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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwebte.
    Nur geschah das bei mir nicht freiwillig. Ich hatte das Gefühl, von Blitzen umgeben zu sein, in eine tiefe Gewitterschwärze zu fallen und hörte auch das Krachen. Es war kein Donner, sondern das Geräusch, das entstanden war, als ich mit dem Rücken gegen die Tür hämmerte. So weit hatte mich die Kraft geworfen.
    Dicht vor der Tür rutschte ich zusammen, wollte jedoch nicht liegen bleiben, sondern zuschauen, wie es weiterging.
    Den rechten Arm hatte ich ausgestreckt. Aus der Faust schaute mein Kreuz hervor, als Abwehr und Warnung für die andere Seite, die sich innerhalb des Spiegels manifestierte.
    Wie hatte er sich verändert!
    Auch Bill Conolly konnte es kaum fassen, wie ich seinen geflüsterten Worten entnahm. Ich selbst achtete nicht darauf und schaute nur die Fläche an, die nicht mehr glänzte und auch nicht von irgendwelchen Nebelschwaden durchzogen wurde.
    Dafür zeigte sich eine andere Farbe. Ein hässliches, teerartiges Schwarzgrau, gleichzeitig mit einem Wellenmuster versehen, und auch der Totenschädel war nicht geblieben, sondern von einer anderen Fratze abgelöst worden.
    Einem widerlichen, noch hässlicheren Dämonenschädel! Einer Ausgeburt der Hölle. War es Häme, Triumph und Siegeswillen, der uns aus dieser schaurigen Fratze entgegenstrahlte?
    Ich konnte es nicht sagen, aber es gelang mir auch nicht, die Gänsehaut auf meinem Rücken zurückzudrängen, als ich mir dieses Gesicht näher betrachtete.
    An einem Tierschädel erinnerte es mich. Ein Mittelding zwischen Nashorn und Löwenkopf, dazu mit einer schuppigen Haut versehen, die in mehreren Farbnuancen schimmerte. Mal braun, mal grün, aber auch gelbe Schattierungen befanden sich innerhalb der Fratze, deren untere Hälfte von einem breiten, mit hornigen Lippen versehenen Maul eingenommen wurde. Darüber zeichnete sich eine Nase ab. Ein horniges, nach oben gekrümmtes Etwas, das an seinem Ende von zwei Augen eingerahmt war, die mich an runde, dunkle Glaskugeln erinnerten.
    Das Untier hatte sein Maul weit aufgerissen. Wir hörten sein Brüllen, sein Fauchen, und aus der Öffnung quoll dicker, dichter Brodem, der einen beißenden Geruch verbreitete und die Garderobe ausfüllte. Umrahmt wurde diese überaus hässliche Fratze noch von den wie eingefroren und erstarrt wirkenden Blitzen, die ihr Muster innerhalb der Schwärze hinterlassen hatten.
    Waren dieser Schädel und der Skelettkopf identisch? Ich ging davon aus, und ich rechnete weiterhin damit, dass dieser hässliche Kopf einem Monstrum gehörte, der in der hinter dem Spiegel liegenden Welt regierte, und dass es dieser Welt gelungen war, den Einstieg in die unsere zu finden.
    Vielleicht konnte ich es den Kräften meines Kreuzes verdanken, dass sich das Monstrum überhaupt gezeigt hatte. Wir wussten jetzt um diesen dämonischen Gegner und kämpften nicht mehr ins Blaue hinein. Ob durch meinen Einsatz der Zugang zu dieser anderen Welt wieder geschlossen worden war, wollte ich dahingestellt sein lassen, jedenfalls hatte sich die Spiegelfläche derart verändert, wie ich es zu Beginn nicht für möglich gehalten hätte.
    Sie war fest und zäh geworden, und sie ließ das Opfer nicht mehr los. Eisern hielt sie die Tote in einer Lage fest, die ich einfach als furchtbar und grauenvoll ansah.
    Vor der Erstarrung der Spiegelfläche war der obere Körper noch tiefer in die unheimliche Spiegelwand eingetaucht, so dass auch die Schultern, die Brust und die Arme bis hin zu den Ellbogen verschwunden waren. Der Rest hing noch in einer leicht nach unten zeigenden Schräglage in das Zimmer hinein, und da waren es vor allen Dingen die Beine, die noch immer dicht beisammen lagen. Nahezu grotesk wirkten die ebenfalls violetten Schuhe an den schlanken Füßen. Von dem Monstrum entdeckte ich nichts mehr. Auch keinen Umriss oder ein Schimmern innerhalb der Fläche. Es musste sich in seine ureigene Welt zurückgezogen haben.
    Aber was war das für eine Welt?
    Auch Bill Conolly hatte sich darüber Gedanken gemacht, und er fragte mich: »Hast du eine Erklärung, John?«
    »Sorry.«
    Der Reporter starrte die Leiche an. »Ich komme da nicht klar. War es Asmodis?«
    Ich hob die Schultern. »Weiß ich nicht.« Dann schüttelte ich den Kopf.
    »Nein, das war ein anderer, ein Dämon von dem ich bisher nichts gehört habe.«
    »Gibt es das auch noch?« fragte Bill spöttisch.
    »Leider.«
    Auf dem Flur hörten wir Lärm. Die Stimmen wurden lauter, und wir rechneten damit, dass die Geräusche in der Garderobe

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