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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
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Autobahnhochbrücke. Aus polizeilicher Perspektive waren die A   7 und der Nord-Ostsee-Kanal am interessantesten. Die A   7 wegen der Drogentransporte und des Menschenschmuggels, denen die Polizei meist bei Fahrzeugkontrollen auf der Raststätte Hüttener Berge Ost auf die Spur kam. Der Kanal vor allem wegen des Waffenschmuggels Richtung Südeuropa. Und alles in der Nähe von Rendsburger Gewerbegebieten auf beiden Seiten des Kanals.
    Malbek verließ die A   7 an der Ausfahrt Büdelsdorf und fuhr durch das gleichnamige Gewerbegebiet, an der B   203 Richtung Rendsburg. Ein paar große Bürogebäude aus Stahl und Glas, die bundesweit mit prominenten Konkursen bekannt geworden waren, vorwiegend aus der Telekommunikations- und der Baubranche, säumten die Straßenränder.
    Malbek aktivierte die Freisprechanlage und rief in seinem Büro an. Hoyer meldete sich. Gab aber gleich weiter an Vehrs, der sich im Hintergrund lautstark zu Wort meldete.
    Â»Hallo, Chef … ich …«
    Â»Stell mal auf Mithören«, sagte Malbek. Er wollte, dass Hoyer das Telefonat vollständig verfolgen konnte, auch wenn Vehrs sich übereifrig in den Vordergrund drängte. »Habt ihr die Wohnsitze schon? Ich muss wissen, ob Arens in Rendsburg im Gewerbegebiet Westerrönfeld allein gemeldet war und ob er in Rendsburg noch andere Wohnsitze hatte.«
    Â»Er war nur in der Rolandskoppel 102 gemeldet. Das ist das Gewerbegebiet Westerrönfeld. Sonst keine Wohnsitze.«
    Â»Macht ihr keine Pausen mehr?«
    Â»Wir haben den Pizzaservice engagiert. Das geht schneller als in der Kantine. Nächste Frage?«
    Â»Ich mag keine Pizza«, rief Hoyer im Hintergrund.
    Â»Sie hatte einen großen griechischen Salat«, kommentierte Vehrs ihren Zwischenruf.
    Â»Mir hängt der Magen in den Kniekehlen. Also bitte jetzt keine Menüvorschläge. Nächste Frage: Hat Arens eine aktive SIM -Karte gehabt?«
    Â»Hatte er. Verbindungsnachweis liegt schon vor. Wir haben denen aber auch die Pistole auf die Brust gesetzt, von wegen potenziellem Serienmörder.«
    Â»Ist ja auch nicht ausgeschlossen. Falls das jetzt gleich von denen an die Presse weitergegeben wird, soll es uns recht sein. Vielleicht trudeln dann endlich ein paar Hinweise ein.«
    Malbek meinte, Vehrs schlucken zu hören. Natürlich war es ein Fehler, gegenüber dem Telekommunikationsunternehmen das Stichwort »Serienmörder« zu nennen. Jedenfalls solange sein Chef das noch nicht freigegeben hatte. Vehrs hätte ihn fragen müssen. Anderseits hätte er, Malbek, dazu in der letzten Besprechung etwas sagen sollen. Schwamm drüber.
    Â»Was war jetzt mit Arens’ Handy?«
    Â»Er hat seit drei Wochen keine Anrufe mehr getätigt. Alle Anrufe in den drei Monaten davor betreffen Teilnehmer, die auch ihre Meldeadresse auf dem Campingplatz haben.«
    Â»Soziale Netzwerke zum Namen Peter Arens?«
    Â»Peter Arens gibt es Hunderte. Aber nur vier, die regional in Frage kommen. Aber die sind alle um die dreißig.«
    Â»Fallrecherche?«
    Â»Modus Operandi mit der Kreuzigungsmetaphorik negativ. Nichts in der Datenbank. Wo sind Sie?«
    Â»Noch in Rendsburg, auf dem Weg in die Stadt. Hat Brotmann sich schon gemeldet?«
    Â»Noch nicht. Ich hoffe für Sie, dass Brotmann Sie nicht beim Essen anruft.«
    Â»Ich werde ihn in einem geeigneten Moment anrufen.«
    Â»Und wenn er Sie vorher anruft?«, rief Hoyer.
    Â»Nehme ich das Gespräch nicht an, Frau Hoyer!«, sagte Malbek.
    Sie antwortete nicht, aber er hörte sie lächeln.
    Â»Seid ihr schon mit dem richterlichen Auskunftsbeschluss gegen die Leasingbank angegangen? Der Name der Leasingbank ist in den dürren Unterlagen, die ich von der Hausbank bekommen habe. Und jetzt fällt mir der Name wieder ein. Rekaplana. Hört sich nämlich an wie eine Margarinemarke.«
    Â»Machen wir als Nächstes.«
    Â»Okay. Ich wette, dass wir alle Informationen darüber mit einem Hausdurchsuchungsbefehl schon hätten. Ich mach Schluss, ich muss mir einen Parkplatz suchen.«
    Â»Denken Sie daran, dass Sie im Einsatz sind«, rief Hoyer. Natürlich, er könnte das Einsatzschild auf das Armaturenbrett legen. Aber so was könnte sich in einer Kleinstadt schnell herumsprechen.
    Ãœberraschenderweise fand er in der Nähe des Bahnhofs einen freien Parkplatz an einer Parkuhr. Eine Stunde würde reichen,

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