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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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danke. Ich glaube Ihnen auch so.« Es war noch nicht so lange her, dass ich selbst unfreiwillig eingesperrt gewesen war, seitdem hatte ich eine starke Abneigung gegen solche Spielchen.
    »Chapman, Sie glauben doch nicht etwa, dass Houdini ohne Tricks auskam?«
    »Die hatte er ganz sicher, Joe. Ich glaube nicht an Zauberei.«
    »Schlauer Junge. Genau hier auf dieser Bühne hat er den Sargtrick gemacht. Er holte Leute aus dem Publikum auf die Bühne, bat sie, die Kiste zu inspizieren und versiegelte sie zu guter Letzt auch noch mit Wachs. Er hat es Hunderte Male gemacht, ohne dass ihm jemand auf die Schliche gekommen wäre. Was glauben Sie, Detective?«
    »Keine Ahnung, Joe.«
    »Sehen Sie sich die Schrauben hier unten an. Es ist wirklich genial. Man kann es von allein nicht sehen. Es sieht aus, als würden die Schrauben das Bodenbrett fixieren. Aber sehen Sie? Sie sind nur in Holzdübel eingepasst, die sich leicht entfernen lassen. Er blieb so lange im Sarg, wie das Publikum seiner Meinung nach die Spannung genoss, dann entkam er durch die Falltür unter dem Sarg und schlenderte seelenruhig auf die Bühne.« Berk ließ den Deckel zuknallen. »Illusionen, Mr Chapman, das ist meine Welt.«
    »Jeden Tag werden neue Idioten geboren, die darauf hereinfallen. Aber genau deshalb sind wir noch einmal hier. Ich habe nämlich die Schnauze voll von Ihren Illusionen.«
    »Mir wird ganz heiß und kalt, mein Junge. Ich muss wieder nach oben in mein Bett. Ich bin noch nicht wieder der Alte.« Berk schlurfte in seinen Slippern in Richtung Aufzug.
    »Wir kommen mit.«
    »Schon gut, schon gut. Worum geht’s?«
    »Um Handschuhe, Joe. Man hat einen Handschuh in der Nähe von Natalja Galinowas Leiche gefunden.«
    »Sie mochte Handschuhe. Lange Seidenhandschuhe, wie sie die Damen zu meiner Zeit gern trugen.«
    »Ich rede nicht von Taljas Handschuh, sondern von Ihrem.«
    »Meinem?« Er atmete heftig und stützte sich auf eine Kiste auf der linken Bühnenseite. Dann schnäuzte er sich und warf das Taschentuch in einen Abfalleimer in der Ecke. »Wer sind Sie - Houdini? Ein Mentalist? Wer sagt, dass es meine sind?«
    Mike wollte nicht zugeben, dass er etwas entwendet hatte, um Berks DNA-Profil erstellen zu lassen - noch dazu unter Anwendung illegaler Methoden. Wahrscheinlich hätte sich eine ganze Schar von Anwälten auf uns gestürzt, noch ehe wir das Gebäude verlassen konnten.
    »Ich könnte Ihnen Ihr Pyjamaoberteil abnehmen, und darauf wären überall Hautzellen.«
    »Sie werden mir gar nichts abnehmen, Chapman.«
    »Ich könnte das Taschentuch nehmen, das Sie gerade weggeworfen haben, und das Labor könnte es mit den Handschuhen -«
    »Sie würden wirklich meinen Rotz analysieren lassen, um herauszufinden, aus was Joe Berk gemacht ist? Nur weiter so, Detective. Vielleicht ist das Ihr Element - wie der Dreck auf der Straße. Bitte schön, bedienen Sie sich.«
    »Angenommen, ich kann beweisen - vielleicht nicht heute, aber nächste Woche oder die Woche darauf -, also angenommen, ich kann beweisen, dass es Ihr Handschuh ist?«
    »Was dann? Wollen Sie dann behaupten, ich hätte Talja damit umgebracht und absichtlich einen zurückgelassen, damit Sie ihn finden? Für wie dumm halten Sie mich eigentlich? Außerdem würde ich kein Paar meiner guten Handschuhe an ein hysterisches Weibsbild verschwenden, das seine beste Zeit auf der Bühne schon hinter sich hat. Gut gearbeitete Handschuhe sind teuer und schwer zu ersetzen.«
    Berk hielt inne, um zu sehen, ob Mike seinen Humor zu schätzen wusste.
    »Am Freitagabend brauchte ich keine Handschuhe. Sie erinnern sich doch noch, Chapman? Es war ein herrlicher Frühlingsabend, mein Chauffeur setzte mich direkt vor dem Lincoln Center ab, und ich ging die fünfzig Meter zum Eingang. Von wegen Handschuhe! Wer behauptet, dass sie mir gehören?«
    Mike antwortete nicht.
    »Vielleicht sollte ich in meiner Kommode nachsehen, Detective. Um zu kontrollieren, ob man mir ein Paar gestohlen hat. Zeigen Sie mir den Handschuh? Ich kann Ihnen wahrscheinlich sagen, wo und wann ich sie gekauft habe und was sie mich gekostet haben. Dann können wir herausfinden, wer sie mir geklaut hat und ob Sie in der Lage sind, wenigstens einen Diebstahl aufzuklären.« Berk zog das Wort »Diebstahl« spöttisch in die Länge.
    »Kommt drauf an, wer Zugang zu Ihren Sachen hat. Vielleicht jemand aus Ihrer Verwandtschaft - jemand, der Ihnen nahe genug steht, um Ihnen an die Wäsche zu gehen. Jetzt ist vielleicht ein guter Augenblick, um

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