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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
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Herrn Lüthje, und außerdem soll ich schöne Grüße von Frau Lüthje bestellen«, hatte sie Malbeks Einwände weggewischt.
    Er war mit Hoyer und Vehrs als Karawane nach Laboe gefahren. Malbek brauchte seinen Dienstwagen, um schnell und zuverlässig unterwegs zu sein, und wollte sein Wohnmobil durchchecken lassen. Vielleicht musste es sogar in die Werkstatt. Also fuhr Hoyer vorneweg allein in Malbeks Dienstwagen, dann Malbek in seinem Wohnmobil, als Schlusslicht Vehrs im Dienstwagen des K1, in dem er mit Hoyer zurück nach Kiel fahren wollte.
    Sie machten einen Zwischenstopp bei Frau Jasch im Heikendorfer Weg, wo Malbek sich die Schlüssel abholte. Sie stellte keine Fragen, als Malbek sagte, dass er mit seinen Mitarbeitern noch an den Strand fahren wollte. Was Lüthje Frau Jasch über ihn erzählt hatte, wusste er nicht. Er würde ihn beim nächsten Telefonat fragen.
    Da Hoyer und Vehrs sich in Laboe einigermaßen auskannten, fanden sie für alle drei Fahrzeuge Parkplätze hinter dem Ehrenmal. Als sie ausgestiegen waren, sah Hoyer versonnen auf die Außenförde und sagte plötzlich, dass sie jetzt sofort ein Fürst-Pückler-Eis brauchte. Sonst würde sie keine Kraft für die von Malbek angeordnete Dienstbesprechung am Strand haben.
    An der Strandbude wählte jeder von ihnen die Fürst-Pückler-Schnitte, und so schritten sie langsam und genussvoll zu einem unberührten Strandabschnitt, den man »Naturerlebnisraum« nannte. Lüthje hatte ihn Malbek für Besprechungen im Freien garantiert ohne neugierige Zuhörer empfohlen.
    Sie wanderten am Wasser bis zum Strandsee und setzten sich mitten in die Dünen. Das Eis war schon verzehrt.
    Â»Ich hake jetzt mal die offenen Punkte aus dem Gedächtnis ab. Wenn ich was ich vergesse, schreit ihr«, sagte Malbek.
    Vehrs sah einem Fährschiff nach, das in die Außenförde glitt.
    Â»Hallo! Herr Vehrs!«, rief Malbek.
    Â»â€™tschuldigung«, sagte Vehrs.
    Â»Würde ich jetzt auch lieber machen«, sagte Malbek. »Aber wir müssen dagegen ankämpfen. Ist wohl doch nicht so ideal hier für Besprechungen.«
    Â»Oh doch!«, riefen Hoyer und Vehrs gleichzeitig.
    Â»Die freiwilligen Altenpfleger, die Frau Arens in Neumünster …«, begann Malbek.
    Â»â€¦Â Uwe Storm hatte nur einen Vertreter«, sagte Hoyer. »Wir haben beide gefragt, ob sie etwas von Besuchern mitbekommen haben, die Frau Arens hatte.«
    Â»Kennen die Pfleger die Tochter?«, fragte Malbek.
    Â»Sie wussten, dass sie Polizistin ist und sich regelmäßig bei ihrer Großmutter meldet«, antwortete Hoyer. »Frau Arens hätte immer vorher Bescheid gesagt, wenn die Enkelin zu Besuch kam. Damit sie ihre Ruhe hatte. Die Pfleger hatten den Eindruck, dass sie dabei niemanden von Ihnen dabeihaben wollte. Das hätten die respektiert.«
    Â»Kann man nachvollziehen«, sagte Malbek nachdenklich. »Weiter. Mit fällt gerade der Brassat ein.«
    Â»Der Flintenbesitzer, von dem Ihre Tochter erzählte«, sagte Hoyer.
    Â»Sie meinen den Neuen meiner Ex«, sagte Malbek schmunzelnd.
    Â»Genau den«, sagte Hoyer. »Polizeihauptkommissar Vollmer von der Polizeistation hat ihn an seinem Firmensitz, der gleichzeitig Wohnsitz ist, besucht. Brassat sagte, er hätte nie eine von seinen Jagdwaffen für so einen ›Quatsch‹ missbraucht.« Hoyer wischte den Sand, den der leicht böige Westwind zeitweise aufwirbelte, aus ihren Unterlagen. »Vollmer hat ihn verwarnt und ihm für das nächste Mal ein Ermittlungsverfahren angedroht.«
    Â»Schön«, sagte Malbek zufrieden. »Ein Schuss vor den Bug. Und was habt ihr über Brassat herausgefunden?«
    Â»Na ja, der Kollege Vollmer hat dazu einiges erzählt, und was er sagte, hat sich mit unseren Ermittlungen gedeckt.«
    Â»Und das wäre?«, fragte Malbek ungeduldig.
    Â»Keine Vorstrafen. Sauber wie ein Babypopo. Nicht mal ein Ermittlungsverfahren. Vollmer sagt, dass Brassat für ihn einen Wintergarten gebaut hätte. Die Arbeit sei das Geld wert gewesen.«
    Â»Was hat ihn das gekostet?«, fragte Malbek.
    Â»Damit wollte er nicht herausrücken. Er hat nur immer von einem angemessenem Preis geredet.«
    Â»Also ein Freundschaftspreis. Die kennen sich offensichtlich sehr gut«, sagte Malbek. Er machte eine Pause. »Wie viele Leute beschäftigt Brassat? Ich meine, so viele

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