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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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ihrem Handy und erzählte jemandem, was passiert war, während sich die Schauspieler sichtlich um das verletzte Mädchen sorgten.
    Ich hielt bei den flachen Leitern an der rückwärtigen Wand nach Mike Ausschau, konnte aber nur schemenhafte Gestalten erkennen. Dann blickte ich zum Eingang und betete, dass auch dieses Mal Sanitäter in der Nähe waren, bevor ich mich wieder Lucy zuwandte, um zu sehen, ob sie schon die Augen geöffnet hatte.
    Mike war wieder bei mir, als die Sanitäter kamen. Ich ging zur Seite, während sie Lucys Vitalzeichen überprüften.
    Ich folgte Mike zu der kleinen Gruppe um Mona Berk. »Dort oben ist niemand. Wo zum Teufel sind die Arbeiter?«
    »Hören Sie«, sagte Kehoe. »Wir haben heute Nachmittag nur eine Notmannschaft mitgebracht. Die Bühnenarbeiter und die Techniker des Imperial kommen erst später.«
    »Schlechte Wortwahl - Notmannschaft. Wollten Sie es billig machen? Die Gewerkschaft umgehen? Wo sind die Arbeiter jetzt?«
    »Es sollte nur eine einfache Textlesung sein, Mike. Denken Sie, ich wollte, dass dem Mädchen etwas passiert? Das Letzte, was ich verdammt noch mal brauche, ist eine Klage, bevor ich mir die Rechte an dem Stück sichere. Sehen Sie sie nur an.« Mona zeigte auf die Schauspieler. »Diese Idioten brauchen nur herumzuerzählen, dass die Show verhext ist. Das ganze Theatergeschäft basiert auf Aberglaube. Die Show wird mich ein Vermögen kosten und ein totaler Flop werden.«
    Lucy DeVores Zustand war ihr völlig egal; sie sorgte sich nur darum, dass sich der Vorfall negativ auf den Kartenverkauf auswirken könnte.
    Vicci flüsterte Kehoe etwas zu, und sie gingen zur Leiter, die zur Schnürbodenplattform hinaufführte.
    »Stehen bleiben!«, rief Mike.
    »Ich wollte mir nur die Schaukel ansehen, Detective, und die Seile.« Viccis Akzent wurde stärker, während er um Mikes Verständnis rang.
    »Darum wird sich die Spurensicherung kümmern. Also Hände weg, verstanden?«
    »Aber warum die Spurensicherung? Hier ist doch kein Verbrechen geschehen.«
    »Mag sein. Aber wir werden die Sache überprüfen, bevor jemand von Ihnen etwas anrührt. Wo ist die Schaukel hergekommen?«
    Kehoe wandte sich an Mona. »Liebling, Mr Chapman will wissen, wo wir die Schaukel herbekommen haben.«
    »Vom Brooks Atkinson Theater. Das Revival von Tom Stoppards Jumpers , erinnerst du dich? Das Mädchen auf der Schaukel, die mit dem Halbmond geschmückt war. Herrgott, bewegt sie sich immer noch nicht? Warum schafft man sie nicht ins Krankenhaus? Verdammte Scheiße, das ist so ein schlechtes Karma für mich.«
    Mike stand hinter einem der Sanitäter und reckte den Daumen empor. Die Sanitäter hatten Lucy eine Halskrause angelegt und waren drauf und dran, sie zu bewegen, was bedeutete, dass sie wahrscheinlich keine Wirbelsäulenverletzung davongetragen hatte. Mit Mikes Hilfe legten sie Lucy auf eine Bahre, die wiederum auf ein zusammenklappbares Rädergestell geschoben wurde, auf dem sie die junge Frau zum Krankenwagen rollten.
    Nachdem das Wichtigste erledigt war, wandte Mike seine Aufmerksamkeit wieder den Produzenten zu. »Also, wo ist die Bühnenmannschaft?«
    »Hinten auf der Straße«, sagte Kehoe. »Sie rauchen eine. Sie sind ziemlich durch den Wind.« Er ging zum Hintereingang hinter der Bühne, um sie zu rufen.
    Zwei junge Männer Anfang zwanzig in Jeans und dreckigen T-Shirts kamen ins Theater. Mike notierte sich ihre Namen und Adressen und bat sie, ihn zur Arbeitsgalerie zu bringen, damit er sich die Prospektzüge ansehen konnte, an denen die Schaukel befestigt gewesen war.
    »Fahren Sie nicht mit Lucy ins Krankenhaus?«, fragte ich Rinaldo Vicci.
    »Ich... ich weiß nicht, was ich mit dem armen Mädchen tun soll. Vielleicht können Sie mir sagen, wohin man sie gebracht hat.« Er rieb sich über seinen stattlichen Bauch und wischte sich wieder den Schweiß von der Stirn. »Ich bin eigentlich nicht für sie verantwortlich.«
    »Jemand sollte sie begleiten. Die Ärzte brauchen einen Erwachsenen, der das Einwilligungsformular für die Operation unterschreibt. Kümmert es denn gar niemanden von Ihnen, was aus ihr wird?«
    Mona hob die Hände, als wolle sie mich bitten, still zu sein. »Moment mal. Ich muss erst mit meinem Anwalt sprechen, bevor ich mich noch weiter in die Sache hineinziehen lasse. Rinaldo, das ist wirklich Ihre Sache. Sie ist doch schon achtzehn, oder? Sie haben mir gesagt, dass sie volljährig ist - und dass wir sie nur zu Werbezwecken jünger machen würden. Kennen Sie ihre

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