Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
gegen andere Informationen zu haben.
    »Natürlich, Paul. Als ich am Montag hier war, deuteten Sie an, einiges über Berk zu wissen. Dass er womöglich mit illegalen Steuertricks zu tun hätte.«
    Wieder nahm er die Zigarre aus dem Mund. »Ganz richtig.«
    »Er hat Mike und mir erzählt, dass er eine unschöne Klage am Hals hat. Seine Nichte wollte uns nichts Näheres darüber erzählen. Wissen Sie etwas darüber? Vielleicht würde es uns helfen, die Familie besser zu verstehen - vor allem jetzt, nachdem auch noch dieser Unfall passiert ist, mit dem Mädchen, das von der Schaukel fiel.«
    »Konnten Sie schon mit ihr sprechen?«
    »Sie liegt noch im künstlichen Koma. Sie soll erst aufwachen, wenn die Ärzte die Schmerzbehandlung unter Kontrolle haben. Dann lässt sich auch erst beurteilen, ob sie möglicherweise Gehirnschäden davongetragen hat.«
    Battaglia redete ungern über Sex, dafür umso lieber über Finanzbetrug. »Bleiben Sie, Alex. Er ist eine ziemliche Type. Haben Sie eine Ahnung, was Joe Berk wert ist?«
    »Keinen blassen Schimmer.«
    »Im Vergleich zu ihm sind die restlichen Fortune-500-Unternehmen blutige Anfänger. Ich würde sagen, dass er und sein Bruder ein Imperium im Wert von fünfundzwanzig Milliarden Dollar erschaffen haben. Immobilien, Theaterhäuser, Flugzeugleasing, fast so viele Hotels wie die Hyatts und Hiltons zusammen. Seine geschäftlichen Aktivitäten sind schier unglaublich.«
    »Warum hatten Sie ein Ermittlungsverfahren gegen die Berk-Gruppe eingeleitet, Boss?«
    »Ein Spitzel hat mir ein paar gute Informationen zukommen lassen.«
    »Über Joe?«
    »Joe und sein Bruder Izzy waren unzertrennlich. Izzy war der Kopf der Familie, außerdem war er nicht so ein Großmaul wie Joe. Aber eine Sache hatten sie gemeinsam.«
    »Und die wäre?«
    »Sie hassten das Finanzamt. Ich rede nicht davon, Ankäufe an eine Adresse im Ausland zu verschiffen oder von ähnlichen kleinen Fischen. Izzy Berkowitz war vielleicht der klügste Kerl, mit dem es die Bundesbehörden je zu tun hatten - damals vor über vierzig Jahren, als die beiden anfingen, ihren Reichtum anzuhäufen. Er hat schon in den vierziger Jahren Leveraged Buyouts gemacht, als noch keiner davon gehört hatte. Izzy hatte mehr Geld im Ausland deponiert als Captain Kidd.«
    »Auf legale Weise?«
    »Das ist ja das Problem. Was wissen Sie über Absatz 1740 des Treuhandgesetzes?«
    »Ich befürchte, nichts.« Fragte man mich nach der Vielzahl perverser Handlungen in Abschnitt 130 des Strafgesetzbuches, konnte ich sie auswendig zitieren, aber das Treuhandgesetz war Chinesisch für mich.
    »Absatz 1740 der Treuhand- und Vermögensbestimmungen des Bundesfinanzamtes. In den sechziger Jahren erließ der Kongress eine Reihe von Gesetzen, die die Steuervorteile von ausländischen Treuhandvermögen für US-Bürger aufhoben. Um diese Gesetze zu umgehen, ersann Izzy einen Plan, den er auf den Bahamas in die Tat umsetzte. Solange er Uncle Sam beweisen konnte, dass ein ausländischer Staatsbürger das Unternehmen gegründet hatte und seinen Wohnsitz auf den Inseln hatte, musste er in den Vereinigten Staaten keine Steuern zahlen. Izzy fand einen ihm wohl gesinnten Einheimischen als Geschäftspartner und nahm die Millionen, die sich aus dieser Partnerschaft ergaben, um sie anderen Unternehmen und Firmen des Berk-Imperiums zu leihen.«
    »Das hat funktioniert? Das Finanzamt hat das geschluckt?«
    »Ursprünglich ja. Aber als sich die Rechtslage vor zehn Jahren änderte, versuchte die Regierung, die Berks im Nachhinein zur Rechenschaft zu ziehen. Ich habe versucht, die ganze Organisation zu knacken, aber es war, als würde ich gegen eine Wand rennen.« Battaglia steckte sich die Zigarre wieder in den Mund. »Verstehen Sie - solange das Einkommen anderen Berk-Unternehmen geliehen oder wieder investiert wird, solange Joe das Geld nicht an sich selbst oder seine Erben auszahlt, sitzt er auf Milliarden von Dollar. Er muss keine Steuern zahlen, er ist nicht einmal verpflichtet, dem Finanzamt Auskünfte zu erteilen, wie viel Geld in den jeweiligen Unternehmen steckt.«
    »Ein cleveres Arrangement.«
    »Joe hat vermutlich dasselbe Ziel wie Izzy. Der Plan der Berk-Familie ist es, mittellos zu sterben.«
    »Mittellos? Jetzt komm ich nicht mehr mit. Keiner von ihnen ist mittellos.«
    »Laut Steuererklärung schon, Alex. Izzys Erben behaupten, dass er zum Zeitpunkt seines Todes nur zwanzigtausend Dollar besaß. Deshalb bin ich ihm ja überhaupt erst auf die Schliche gekommen.

Weitere Kostenlose Bücher