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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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erneut. »Das hier ist ein sehr - wie sagt man? -, ein sehr unbarmherziges Geschäft, Ms Cooper. Für die Schauspieler, Sänger und Tänzer ist jeder Tag ein Vorsprechen. Bei jedem Gespräch, bei jedem Auftritt werden sie von jemandem beurteilt, ob sie für diese oder jene Hauptoder Nebenrolle geeignet sind.«
    »Galinowa wollte bei Mona Berk vorspielen?«
    Vicci biss sich auf die Lippen. »Joe Berk würde mich umbringen, wenn er wüsste, dass ich das arrangiert hatte. Deshalb haben Talja und ich uns die Geschichte einfallen lassen, dass sie mich gefeuert hätte. Talja hat Mona angerufen. Das heißt, eigentlich Monas Verlobten, Ross Kehoe.«
    »Woher kannte Talja Kehoe?«
    »Sie kennen sich, glaube ich, noch aus der Zeit, als Kehoe für Joe Berk gearbeitet hat. Das ist ein paar Jahre her.«
    »Ross Kehoe hat für Joe gearbeitet, und jetzt ist er mit Mona Berk verlobt? Ich wette, Onkel Joe ist nicht glücklich darüber. Was hat Kehoe für ihn getan?«
    Vicci schien es nicht genau zu wissen. »Alles Mögliche im Theater. Ich habe ihn ein paar Mal gesehen, aber was genau er getan hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Jedenfalls nichts Wichtiges.«
    Hatte Kehoe nicht gesagt, dass er Natalja Galinowa nicht kannte? Mike würde sich erinnern.
    »Und Lucy DeVore? Bitte, Mr Vicci, ich muss wissen, in welcher Beziehung sie zu diesen Leuten steht. Ich muss wissen, wer sie zu Ihnen gebracht hat.«
    Wieder ein Hustenanfall und die Hand vor dem Mund. Wieder ein Bonbon. »Ich, äh, ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich sie nicht vertrete, dass ich nur einem Freund einen Gefallen getan habe.«
    »Wer ist dieser Freund?«
    »Joe selbst - Joe Berk hat mich gebeten, mich um das Mädchen zu kümmern. Ihr einen Job zu beschaffen, dafür zu sorgen, dass sie auf die Beine kommt. Vor allem sollte ich ihr einen reichen Typen besorgen. Wissen Sie, wie Joe es ausdrückte? Einen reichen Typen, dem sie das Geld aus der Tasche ziehen kann.«
    »Jemanden wie Hubert Alden?«
    »Genau, signora .«
    »Weil Joe Berk etwas mit ihr hatte?«
    »Nein, nein. Ich glaube Joe, wenn er mir das sagt. Ich kenne seinen Geschmack, was Frauen angeht. Aber er war sehr unglücklich über Lucy.« Vicci zerkaute das Bonbon. »Miss Lucy hatte es auf Joes Sohn abgesehen - den Jüngsten.«
    »Briggs?«
    »Ja, Briggs, Ms Cooper. Joe kam dahinter und dachte, sie sei nur hinter seinem Geld her. Also wollte er sie bestechen. Er gab ihr Geld und drohte ihr, sie solle sich von seinem Sohn fern halten.«
    »Womit hat er ihr gedroht? Ihr wehzutun, ihr etwas anzutun in der Art, was am Dienstag passierte?«
    »Nein, nein. Ich bin mir sicher, dass er nur ihrer Karriere Schaden zufügen wollte, nicht dem Mädchen selbst«, protestierte Vicci. »So etwas Extremes musste Joe nicht tun. Er brauchte nur Briggs zu sagen, dass er ihn enterben würde, falls er sich weiter mit diesem billigen Showgirl herumtrieb. Der Junge ist nicht pazzo , Ms Cooper. Er ist nicht so verrückt, das Berk-Vermögen für eine Landpomeranze, die leidlich singen und tanzen kann, aufs Spiel zu setzen.«
    Die Musik hatte aufgehört, und jemand brüllte Anweisungen für einen Bühnenbildwechsel.
    »Was ist mit dem Geld, Mr Vicci? Sie wohnt im Elk Hotel. Es sieht nicht danach aus, als ob ihr jemand viel Geld gegeben hätte.«
    Er legte den Kopf in den Nacken und den Zeigefinger quer über die Oberlippe. »Verschnupft, Ms Cooper. Briggs auch. Das meiste Geld ging für Kokain drauf. Deshalb hat der Junge ja auch diese dumme Klage fallen lassen. Bei der Menge des weißen Pulvers, das er sich reinzieht, wäre er ohne das Geld seines Vaters aufgeschmissen. Er kam immer wieder reumütig angekrochen.«
    »Und Lucys Familie? Wissen Sie -«
    »Ehrlich, ich sage Ihnen die Wahrheit. Ich weiß nichts über sie. Ich glaube, sie wollte auch nicht, dass jemand weiß, wer sie ist oder wo sie herkommt. Sie ist mittelmäßig talentiert, Ms Cooper, sie hat eine nette Stimme, und sie ist eine gute Tänzerin. Vor allem aber hat sie ihr Aussehen und ihren Körper.«
    »Hoffentlich ist davon noch etwas übrig, wenn es ihr wieder besser geht.«
    Ein schriller Schrei drang von der Bühne in das Foyer. Ich hörte Männerstimmen, die miteinander stritten, und ein Geräusch, als würde sich auf der Bühne etwas Mechanisches bewegen. »Scheißlügner!«, war das Einzige, was ich verstehen konnte.
    Ich klopfte an die Glastür des Konferenzraums, um Mikes Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, und rannte dann die Hand am Geländer die geschwungene Treppe

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