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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Familie?«
    »Nein, niemanden. Ich weiß gar nichts über sie. Sie hat mir gesagt, dass sie aus West Virginia kommt und allein hier ist.«
    »Mr Vicci, das kann doch nicht alles sein, was Sie über sie wissen. Sie haben doch sicher noch mehr Informationen über sie, vielleicht in Ihrem Büro?«
    Er spielte mit seinem lavendelfarbenen Kaschmirschal, den er auch an diesem milden Frühlingsnachmittag um den Hals geschlungen hatte. »Ich denke schon angestrengt nach, Miss Cooper. Nein, ich weiß wirklich nichts. Das heute sollte alles sehr informell sein, verstehen Sie?«
    Vielleicht würde er ausspucken, was er vor mir verheimlichte, wenn ich die Schalenden packte und fest zuzog. »Wer hat sie zu Ihnen gebracht, Mr Vicci? Wie sind Sie auf sie aufmerksam geworden? Ich möchte wissen, wie -«
    » Scusi, signora . Meine Notizen sind in meinem Büro. Ich besorge Ihnen gern die Informationen und rufe Sie später an, aber im Prinzip ist sie nur eine von vielen jungen Damen, die an meine Tür klopfen oder die mir empfohlen werden.«
    »Wo sind ihre Sachen? In ihrer Tasche muss ein Ausweis sein. Ein Hinweis auf jemanden, mit dem wir uns in Verbindung setzen können.« Ich bat die Schauspieler, mich zur Garderobe zu bringen.
    Wir gingen hinter der rechten Bühnenseite über eine Rampe hinauf in einen tristen Gemeinschaftsraum. Auf einer Seite war eine Reihe von Spiegeln mit einer breiten Ablage, auf denen Make-up und Haarutensilien lagen, darunter standen Hocker. An der gegenüberliegenden Wand befanden sich mehrere Haken und Kleiderbügel. Eine der Tänzerinnen deutete auf einen schwarzen Pullover, eine Caprihose und eine Tasche.
    Ich kramte in der Tasche - Sonnenbrille, Antibabypille, ein Nikotinkaugummi und ein Pfefferspray -, dann fand ich eine Plastikgeldbörse. Darin waren vierunddreißig Dollar in bar, eine Bankkarte und ein Führerschein des Bundesstaates New York. Laut Führerschein wäre Lucy einundzwanzig Jahre alt gewesen, ein passendes Alter, um so ziemlich alles tun zu dürfen, was eine schöne junge Frau in der großen Stadt gern tun wollte. Als ihre Anschrift war eine Adresse in der Ninth Avenue in Manhattan angegeben - keine Spur von West Virginia. Wahrscheinlich hatte sie den Ausweis vor nicht allzu langer Zeit in der Nähe des Times Square illegal erstanden.
    Als ich wieder auf die Bühne kam, notierte sich Mike gerade die Namen und Nummern der Investoren, die ungeduldig darauf warteten, gehen zu können. Dann wandte er ihnen den Rücken zu und legte mir den Arm um die Schulter, um mir zu erklären, was er gesehen hatte.
    »Die Arbeiter wissen gar nichts. Einer ist bis oben hin zugekokst - es ist ein Wunder, dass er das Gleichgewicht halten konnte und nicht selbst kopfüber vom Schnürboden gestürzt ist.«
    »Wer hat sie angeheuert?«
    »Der Ältere der beiden hat letzte Woche einen Anruf von seinem Cousin erhalten, der im Belasco arbeitet. Der Cousin wollte es sich nicht mit Joe Berk verderben, also hat er den beiden den Job zugeschanzt. Das Skript schreibt ihnen nur vor, welche Prospektzüge sie wann bewegen sollen. Sie haben keine Ahnung, von wem oder wann die Schaukel aufgehängt wurde.«
    »Hast du dir alle Namen notiert?«
    »Ja, die Schnösel können gehen. Hubert Alden hat sich bereit erklärt, hier zu bleiben und mit uns zu reden.«
    »Welcher ist es?« Ich blickte unauffällig zu den zehn, zwölf Männern, die sich noch in den seitlichen Gängen herumtrieben.
    »Der Große in dem grauen Anzug und mit dem Trenchcoat über den Schultern. Der aussieht wie aus einer Pomadewerbung.«
    Mike entließ die anderen, während wir noch immer auf die Spurensicherung warteten. Dieser Vorfall - allem Anschein nach ein Unfall - stand auf der Prioritätenliste nicht an erster Stelle. Ich rief Maxine, meine Assistentin, an und bat sie, ins Krankenhaus zu fahren und vor dem Aufwachraum auf Lucy DeVore zu warten. Egal wer Lucy war und welche Vorgeschichte sie hatte, sie sollte jetzt nicht allein sein, Max hatte schon mehr Opfern nach einem Trauma beigestanden als die meisten Leute, die nicht in einem Krankenhaus arbeiteten.
    Wir gingen mit Hubert Alden nach hinten in eine Ecke des Theaters und stellten uns vor. Er lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme, während wir uns gegenseitig musterten.
    »Der Gerichtsmediziner hat uns gesagt, dass Sie heute Morgen wegen Natalja Galinowa angerufen haben. Ich bin der ermittelnde Detective.«
    »Ich bin Ihnen dankbar dafür. Wird es ein Problem sein, sie - ihre Leiche -

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