenn einer den Anfang macht, folgen ihm zumeist die anderen nach. So war es auch hier. Nur Molly blieb länger. »Ich glaube Ihnen nicht, Sir«, sagte sie leise. »Da ist etwas passiert, nicht wahr?«
    »Sie haben recht.«
    »Wollen Sie mir wirklich nichts sagen?«
    »Nein, Molly, ich darf nicht. Außerdem müssen mein Kollege und ich erst selbst klarkommen.«
    »Verstehe, und wischen Sie sich die Schminke und den Puder bitte von der Kleidung. Es fällt sonst auf.« Molly nickte mir noch einmal zu, dann ging sie davon.
    Eine nette, alte Dame, aber ich konnte sie, und das tat mir leid, wirklich nicht einweihen. Ihrem Ratschlag allerdings kam ich nach. Mit einigen Schlägen klopfte ich meine Kleidung notdürftig ab. Das meiste Zeug blieb kleben, doch um diese Kleinigkeiten konnte ich mich jetzt nicht kümmern.
    Ich ging zurück zu Bill, der mich schon aufgeregt erwartete. »John, schau dir das an. Die Leiche, das ist wieder nicht möglich.«
    Nein, erklärbar war es nicht. Leider aber eine Tatsache. Die Haut der Leiche war dabei, sich zu verändern. Sie nahm allmählich eine dunkle Farbe an…
    ***
    Rissen diese teuflischen Überraschungen überhaupt nicht ab? Allmählich bekam ich das Gefühl, dass unsere Gegner mit uns Katz und Maus spielten. Irgend jemand lauerte im Hintergrund, demonstrierte uns seine Stärke und machte uns lächerlich.
    Bill Conolly bewegte die Lippen. »Können wir überhaupt noch etwas

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