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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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als würde man ein Streichholz anzünden. Das Papier brannte sofort lichterloh. Die Flammen schlugen mir ins Gesicht, und meine Haare und der Kragen meiner Seidenbluse fingen Feuer.

24
    Ich nahm meinen Pullover von der Stuhllehne und vergrub mein Gesicht in dem Stoff, um die Flammen zu ersticken. Auf meine Schreie hin kamen zwei junge Cops, die auf dem Weg zum Aufzug gewesen waren, in mein Büro gelaufen. Einer von ihnen drückte meinen Kopf an seine Schulter, dann stieß er mich weg, um sich zu vergewissern, dass meine Bluse nicht mehr schwelte.
    »Alles in Ordnung?«
    Ich nickte, während ich mich zu beruhigen versuchte.
    »Sie zittern ja. Setzen Sie sich, bis es Ihnen wieder besser geht.«
    Sein Partner hatte den Umschlag in die Hand genommen, um ihn genauer zu inspizieren.
    »Vorsicht!«, sagte ich. »Man muss ihn auf Fingerabdrücke untersuchen.«
    »Sie meinen, er gehört nicht Ihnen? Ich dachte, Sie hätten vielleicht eine Zigarette fallen lassen und etwas auf Ihrem Schreibtisch in Brand gesteckt.«
    »Nein, der Brief war wie eine Streichholzschachtel präpariert. Ich habe beim Aufreißen das Geräusch gehört, aber nicht schnell genug geschaltet.«
    Der Größere der beiden ging in die Hocke, sodass er auf Augenhöhe mit meinem Schreibtisch war, und untersuchte den Umschlag mit der Spitze seines Kugelschreibers. »Sieh dir das an, Pavone. Der Typ hat auf einer Seite der Lasche einige Streichholzköpfe angebracht und auf den Klebestreifen eine Reibefläche aufgeklebt. Wenn man den Brief aufmacht, entzünden sich die Streichhölzer.«
    Pavone studierte die halb verkohlten Überreste des Briefumschlags. »Wissen Sie, wer der Absender ist? Wir holen jemanden von der Dienststelle und erstatten Meldung.«
    »Ich, äh, ich weiß, wessen Briefpapier es ist, aber derjenige ist bestimmt nicht der Absender. Es hängt mit einer Ermittlung zusammen, an der ich gerade arbeite - ich werde die zuständigen Detectives beauftragen, die Meldung zu machen. Danke. Wahrscheinlich hat der Täter das Papier aus dem Büro seines Arbeitgebers mitgehen lassen. Er wollte mir noch eins auswischen, ehe er sich aus dem Staub machte.«
    »Sollen wir einen Krankenwagen rufen?«
    »Ich brauche keinen Krankenwagen. Ich bin nicht verletzt. Nur meine Haare sind etwas angesengt.« Ich fühlte, wie sich unter meiner Bluse eine Brandblase bildete, glücklicherweise konnten die Cops das nicht sehen.
    »Können wir Sie wenigstens nach Hause bringen?«
    Ich sah auf das Messingabzeichen an ihren Kragen. Auf dem Weg zum dreiundzwanzigsten Revier würden sie ohnehin an meiner Straße vorbeifahren. »Das wäre wunderbar.«
    Ich schloss die Tür hinter mir ab - mein Büro war jetzt Schauplatz eines Verbrechens - und rief den Captain der hausinternen Polizeidienststelle vom Rücksitz des Streifenwagens aus an. Ich schilderte ihm, was passiert war, und bat ihn, die selbst gebastelte Briefbombe von der Spurensicherung fotografieren und ins Labor schicken zu lassen. Der Hausmeister würde ihnen mit seinem Hauptschlüssel das Büro aufsperren. Ich bat ihn auch, Paul Battaglia zu informieren und ihm auszurichten, dass es mir gut ging. Fürs Erste wollte ich lieber nicht mit ihm sprechen.
    Als Mike und Mercer an meiner Wohnungstür klingelten, hatte ich bereits geduscht und meine Haare gewaschen. Ich öffnete die Tür in einem alten Hemd und Leggings und mit der Schere in der Hand, dann ging ich wieder ins Badezimmer, um mir die Haare abzuschneiden. Es erinnerte mich daran, wie ich mir mit dreizehn den Pony geschnitten hatte, in der Hoffnung, meine Mutter würde die Stümperei nicht bemerken.
    Mike stand hinter mir in der Tür. »Hier riecht’s wie in der Müllverbrennung. Die hier müssen noch weg, Kid.« Er hob ein paar Haarsträhnen an, die ich selbst nicht sehen konnte. »Wo ist deine Bluse?«
    »Auf dem Bett.«
    »Mercer, stell sie besser sicher! Himmel, Arsch und Zwirn! Gott sei Dank trägst du kein Polyester«, rief er aus dem Schlafzimmer. »Hier drinnen ist ein Loch von der Größe einer Faust. Du wärst sofort frittiert gewesen. Lass mich sehen, wo es dich erwischt hat.«
    Er kam wieder ins Bad. Ich machte ein paar Knöpfe auf und zeigte Mike die Brandwunde in der Achsel.
    Er pfiff, als er die Brandblase sah. »Ausnahmsweise hat es mal sein Gutes, dass du so flachbrüstig bist. Ein paar Zentimeter weiter unten und wir hätten geröstete Marshmallows. Kleine Marshmallows. Klein, aber fein. Ich meine, wahrscheinlich fein.«
    »Dein Mitgefühl ist

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