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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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holte schon Luft, um die alles entscheidende Frage zu stellen.
    »Weshalb haben Sie nichts unternommen, Beckman?«
    Der Aufnahmeleiter rang die Hände. Er hatte die Brille weggesteckt. Ein Teil des Gestells schaute aus seiner Reversjacke. »Sir, wir alle wurden überrascht. Das ging einfach viel zu schnell. Ich… ich kam nicht dazu, noch etwas zu unternehmen.«
    »Unsinn. Wofür bezahle ich Sie?«
    Beckman schaute auf. »Sir, ich werde nicht dafür bezahlt, um Skelette, deren Herkunft ich nicht kenne, aufzuhalten.«
    Jason Printer ging einen halben Schritt zurück. »Ach«, sagte er. »Auch noch frech werden, wie? Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass jeder Mensch hier zu ersetzen ist. Auch Sie, Beckman. Und diese letzte dumme Antwort hat mir gereicht. Sie sind entlassen.«
    Beckman wollte etwas sagen, aber Printer ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. »Sie hätten eingreifen müssen! Weil Sie es nicht getan haben, schädigen Sie das Ansehen unseres Senders. Was meinen Sie, wie viele Kunden bei mir schon angerufen haben. Wir leben von der Werbung, wenn Sie das noch nicht begriffen haben. Als Privatsender müssen wir uns jeden Tag neu bewähren, um Aufträge zu bekommen. Durch diesen Mist hier werden unsere Aktien fallen. Die Börse reagiert sensibel, das wissen Sie selbst. Aus diesem Grunde bin ich nicht bereit, Sie noch länger zu beschäftigen. Außerdem wird die Polizei hier antanzen und Untersuchungen anstellen. Ich habe sie noch abwimmeln können, als die entsprechenden Stellen sich bei mir erkundigten. Ich habe den Leuten versichert, dass es sich um einen Scherz gehandelt hat, allerdings frage ich mich jetzt, wie ich ihnen erklären soll, dass wir das Programm geändert haben. Normalerweise hätte der Film nach einer scherzhaften Einleitung doch laufen müssen, aber da haben Sie gekniffen.«
    Seine Hand schoss vor, und die Fingerspitze berührte Beckman an der Brust. »Sie haben dafür gesorgt, dass alles in die Hose ging. Sie und einige andere, die ebenfalls hätten eingreifen müssen. Aus diesem Grunde werde ich mich an die Verantwortlichen halten. Mit Ihnen mache ich den Anfang, Beckman.«
    Der Aufnahmeleiter nickte. Sprechen konnte er nicht. Die schrecklichen Vorgänge und die Worte seines Chefs hatten ihn innerlich zu sehr aufgewühlt.
    »Was haben Sie noch zu sagen?« fragte Printer.
    »Nichts.«
    Der TV-Chef lachte auf. »Das sieht Ihnen ähnlich, Beckman. Sie haben wie immer nichts zu sagen. Aber weshalb rege ich mich darüber auf? Ich weiß ja, mit wem ich es zu tun habe. So und jetzt will ich die Tote sehen. Wo hat man sie hingeschafft?«
    »In die Garderobe«, meldete sich jemand. »Führen Sie mich hin.«
    Ich fing einen fragenden Blick meines Freundes Bill Conolly auf und schüttelte kaum merklich den Kopf. Soweit wollte ich es nicht kommen lassen. Bevor Printer die ersten Schritte ging, schob ich mich an den Herumstehenden vorbei, stolperte fast noch über ein Kabel und blieb vor dem Glatzköpfigen stehen.
    Jason Printer hob den Kopf, um mir ins Gesicht schauen zu können. Seine Augen verengten sich. »Wer sind Sie denn?«
    »Mein Name ist John Sinclair.«
    »Arbeiten Sie hier?«
    »Nein, Mr. Printer. Ich habe einen anderen Brötchengeber.«
    »Und wer ist das?« erkundigte er sich unwillig.
    »Scotland Yard!«
    Die meisten Herumstehenden hatten erst jetzt erfahren, dass ich Polizeibeamter war. Entsprechend groß war ihre Überraschung, so dass sie stumm standen und mich nur anstarrten.
    Jason Printer sprach auch nicht. Mein Auftreten hatte ihn aus dem Konzept gebracht, und sein Aufpasser fixierte mich mit so bösen Blicken, dass ich schon Angst bekommen konnte. Er würde aus eigenem Antrieb wohl nichts tun.
    Printer hatte sich von seiner Überraschung erholt. »Und Sie sind wirklich ein Bulle?«
    »So nennen mich dumme Menschen!«
    Die Antwort hatte gesessen, und Printer begann zu schlucken. Er verlor etwas von seiner Röte, und als jemand im Hintergrund lachte, wurde er noch bleicher.
    Sein Leibwächter stellte sich auf die Zehenspitzen. Er wollte unbedingt herausfinden, wer da gelacht hatte, um seinem Boss Bescheid zu geben.
    »Also gut, Mr. Polizist. Was wollen Sie hier?«
    »Ich führe eine Untersuchung durch.«
    »Hier gibt es nichts zu untersuchen.«
    »Doch, einen Mord.«
    Jason Printer schaute mich böse an. »Ich habe noch keine Leiche gesehen, Mr…«
    »Sinclair«, wiederholte ich. »John Sinclair.« Gleichzeitig zeigte ich meinen Ausweis.
    Er schaute ihn kaum an, hatte die

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