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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
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Arbeitsfelder kann der doch als Alleinunterhalter nicht abdecken.«
    Â»Das hab ich mir auch gedacht. Vollmer sagte, dass Brassat fast immer Subunternehmer beschäftigt. Und wechselnde Aushilfskräfte«, sagte Vehrs.
    Malbek sah nachdenklich auf den Strandsee, auf dem sich verschiedene Vogelarten tummelten und lautstarke Kämpfe um die besten Plätze ausgetragen wurden.
    Â»Was ist? Einen Cent für Ihre Gedanken«, sagte Hoyer.
    Â»Ach, mir ist eingefallen, dass Stine Petersens Mann Tischler ist«, antworte Malbek, ohne den Blick vom Strandsee abzuwenden.
    Â»Wer hat Ihnen das gesagt?«, fragte Vehrs.
    Â» POM Stine Petersen, die Tochter des Mordopfers. Als ich sie gestern befragt habe. Wo, sagten Sie, wohnen die Petersens?«
    Vehrs blätterte hastig in seinen Unterlagen. »Hier … sie wohnen in Süderbrarup. Da hat ihr Mann auch seinen Firmensitz angemeldet.«
    Malbek sah immer noch auf den Strandsee.
    Vehrs sah ihn fragend an, Hoyer rutschte unruhig im Sand herum.
    Â»Was ist nun? Was kommt Ihnen daran komisch vor?«, fragte Hoyer ungeduldig.
    Â»Brassat hat in Kropp am Haus meiner Ex die Renovierung und den Umbau gemacht«, sagte Malbek. »Er muss bei seinen Aufträgen Subunternehmer beziehungsweise Fachkräfte einbinden.« Er machte wieder eine Pause. »Im Haus meiner Ex wurde eine neue Treppe eingebaut, neue Dielen wurden verlegt, neue Türen eingebaut, anscheinend auch das Dach erneuert und noch einiges mehr. In diesem Haus wohnt auch meine Tochter.« Malbek sah die beiden an. »Ein Tischler, der in der Gegend … ich meine, Kropp liegt im Einzugsgebiet von Schleswig. Und Süderbrarup auch. Und dieser Tischler ist mit einer Polizistin verheiratet, die die Tochter des Mordopfers ist.«
    Â»Und was schließen Sie daraus?«, fragte Hoyer.
    Er sah zwischen Vehrs und Hoyer hin und her. »Gar nichts. Ich finde es einfach nur komisch. Natürlich weiß ich nicht, ob Tischler Petersen in Kropp für Brassat gearbeitet hat. Es ist vielleicht nur ein Zufall, der überhaupt keine Bedeutung hat. Trotzdem möchte ich gerne wissen, ob diese Verbindung besteht. Wenn ich Stine Petersen frage, erzählt sie ihrem Mann, dass ich danach gefragt habe. Auch wenn ich sie zur Verschwiegenheit gegenüber ihrem Mann verdonnere. Nein, dann kann ich ihren Mann auch gleich direkt fragen.«
    Er griff zum Handy, rief die Zentrale an und verlangte die Telefonnummer der Tischlerei Petersen in Süderbrarup. Nach einer halben Minute bekam er die Nummer und rief an. Auf dem Display sah er, dass sein Anruf weitergeleitet wurde, wahrscheinlich auf die Mobilfunknummer.
    Â»Tischlerei Petersen!«
    Â»Malbek hier. Moin, Herr Petersen. Ich habe eine kurze Routinefrage. Haben Sie für die Firma Brassat in den letzten Wochen Aufträge an einem Resthofgebäude in Kropp ausgeführt? Im Grübbeweg.«
    Â»Ã„h, ja. Warum fragen Sie das? Stimmt da was nicht?«
    Â»Machen Sie sich bitte keine Gedanken darüber, Herr Petersen. Das ist Routine. Wir müssen uns nur über die persönlichen und geschäftlichen Beziehungen der Personen im Umkreis eines Mordopfers ein möglichst detailliertes Bild machen. Wirklich nur Routine. Schönen Gruß an Ihre Frau! Tschüss!« Malbek legte auf. »Hat er mir sowieso nicht geglaubt.«
    Â»Was hat er gesagt?«, fragte Vehrs, bevor Hoyer ihm zuvorkam.
    Â»Ja, er hat dort für Brassat gearbeitet.«
    Â»Und?«, fragte Hoyer.
    Â»Ich weiß es nicht«, sagte Malbek. »Aber es ist doch komisch, nicht? Diese Verbindung von Petersen nach Kropp zu meiner Ex und meiner Tochter. So wie Zufälle immer sind. Haben Sie eine andere Idee?«
    Hoyer ließ Sand durch ihre Hände rieseln. »Gibt es eine Verbindung zwischen Ihnen und Peter Arens?«
    Â»Wir haben ein paar Monate auf demselben Campingplatz gewohnt, ohne voneinander zu wissen. Das ist alles«, sagte Malbek und zuckte mit den Schultern.
    Â»Die Verbindung der Handwerker Hans Brassat und Michael Petersen ist für mich ein Zufall«, sagte Vehrs. »Und ein gar nicht mal so unwahrscheinlicher. In der Branche der Kleinbetriebe ist die regionale Verflechtung größer, als man glaubt.«
    Malbek und Hoyer sahen ihn erstaunt an.
    Â»Ich habe die Branchenverzeichnisse im Internet analysiert«, sagte er verlegen. »Es gibt sogar regionale Internetportale, in denen sich die Handwerksbetriebe präsentieren.

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