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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Die Bundesfritzen nahmen mir die Angelegenheit aus der Hand - sie reißen sich immer die einfachen Sachen unter den Nagel -, ließen sich aber auf einen miserablen Handel ein. Sie ließen sich von Joe die Bedingungen diktieren.«
    »Warum?«
    »Wenn ich die Antwort wüsste, hätte ich den Fall nicht verloren. Joe blätterte zehn Millionen Dollar hin, um seine Steuerschuld zu begleichen, und im Gegenzug willigte das Finanzamt ein, nie wieder eins von Berks ausländischen Treuhandkonten zu besteuern. Nie wieder.«
    »Was für ein Deal! Deshalb weiß also niemand, wie viel Geld genau auf dem Spiel steht.«
    »Und deshalb war Izzy so auf Diskretion bedacht. Joes große Klappe war ihm zuwider.«
    »Joe kann nicht glücklich darüber sein, dass innerhalb seiner eigenen Familie prozessiert wird. Dabei ist förmlich programmiert, dass die Sache an die Öffentlichkeit gelangt.«
    »Warum verfolge ich die Streitsache wohl so genau?« Battaglia hasste es zu verlieren. Sollte er einen Weg finden, wieder einen Fuß in die Ermittlungen zu bekommen, würde er die erstbeste Gelegenheit dazu nutzen. »Die Kläger sind die beiden Jüngsten - Izzys Tochter und Joes Sohn.«
    »Das heißt also, Mona Berk und ihr Cousin Briggs. Gegen wen klagen sie?«
    »Joe Berk.«
    »Warum?«
    »Habgier. Anspruchsdenken. Rache. Suchen Sie es sich aus. Joe und Izzy haben ihr Imperium in einer Generation aufgebaut. Ihr Ziel war, es ihren Erben intakt zu vermachen und die ganze Familie auf Diskretion einzuschwören.«
    »Wieso kam es dann anders?«
    »Nach Izzys Tod begann Joe in aller Stille, einige der Treuhandkonten umzustrukturieren. Seine und Izzys ältere Kinder wollten etwas von den Aktien und dem Bargeld überwiesen haben.«
    »Aber wer war der Leidtragende? Ich meine, wie viele Milliarden braucht es, um einen Berk satt zu bekommen?«
    »Joe war zwei Mal verheiratet, Izzy auch. Die Kinder aus erster Ehe sind alle Ende vierzig, Anfang fünfzig. Sie stehen sich sehr nahe und kümmern sich um die Geschäfte. Die beiden Jüngsten stammen jeweils aus zweiter Ehe, und in beiden Fällen kam es bei der Scheidung zu einer ziemlichen Schlammschlacht. Diese Kinder sind eine Generation jünger und haben mit ihren Halbgeschwistern nicht viel am Hut. Da Joe der Treuhänder von Izzys Vermögen ist, hat er das Vermögen heimlich, still und leise etwas umgeschichtet - hauptsächlich zu Gunsten der älteren Kinder.«
    »Und Mona hat das herausgefunden?«
    »Joes Sohn, Briggs, hat es ihr erzählt. Vor zwei Jahren stand er mit seinem Alten noch auf Kriegsfuß. Damals erzählte er Mona, was Sache war. Gut möglich, dass Joe deshalb so bemüht war, sich mit seinem Sohn wieder gut zu stellen. Er wollte ihn in seiner Nähe haben und dazu bringen, die Klage fallen zu lassen.«
    »Um welchen Streitwert geht es bei der ganzen Sache?«
    »Ungefähr fünf Milliarden Dollar, Alex. Wegen unerlaubten Zugriffs auf ihr Treuhandvermögen. Mona Berk behauptet, ihr Onkel hätte ihre Konten geschröpft. Die Ironie dabei ist, dass die Vereinbarung, die Joe Berk damals mit dem Finanzamt getroffen hat, als er seine Steuerschuld bezahlte, niemandem erlaubt, auch Monas Anwälten nicht, die Laufzeiten und Summen der Treuhandkonten offen zu legen. Niemand weiß, um wie viel Geld es genau geht.«
    »Kaum zu glauben, dass sie noch mehr Geld will, als sie ohnehin schon hat.«
    Battaglia lächelte. »Ihre Anwälte behaupten, dass es ihr nicht ums Geld geht. Sie möchte nur mit den anderen Kindern gleichgestellt sein - ihr geht es darum, als Teil der Familie behandelt zu werden.«
    »Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn ich Berks Schwachstelle finde. Und ich melde mich vor dem Wochenende noch mal wegen der Ermittlungen an der Met.«
    Zwei andere Abteilungsleiter warteten darauf, den Bezirksstaatsanwalt zu sprechen, als ich mich von Rose verabschiedete. Es war kurz vor achtzehn Uhr, auf den Korridoren kehrte langsam Ruhe ein. Die meisten Angestellten waren schon nach Hause gegangen, und die Prozessanwälte saßen an ihren Schreibtischen, um bis in die Nacht hinein zu recherchieren oder sich auf eine Verhandlung vorzubereiten.
    Laura hatte eine Nachricht auf meinem Schreibtisch hinterlassen - zusammen mit drei Telefonnotizen und einem weißen Umschlag, der per Boten von der Rechtsabteilung des Krankenhauses geliefert worden war, in dem Selim Sengor arbeitete.
    Da die Anrufe privater Natur waren, kümmerte ich mich zuerst um den Brief.
    Als ich den versiegelten Umschlag aufriss, hörte ich ein Geräusch,

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