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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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einen DNA-Treffer im Fall des Riverside-Park-Vergewaltigers.«
    »Was hat die Post geschrieben? Fifi fasst Vergewaltiger?«
    »Genau. Der Verdächtige ist identifiziert, und das Pressebüro der Polizei wird noch heute eine Täterbeschreibung und eine Fahndungszeichnung rausgeben. Da er obdachlos ist, kann es ein paar Tage dauern, bis wir ihn finden, aber wir sind optimistisch.«
    »Sagen Sie mir sofort Bescheid, sobald Sie etwas haben.«
    »Natürlich. Allerdings hat dieser Fall die Frage nach der Verwendung der Verdächtigendatei aufgeworfen. McFarland lässt mich schmoren, aber ich tue mein Bestes, einen guten Präzedenzfall für uns herauszuschinden.« Es war immer besser, Battaglia vorzuwarnen, dass es möglicherweise Ärger geben würde. »Ich habe die Revisionsabteilung um Hilfe gebeten.«
    »Also, was sind die schlechten Neuigkeiten?«
    »Sie erinnern sich doch an die Vergewaltigung der beiden Kanadierinnen durch den Arzt? Ich habe heute die Anklageschrift eingereicht, aber Sengor hat sich in die Türkei abgesetzt.«
    Battaglia hob die Füße vom Tisch und nahm tatsächlich die Zigarre aus dem Mund. »Wie konnten Sie den Kerl entkommen lassen? Ich fass es nicht. Das wirft ein schlechtes Licht auf uns.«
    »Ich habe eine beachtliche Kautionsforderung gestellt, Paul. Moffett hat ihm abgekauft, dass er als Arzt hier in der Gemeinde verwurzelt ist, und ließ ihn laufen.«
    »Von wegen verwurzelt! Wie stehen die Chancen, ihn zurückzuholen?«
    »Der Vertrag sieht eine Auslieferung für Mord und Vergewaltigung vor, aber ich habe gerade vom Liaisonbeamten des Außenministeriums erfahren, dass die Türkei noch nie einen ihrer Staatsbürger ausgeliefert hat. Amerikaner oder andere Europäer ja, aber keinen von ihren Landsleuten. Sengor hat mich aus Istanbul angerufen, um mir zu sagen, dass er kein Verbrechen begangen hat.«
    »Das wird doch hoffentlich nicht in die Zeitungen gelangen, oder?« Battaglia war jetzt genauso darauf bedacht wie der Angeklagte, dass die Presse keinen Wind davon bekam.
    »Mehr als Ihnen lieb ist, befürchte ich. Der Polizeipräsident wird Interpol kontaktieren, Boss. Er wird sie bitten, ihn auf die internationale Fahndungsliste zu setzen.«
    »Verdammt.«
    »Es kommt noch schlimmer. Mercer hat gerade eine Videosammlung in der Wohnung des Täters sichergestellt. Wir reden wahrscheinlich von Dutzenden von Opfern, hier und im Ausland. Scheinbar hat er sie betäubt und vergewaltigt und dann das Ganze mit einer Kamera gefilmt, die er im Bücherregal versteckt hatte.«
    Battaglia drehte sich um und tat so, als würde er etwas in der Ablage hinter seinem Stuhl suchen. Ihm gefielen die Erfolge, die meine Abteilung dank innovativer Ansätze erzielte, aber er verabscheute detaillierte Unterredungen über bizarre Sexgewohnheiten. »Was zum Teufel hat er sich dabei gedacht?«
    »Paraphilie.«
    »Para-was?«
    »Von den Videobändern zu schließen, die Mercer gefunden hat, ist Doktor Sengor paraphil veranlagt. Mike würde sagen, das ist Latein für ›Perversling‹. Es ist eine der Kategorien sexueller Funktionsstörungen im DSM .« Das Diagnostische und Statistische Manual psychischer Krankheiten war die Bibel der forensischen Psychiatrie. »Der Kerl lebt seine perversen Fantasien mit willenlosen Opfern aus. Es erregt ihn, mit ihnen Dinge zu tun, die er mit einer wachen Partnerin nicht tun könnte, beispielsweise Analverkehr oder - nun ja, wir wissen mehr, sobald wir uns die Videobänder angesehen haben.«
    Battaglia drehte mir immer noch den Rücken zu. »Aber warum hat er sich auch noch dabei gefilmt?«
    »Um sich ein Masturbationsszenario zu verschaffen, damit er sich das Geschehene zur Stimulation noch einmal ansehen kann. Um eine Trophäe zu haben.« Toll. Ich redete mit dem einflussreichsten Ankläger des Landes über Sex, und er tat so, als würde er in seinen Papieren nach irgendwelchen Unterlagen suchen, die gar nicht existierten. »Diese Kerle führen ein Doppelleben, Paul. Sengor übt einen angesehenen Beruf aus, hat aber offensichtlich nekrophile Fantasien.«
    »Wie kann er dann behaupten, dass er nichts Falsches getan hat?« Battaglia zog eine Akte aus einem Stapel verblichener Dokumente und studierte eine Statistik, die mindestens zwei Jahre alt war. Alles, nur keinen Blickkontakt.
    »Vergewaltiger, die ihre Opfer mit Drogen gefügig machen, sehen sich nicht als Verbrecher. Die Frauen sind freiwillig bei ihnen, die Pillen werden nicht gewaltsam verabreicht, er reißt den Opfern nicht die

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