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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Bühnenausgang, und Mike brachte mich mit ausgestrecktem Arm zum Stehen, während ein Bühnenhintergrund vom Schnürboden herabgelassen wurde.
    Im Korridor, wo wir uns wieder normal verständigen konnten, schlug Mike mit der Hand gegen die Betonwand. »Das ist die verdammte Scheiße mit dieser Art Großfahndung. Ralph Harney hat doch tatsächlich die Frechheit, uns zur Vernehmung einen Doppelgänger zu schicken! Da fragt man sich doch, warum?«
    »Da fragst du noch? Harney wollte nicht, dass wir ihn für einen Mordverdächtigen halten.«
    »Schluss mit dem Schwindel! Geh nach oben und sag Peterson Bescheid. Er soll sich in der Bronx über die Ermittlungen in dem Mord an der Prostituierten erkundigen. Ich hole Harney aus der Krankenstation und bringe ihn für ein kleines Tete-a-Tete nach oben. Mal sehen, ob er uns heute eine Speichelprobe gibt - vielleicht sogar etwas Blut von seiner Beinwunde.«
    »Und wenn er sich weigert?«
    »Deshalb bleibst du an meiner Seite, Coop. Dann besorgst du mir einen Gerichtsbeschluss.«
    »Du vergisst da eine Kleinigkeit, nämlich dass wir dazu einen hinreichenden Verdacht bräuchten. Wenn du den hast, gebe ich dir alles, was du brauchst.«
    »Wenn wir nach deinen Regeln spielen, dauert es immer so lange.«
    »Warum die Eile? Beruhige dich. Mach dich erst mal nützlich und versuch, ihm ein Geständnis abzuringen. Wenn Harney für den Mord in der Bronx nie verhaftet wurde, dann ist sein DNA-Profil nur in der Verdächtigendatenbank gespeichert. Dowd mag es bedauern, aber er ist kein verurteilter Straftäter.«
    »Ja, und?«
    »Genau darüber haben Mercer und ich gestern Nachmittag mit Richterin McFarland diskutiert. Wenn Harney für euch als Verdächtiger in Frage kommt, rutsche ich nächste Woche auf Knien zu ihr. Aber in der Zwischenzeit hat sie den Serologen untersagt, irgendwelche Abgleiche mit der Verdächtigendatenbank anzustellen, bis sie über deren rechtmäßige Existenz geurteilt hat.«
    »Der Lieutenant wird dir die Füße küssen«, höhnte Mike und ging in Richtung Krankenstation. »Warum wolltest du ein System reparieren, das bisher wunderbar funktioniert hat?«
    »Das wollte ich ja gar nicht«, sagte ich und wandte mich in Richtung des Konferenzraums. Dabei wäre ich beinahe mit der Krankenschwester zusammengestoßen, die wir bei Ralph Harney zurückgelassen hatten. Sie kam gerade vom Korridor, der zur Tiefgarage des Opernhauses führte.
    Mike kam zu uns gelaufen. »Wo ist Ihr Patient?«
    »Ich konnte ihn nicht aufhalten, Detective. Er bestand darauf, zu seinem Hausarzt zu gehen, also habe ich ihm ein Taxi gerufen.«
    »Sie haben Ralph Harney laufen lassen? Wissen Sie, wo er hingefahren ist? Haben Sie den Namen des Arztes?«
    Die Krankenschwester war über Mikes verärgerte Reaktion überrascht. »Ich weiß gar nichts, Mr Chapman. Er schien es nur furchtbar eilig zu haben.«

28
    Ich hatte Lieutenant Peterson noch nie so wütend gesehen. »Hier sitzen zwanzig Detectives auf ihrem Arsch, als wären sie von Mrs Vanderbilt höchstpersönlich zum Premierenabend eingeladen worden - und da haut dieser Verrückte - noch dazu mit seinem Humpelbein - einfach ab, ohne dass es einer mitbekommt? Ich komme mir verdammt noch mal vor wie bei den Marx Brothers in der Oper.«
    Er rief einige Namen in den Raum, woraufhin die Gerufenen einer nach dem anderen aufstanden, ihre Jacken anzogen und die Krawatten richteten. »Treibt Harneys Cousin auf und bringt ihn aufs Revier«, befahl er den ersten beiden Detectives. »Gebt ihm schon mal einen Vorgeschmack, wie eine richtige Vernehmung aussieht. Alex, kann ich ihn wegen irgendetwas festnehmen?«
    »Ich werde versuchen, kreativ zu sein. Jedenfalls nicht dafür, dass er die Cops angelogen hat, wenn Sie das meinen.«
    »Zum Teufel noch mal! Uns kann ja jeder einen Bären aufbinden. Wir sind ja nur die dumme Polizei. Ihr zwei - Roman und Bliss -, ihr fahrt hinüber nach Hoboken und besorgt euch Informationen über Harneys Familie, Verwandte, Freunde, wo er sich sonst noch herumtreibt, Stammkneipe, Puffs, etc. Worauf wartet ihr noch?«
    »Jemand sollte die Notaufnahmen abtelefonieren«, sagte ich. »Wenn sein Knöchel wirklich gebrochen ist, muss er ihn röntgen lassen. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass er die Stadt verlassen hat.«
    »Die unverbesserliche Optimistin! Ich weiß, dass du von Militärgeschichte nichts wissen willst, aber ich dachte, mit den darstellenden Künsten kennst du dich aus«, sagte Mike.
    »Ja, und?«
    »John Wilkes

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