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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
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dazu nichts sagen.«
    Â»Gibt es in Ihrer Erinnerung irgendetwas, was Ihnen sagt, Ihre Schwester könnte jetzt in Gefahr sein, weil ihr geschiedener Mann sich für den Tod seiner Tochter an ihr rächen will?«
    Â»â€ºUnzulässige Ausforschungsfrage‹ nennt man das im Gerichtssaal, Herr Kriminalhauptkommissar Malbek!«
    Â»Aber wir sind nicht im Gerichtssaal!«
    Â»Ich kann Ihnen dazu wirklich nichts sagen, Herr Malbek. Fragen Sie meine Schwester und vergessen Sie nicht, ihr vorher die Situation zu schildern, in der sie steckt.«
    Â»Glauben Sie, dass Ihre Schwester Benny Rathke geliebt hat?«
    Â»Woher soll ich wissen, ob meine Schwester zu solchen Gefühlen fähig ist?«
    Â»Haben Sie jemals solche Gefühle gegenüber Benny Rahtke gehabt?«
    Â»Sie wollen partout, dass ich Sie rausschmeiße, Herr Malbek!«
    Sie verabschiedeten sich dann doch ohne Krach, sie lachte höflich, als habe Malbek zum Abschluss des Gespräches einen schwachen Scherz gemacht. Er dankte ihr dafür, dass sie so viel Zeit für ihn geopfert habe. Das Übliche eben.
    Aber dann hakte er doch noch einmal nach. »Der Personenschutz kostet Sie nichts. Und Sie fühlen sich sicherer.«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. Ihr rechter Mundwinkel zuckte wieder.

26
    Malbek fand eine kurze SMS mit der Bitte um Rückruf von Vehrs, einen Namen und eine Mobilfunknummer auf seinem Handy vor und rief im Büro an.
    Â»Der Mann heißt Asmus Rösner«, erzählte ihm Hoyer, »und ist aktives Mitglied bei Eatsave. Die Zentrale in Berlin hat zunächst gemauert, als sie das Wort ›Kriminalpolizei‹ hörten. Aber als wir sagten, dass es um das ehemalige Gelände von Benny Rathke in Rendsburg ging, waren sie plötzlich sehr offen. Dann haben Vehrs und ich noch hinter Rösner hertelefoniert, weil er sich auf seinem Handy nicht meldete, aber es hat geklappt. Er war auf einer Lehrerkonferenz, sagte er. Er müsste schon da sein. Er wollte circa dreihundert Meter vor dem Haupteingang in seinem Wagen warten. Ein grüner Passat. Aber Sie können ihn ja selbst anrufen.«
    Â»Danke, ihr seid super!«, rief Malbek. Hoyer kicherte vor Freude. »Noch etwas«, sagte Malbek. »Bitte fordert im Archiv der Vollzugsanstalt Lübeck die Vollzugsakte Benny Rathke an. Sagt bitte ausdrücklich, dass die Ermittlungsgruppe Nemesis in Kiel sie dringend benötigt. Vielleicht können die Kollegen aus Lübeck sie nach Kiel bringen. Sonst muss einer von euch den Boten spielen. Tschüss!«
    Das ehemalige Betriebsgelände von Rathke befand sich auf der Nordseite der Rendsburger Eisenbahnbrücke, in der Nähe der B   202, des Zubringers zum Rendsburger Autobahnkreuz, und in Sichtweite der Landwirtschaftsschule. Peter Arens’ ehemaliges Betriebsgelände lag nur dreihundert Meter Luftlinie entfernt. Die beiden Spediteure mussten sich gekannt haben. Vielleicht hatten sie sich irgendwann an den Namen auf den Lkws erkannt, waren mehrfach aneinander vorbeigefahren, bis man sich zufällig auf einer Raststätte sah, ins Gespräch kam, sich über den Job austauschte, über technische Details ihrer Zugmaschinen, wie man sie finanziert hatte, welche Strecken man fuhr. Peter Arens hatte sicher frühzeitig ein begieriges Auge auf die Wagen des Konkurrenten aus der Nachbarschaft geworfen und wusste über die technischen Details der Fahrzeuge Bescheid. Und als er in der Zeitung las, dass es Benny Rathke an den Kragen ging, dachte Peter Arens, dass es Zeit wäre, seine Beobachtung an den Hüttener Bergen doch dem Gericht oder der Staatsanwaltschaft mitzuteilen.
    Malbek fuhr an einer Autowerkstatt vorbei, dann eine Linkskurve, und die weibliche Stimme der Navigationshilfe sagte wie eine Moderatorin der Lottoziehung: »Sie haben Ihr Ziel erreicht.«
    Die linke Straßenseite bildete ein etwa zwei Meter hoher Zaun. Vor Malbek parkte ein Passat, der wahrscheinlich vom Anfang der neunziger Jahre stammte. Schon bald versicherungstechnisch ein Oldtimer. Ein Mann in Jeans und blauweißem Fischerhemd stieg aus. Malbek hielt hinter dem Passat und stieg ebenfalls aus. Die Männer schüttelten sich die Hand.
    Â»Die hätten mich schon bepöbelt, wenn ich hier allein vor dem Tor geparkt hätte«, sagte Rösner.
    Â»Können wir einfach den Zaun entlanggehen, oder kriegen wir dann auch Ärger?«, fragte Malbek.
    Â»Sie sind doch von der

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