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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Vielleicht können wir ein Foto oder ein Duplikat bekommen. Falls Galinowas Mörder eine weiße Perücke getragen hat, hätte ihn wahrscheinlich niemand erkannt.«
    Die Angestellten wurden nicht nur gefragt, was sie Freitagabend gemacht hatten, sondern auch, ob sie vor oder nach der Vorstellung Fremde hinter der Bühne gesehen hätten. Ihre Beschreibungen wären uns kaum nützlich, falls der Täter im Laufe des Abends sein Aussehen verändert hatte.
    »Glauben Sie, dass Dobbis Zugang zu den Perücken hatte?«, fragte Peterson.
    »Ich könnte mich in den Hintern beißen, dass ich mir meine Überraschung anmerken ließ. Wie dem auch sei, die Perücken in seinem Büro sind historische Stücke. Er würde wohl auffallen, wenn er wie ein französischer König herumläuft, aber wer weiß, was er noch alles in der Schublade hat? Sollte der Täter eine Perücke mit einem modernen Schnitt getragen haben, hat er möglicherweise wie ein distinguierter Gentleman ausgesehen. Aber der Haarschopf wäre auffällig genug, um sich daran zu erinnern, falls man demjenigen im Gang oder im Aufzug begegnet war.«
    »Vielleicht«, warf ich ein, »hat sich der Mörder auch ganz bewusst als Joe Berk verkleidet. Er wollte vielleicht, dass man einen weißen Haarschopf sieht, oder er weiß, dass Berk etwas mit Talja hatte, und wollte uns mit ein paar Haarsträhnen auf eine falsche Fährte führen.«
    »Wer wusste von Berk und Galinowa?«, fragte Peterson.
    »Natürlich Dobbis. Dann Rinaldo Vicci, ihr Agent. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Geheimnis für die Leute war, mit denen sie in den letzten Wochen hinter der Bühne und während der Proben zusammenarbeitete. Talja war einfach nicht zu übersehen, und Berk hat sie ein paar Mal von der Met abgeholt.«
    »Dann ist da noch Berks Familie«, sagte Mike. »Ich könnte mir einen Schutzanzug überziehen und mich in das Wespennest begeben.«
    Peterson drehte sich zu seinem provisorischen Hauptquartier um. »Alles ganz schön und gut, aber wir sollten das Naheliegendste nicht außer Acht lassen. Ich habe mir die Unterlagen von dem alten Mordfall an der Met angesehen. Die Chancen stehen ziemlich gut, dass Talja einfach nur Pech hatte. Sie läuft in einem verlassenen Korridor oder Treppenhaus dem falschen Kerl über den Weg, genau wie damals die Geigerin. Er macht sie an, sie weist ihn ab, und er dreht durch. Ein Szenario, das Alex zur Genüge kennt.«
    Ich musste ihm Recht geben. Ich hielt des Öfteren vor Frauengruppen Vorträge über sexuelle Nötigung und häusliche Gewalt. Die am häufigsten gestellte Frage war, ob das Opfer Widerstand leisten sollte, vor allem, wenn der Angreifer bewaffnet war. Es gab viel zu viele Variablen, als dass es darauf eine eindeutige Antwort gegeben hätte, jede Frau musste innerhalb von wenigen Sekunden selbst entscheiden, was ihr in der jeweiligen Situation als adäquat erschien.
    Eine Frau, die das nötige Selbstvertrauen und die Kraft dazu besaß, konnte der Vergewaltigung manchmal entkommen, indem sie sich zur Wehr setzte und um Hilfe schrie. Aber allzu oft hatte ich feststellen müssen, dass der Vergewaltiger durch den Widerstand des Opfers nur noch wütender und gewalttätiger wurde. Zum jetzigen Zeitpunkt hatten wir keine Ahnung, ob das bei Taljas Tod eine Rolle gespielt hatte.
    »Kestenbaum hat mich wegen der Freigabe von Galinowas Leiche angerufen. Es hätte sich da jemand gemeldet und gesagt, er sei ihr, äh, ihr -«
    »Ihr Mäzen. Hubert Alden«, sagte Mike.
    »Ich habe ihn an Sie verwiesen.«
    »Wir wissen schon Bescheid, Loo«, sagte Mike. »Auf geht’s, Blondie. Fahren wir.«
    Wir verließen das Gebäude durch den Vordereingang und gingen in der strahlenden Aprilsonne zum Auto. Mike wählte Aldens Büronummer und fragte die Empfangsdame, ob Alden schon in der Stadt sei und ob wir ihn eventuell schon vor siebzehn Uhr sprechen könnten.
    »Kommt worauf an?«, fragte er, nachdem sie ihm geantwortet hatte. Mike lächelte, als er das Handy zuklappte. »Warst du schon mal bei einer Textlesung?«
    »Was ist das?«
    »Eine Art Vorsprechen für ein Broadway-Stück. Mr Aldens Verfügbarkeit hängt davon ab, um wie viel Uhr die Textlesung im Imperial Theater zu Ende ist. Mona Berk hat ihn dazu eingeladen. Die Empfangsdame ist ein geschwätziges Ding. Es sollen einige potenzielle Investoren dort sein, sagte sie. Die Geschäftsengel. Ruf die Auskunft an, und besorg uns die Adresse des Theaters.«
    Ich ließ mich über die Auskunft mit dem Ticketschalter

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