Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
Stunde. Wissen Sie, wie viele Anrufe Joe Berk innerhalb von dreißig Minuten bekommt?« Er deutete auf die blinkenden Tasten seiner Konsole. »Nathan Lane hat Halsschmerzen - mein Telefon läutet. Bernadette Peters hat eine Magenverstimmung - man ruft mich an. Der König der Löwen hat Durchfall - ich bin der Erste, der es erfährt.«
    »Miss Galinowa hat nicht für Sie gearbeitet, oder?«, fragte Mike.
    Berk zog an seiner Zigarette. »Rampenlicht und Ruhm, Mr Chapman. Das ist mein Metier. Jeder, der jemals auf der Bühne gestanden hat, will für mich arbeiten.«
    Die Sprechanlage summte erneut. Berk brachte Mike mit erhobener Hand zum Schweigen. »Was gibt’s, Schätzchen?«
    Er lauschte, während ihm die Sekretärin sagte, wer in der Leitung sei. »Den muss ich annehmen, Leute.«
    Berk legte die Zigarettenspitze im Aschenbecher ab und drückte die Finger gegen die Schläfe. »Mich interessiert nur, was unterm Strich dabei rauskommt. Gestern waren wir bei fünfunddreißig. Gehen wir schon weiter rauf?« Er wartete die Antwort ab. »Wollen Sie mich verarschen? Es hat weltweit über drei Milliarden eingespielt. Es ist mit Abstand die populärste Unterhaltungsshow aller Zeiten. Versuchen Sie nicht, mich reinzulegen - bei mir sitzt eine Dame, Joey, sonst würde ich Ihnen sagen, was ich wirklich denke.«
    »Könnten Sie mit dem Telefonieren warten, bis wir fertig sind?«, fragte Mike.
    »He, bei fünfunddreißig Millionen Dollar würde ich vorschlagen, Sie warten mit Ihren Fragen, bis ich fertig bin, Freundchen.« Berk wandte sich an mich. »Wir führen Das Phantom der Oper in Vegas auf. Eigens dafür gebautes Theater im Venetian, ein fliegender Kristallleuchter, größer als ein Boot, und nur sehr wenige Leute haben die Mittel eines Joe Berk, um das zu verwirklichen. Broadway geht nach Vegas. Dort blättert man locker hundert Dollar für die Eintrittskarte hin, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.«
    »Wir sprachen gerade über Ms Galinowa«, sagte Mike. »Also, Mr Berk, wie wir gehört haben, waren Sie gestern Abend in der Met.«
    »Ganz richtig.«
    »Aber Sie haben die Show verpasst.«
    »Ballett ist nicht so mein Ding. Bei der Musik schlaf ich ein, die Weiber sind mir zu hager, die Jungs stopfen sich Socken in den Schritt, damit es aussieht, als hätten sie was zu bieten. Bei Shakespeare oder einer Schmonzette liefere ich Ihnen ein volles Haus. Aber nicht beim Ballett.«
    »Aber Sie sind extra hingegangen, um Ms Galinowa zu sehen, richtig?«, fragte Mike.
    »Talja hatte mich zu der Gala eingeladen. Hören Sie, ich habe wirklich versucht, rechtzeitig dort zu sein. Sie ist ein Klasseweib, aber ich bin ein viel beschäftigter Mann. Wir hatten gestern Abend eine Ersatzschauspielerin in einer unserer Shows, und ich musste mir den ersten Akt selbst ansehen, um herauszufinden, ob sie das Zeug für die Hauptrolle hat. Ich habe Taljas Auftritt verpasst. Wollen Sie mich deshalb verklagen?«
    »Was ist in der Met passiert?«
    »Nichts ist passiert. Was meinen Sie damit?«
    »Ich meine, was haben Sie getan, als man Sie nicht mehr in den Zuschauerraum ließ?«
    »Ich dankte meinem Glücksstern für das gute Timing und ging in Taljas Garderobe, um dort auf sie zu warten.«
    »Haben die Platzanweiser Sie durchgelassen? War das kein Problem?«
    »Warum? Wenn so ein Arsch mich nicht kennt, muss ich ihm eben sagen, wer ich bin. Das nächste Mal weiß er es.«
    »Wussten Sie, wo die Garderobe war?«
    »Natürlich. Ich bin schon öfter dort gewesen.«
    »Auch in letzter Zeit?«
    »Ja, ja, ja. Wenn Talja mit mir reden wollte, bin ich hin. Wenn sie zwischen den Proben Zeit hatte, bin ich hin.«
    »Um sich über Ballett zu unterhalten?«
    »Seien Sie nicht albern, Detective. Ich habe Ihnen gesagt, dass mich das nicht interessiert. Talja brauchte Joe Berk, Mr Chapman, nicht andersherum.« Er tippte sich mit dem Zeigefinger auf die Brust. »Sie will - wollte - in einer meiner Produktionen auftreten. Sie wollte, dass ich ein Broadway-Babe aus ihr mache.«
    »Eine bestimmte Show?«
    »Macht das einen Unterschied? Wollen Sie sich mit zehn Prozent beteiligen?«
    Mike war so genervt, als würde Berk mit dem Fingernagel über eine Schiefertafel kratzen. »Der einzige Unterschied wäre, ob ich Ihnen glaube.«
    »Als ob ich mir darüber den Kopf zerbrechen würde!« Berk lachte. »Kennen Sie die Geschichte von Evelyn Nesbit, dem Mädchen auf der roten Samtschaukel?«
    Ich kannte den Namen, wusste aber nur, dass sie in irgendeinen Skandal

Weitere Kostenlose Bücher