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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Kopf, und Mike beugte sich vor. »Hören Sie, Doc. Müssen wir in diesem Fachchinesisch weiterreden? Ich nix versteh’n Wissenschaftsjargon. Ich sein dummer Cop.«
    »So heißt das bei uns in der Botanik. VAb bezeichnet eine vom Aussterben bedrohte Pflanze. Sie ist auch als Torreys Bergminze bekannt.«
    Schon der Name erklärte den Geruch, der uns am Tatort aufgefallen war. »Das heißt, man findet sie in Manhattan selten?«, fragte ich.
    »Nicht nur selten, Ms Cooper. Gar nicht. Sie wächst nicht auf der Insel.«
    »Wo dann?«
    »Es gibt, soweit wir wissen, weltweit nur zehn Orte, an denen Torreys Bergminze noch wächst. Eine Stelle ist der Clay Pit Ponds State Park auf Staten Island. Sie können sich beim städtischen Umweltamt erkundigen. Letztes Jahr gab es ein Riesenhickhack wegen eines großen Einkaufszentrums, das dort geplant war. Umweltschützer gingen auf die Barrikaden. Diese kleine gefährdete Pflanze hielt ein Bauprojekt im Wert von einhundert Millionen Dollar auf.«
    Mike notierte sich den Namen. »Wo noch?«
    »High Mountain, Detective. Aus irgendeinem Grund gedeiht die Minze in der Preakness Range der Watchung Mountains. Wissen Sie, wo das ist?«
    Ich verneinte, während Mike gleichzeitig mit Ja antwortete: »Auf der anderen Seite des Flusses in New Jersey, richtig? Ich werde es ihr erklären. Noch irgendwo hier im Nordosten des Landes?«
    »Nein, nur an diesen zwei Stellen. Wir halten die Augen offen. Natürlich würden wir gern noch mehr finden.«
    Mike bedankte sich für die Hilfe und beendete das Telefonat.
    »Also, was sollte ich über die Watchung Mountains wissen, was ich nicht weiß?«
    »Es ist ein Naturschutzgebiet mit herrlichen Aussichten auf New York. Wenn du in der Schule besser aufgepasst hättest, wüsstest du, dass dort einige der höchsten Hügelkämme entlang des Hudson River sind und dass die amerikanischen Soldaten während des Revolutionskrieges diese als Signalstation gegen die britischen Truppen benutzt haben.«
    »Schön zu wissen, aber -«
    »Im Zweiten Weltkrieg montierte die Armee mobile Flugzeugabwehrwaffen auf dem High Mountain, für den Fall, dass die Nazis über den Ozean kamen. Sie hätten sie behalten sollen, um 2001 diese Al-Qaida-Schweine willkommen zu heißen. Viele Menschen, die mir am Herzen lagen, könnten noch am Leben sein.«
    »Wo in New Jersey ist das, Mike?«
    »Ich hab’s ernst gemeint, Coop. Direkt auf der anderen Seite des Hudson. Ich sag dir, was sich außerdem dort befindet. Felshöhlen, die schon die Indianer vor Hunderten von Jahren bewohnten.«
    »Ja, und?«
    »Was, wenn ich dir sage, dass unser Höhlenforscher nicht weit davon wohnt?«
    »Unser was?«
    »Chet Dobbis. Der Intendant der Metropolitan Opera. Bergkletterer, Perückensammler, Ex-Lover von Natalja Galinowa. Vielleicht hat er die Minze unter seinen Schuhstollen eingeschleppt.«

26
    Lieutenant Peterson erwartete uns bereits, als wir ins Opernhaus kamen. Die Sonderkommission hatte nach wie vor den eleganten Sitzungssaal in Beschlag genommen, und ihre Pappkartons schienen sich seit meinem letzten Besuch verdoppelt und verdreifacht zu haben. Wir schnappten uns zwei Klappstühle von einem Stapel an der Wand und setzten uns, um die jüngsten Entwicklungen zu rekapitulieren.
    »Was bringt euch Joe Berks DNA?«, fragte Peterson.
    »Einen Grund, ihn uns noch einmal vorzuknöpfen. Möglicherweise lässt sich daraus auch ein hinreichender Verdacht entwickeln.«
    »Wir können den Treffer nicht verwenden, Mike«, sagte ich. »Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen, um seine DNA zu bekommen.«
    »Dann sorge ich dafür, dass er mich anspuckt. Dazu fehlt ohnehin nicht mehr viel. Aber jetzt ist Chet Dobbis genauso verdächtig wie Berk.«
    »Langsam, Chapman.« Der Lieutenant stand auf und griff nach einer Schachtel mit Karteikarten. »Nachdem Sie mich vor einer Stunde anriefen und mir von der seltenen Minze erzählten, habe ich mir die hier noch einmal durchgesehen. Wir haben für jeden der vierhundert Festangestellten eine Karteikarte erstellt. Mindestens sechzig davon wohnen im nördlichen New Jersey und fünfzig auf Staten Island.«
    »Wie viele von denen gehören noch zum engeren Kreis der Verdächtigen?«
    »Grob geschätzt ungefähr dreißig. Aber jetzt müssen wir noch einmal alle Adressen in Bezug auf den Clay Pit Ponds Park und die Watchung Mountains überprüfen. Dazu kommen die Personen in Galinowas Privatleben, die Sie sich ansehen.«
    »Wie viele berühmte Mörder waren fett?«,

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