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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
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Auch in den Regionen Schleswig, Angeln, Schwansen und Eckernförde. Kombiniert mit Tauschbörsen und Kleinanzeigen für alles. Traueranzeigen sind auch dabei. Also ist die Verbindung, die Ihnen Kopfschmerzen macht, kein Zufall. Es wäre sogar sonderbar, wenn die beiden nicht zusammenarbeiten würden. Zugespitzt gesagt.«
    Malbek nickte nachdenklich. »Danke, das hört sich gut an. Also legen wir das Thema beiseite.«
    Danach besprachen sie die neuen Ermittlungsschritte. Die Konkursakte Peter Arens musste so schnell wie möglich im Archiv ausgegraben werden. Hoyer sollte diese Aufgabe übernehmen, da es sich schon bei den letzten Fällen gezeigt hatte, dass sie mit den männlichen Archivarangestellten besser zurechtkam als Vehrs.
    Hoyer kommentierte die Anweisung mit »Typische Frauenarbeit«.
    Malbek konterte: »Sie wissen, dass ich kein Chauvinist bin. Wenn eine Frau im Archiv hinter der Theke steht, sagen Sie mir Bescheid. Dann übernehme ich den Job.«
    Â»Oh ja!«, antwortete Hoyer und sah Malbek mit einem Augenaufschlag an.
    Natürlich gab es jede Menge Papierkrieg. Die Zwischenberichte mussten geschrieben werden, die Auswertung der Zeugenaussagen auf dem Campingplatz war ergebnislos beendet worden, allerdings musste die Eingabe in die Datenbank organisiert werden, um bei Bedarf nach Schlüsselbegriffen suchen zu können. Die Suche nach unbekannten Lebensabschnitten des Peter Arens in den von den Rentenversicherungsträgern übersandten Daten war noch nicht abgeschlossen.
    Eine halbe Stunde lagen sie im Sand, ohne etwas zu sagen, außer dass ablehnend gemurmelt wurde, als Malbek fragte: »Wer holt jetzt noch eine Fürst-Pückler-Schnitte?«
    Das nächste Restaurant, das Speiseeis aus der Tiefkühltruhe anbot, war nur zweihundert Meter entfernt. Trotzdem blieben sie weiter entspannt im Sand liegen. Malbeks Unruhe, die sich in den letzten Tagen manchmal zur Angst gesteigert hatte, schien eingeschlafen zu sein. Der sanfte Wind trug den salzigen Duft des Meeres vom Strandsee auf ihre kleine Düne. Das feine Knistern der Sandgräser und Disteln hätte ihn in den Schlaf geflüstert, wenn da nicht das schnatternde und kreischende Gelärme der Vögel auf dem Strandsee gewesen wäre.
    Vehrs stand plötzlich auf und ging ein paar Meter durch die Düne.
    Malbek sah ihm mit halb geöffneten Augen nach. Vehrs beugte sich in das Dünengras, pflückte etwas und warf es in großem Schwung zu Boden. Er sah verlegen zu den beiden hinüber. Auch auf die Entfernung von ungefähr zehn Metern und trotz der prallen Sonne konnte Malbek erkennen, dass ihm Tränen in den Augen standen. Er bückte sich und pflückte wieder etwas.
    Hoyer hatte sich aufgerichtet und rief: »Was ist?«
    Vehrs kam zurück und setzte sich wieder zu ihnen in den Sand.
    Â»Sie ist eine blöde Kuh.«
    Â»Na endlich. Nur zu!«, sagte Malbek ermunternd.
    Hoyer sah Malbek böse an.
    Â»Was ist passiert?«, fragte Hoyer.
    Â»Sie hat gestern spätabends angerufen und mich gefragt, ob die Kochlöffel und die Nudelrolle noch in der Küche liegen würden.« Er lachte auf. »Es klingt verrückt, aber es ist so. Sie hätte das vergessen. Und der Kram lag tatsächlich noch in den Küchenschubladen. Ob wir etwas verabreden können, damit sie den Kram abholen kann.«
    Â»Sehen Sie, sie sucht den Kontakt zu Ihnen«, sagte Malbek. »Das mit der Nudelrolle ist doch nur der Aufhänger.«
    Â»Und das will ich doch gerade nicht!«, schrie Vehrs und sah trotzig zu Boden.
    Â»Was wollen Sie nicht?« Hoyer beugte sich zu ihm vor, um ihm in die Augen sehen zu können.
    Â»Ich hab gestern Schluss gemacht mit ihr. Für mich allein. Und hab alles, was von ihrem Kleinkram noch da ist, in Abfalltüten gepackt und in den Kellergang gestellt. Einen Zettel habe ich für sie draufgeklebt. Da kann sie es sich abholen. Ich wollte ihr gerade eine SMS schreiben. Und da ruft die blöde Kuh an.«
    Â»Und? Dann brauchen Sie ihr doch keine SMS zu schreiben. Da haben Sie ihr eben alles selbst gesagt, oder nicht?«, fragte Malbek. Er dankte Gott dafür, dass er Single war.
    Â»Ja, doch. Hab ich ja«, sagte Vehrs.
    Â»Na, dann ist doch alles bestens!«, sagte Malbek und freute sich.
    Hoyer sah ihn kopfschüttelnd an. Ihre Miene sagte, wie kann man nur so was Dummes sagen. Wie ein Elefant im Porzellanladen.
    Â»Wieso ist

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