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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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von Ihrem Standort aus schwer einzuschätzen, Mike. Schwer zu begreifen. Deswegen möchte ich, dass Sie den anderen Folgendes mitteilen. Weil es passieren wird. Egal, wie stark Sie sich wehren. Egal, wie sehr ihr harten Jungs
auch die Nüstern aufbläht. Wir werden ungehindert abziehen.«
    »Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass wir alle heil aus dieser Situation herauskommen. Einschließlich Ihnen, Jack. Ich möchte, dass Sie das glauben.«
    »Uh, Mike, das klingt aber süß. Ach, und vergessen Sie nicht: Es ist schon vorbei. Wir gewinnen. Wir riechen uns später«, verabschiedete sich der Geiselnehmer und unterbrach die Leitung.

23
    »Wie schätzen Sie die Jungs ein, Mike?« Mason hatte plötzlich seine Stimme wiedergefunden.
    Ich wollte gerade antworten, aber da ich dem Fenster am nächsten stand, bemerkte ich als Erster die Unruhe vor der Kathedrale.
    »Moment mal«, sagte ich. »Die Türen gehen auf. Das Haupttor! Irgendwas ist da los.«
    Das wilde Knacken von Funkgeräten jagte quer durch den mit Polizisten angefüllten Bus wie einer der billigen Gummibälle meiner Kinder.
    Zuerst konnte ich kaum etwas in der düsteren Kirche erkennen. Dann erschien ein Mann in zerrissenem, blauem Anzughemd in der Tür und trat blinzelnd unter dem schwachen Sonnenlicht auf den gepflasterten Platz.
    Was war das? Was war da los?
    »Ich habe ihn«, hörte ich einen der Scharfschützen übers Funkgerät.
    »Nicht schießen!«, rief Will Matthews zurück. Eine Frau mit einem abgebrochenen Absatz an ihrem Schuh humpelte hinter dem Mann im blauen Hemd heraus.
    »Was, zum …«, begann Will Matthews, als sich zunächst ein dünner, dann ein dichter Strom von Menschen auf die Stufen vor der Kathedrale ergoss.
    Hunderte, vielleicht Tausende von Menschen drängten auf die Fifth Avenue.
    Ließen die Geiselnehmer die Leute frei? Die anderen Polizisten um mich herum schienen genauso verwirrt zu sein wie ich.

    Schweigend beobachteten wir die Kirchenbesucher, die Massen von Menschen, die über die Stufen nach unten strömten. Uniformierte Polizisten kamen zu Hilfe und führten sie an der Absperrung auf der 49th Street vorbei.
    »Schafft jeden Detective ran. Einbruch, Opferbetreuung, jeden! Die Personalien der freigelassenen Geiseln sollen aufgenommen und die Leute dann befragt werden«, bellte Commander Will Matthews einen seiner Stellvertreter an.
    Schließlich wurden die Tore der Kathedrale wieder geschlossen. Und jetzt?
    Martelli klopfte mir auf die Schulter.
    »Gute Arbeit, Mike«, lobte er mich. »Verhandlung wie nach dem Lehrbuch. Sie haben gerade das Leben Tausender von Menschen gerettet.«
    Ich war dankbar für das Kompliment, glaubte aber nicht, dass das, was passiert war, viel mit mir zu tun hatte.
    Vielleicht hatte das strenge Taktieren von Mason doch was genützt. Oder die Geiselnehmer hatten die Nerven verloren.
    Die Sache war völlig abstrus.
    »Ist es vorbei?«, fragte Will Matthews. »Ist das möglich?«
    Gemeinschaftlich zuckten wir zusammen, als das Telefon in meiner Hand klingelte.
    »Ich würde vermuten, nein«, antwortete ich.

24
    »Mike«, meldete sich Jack. »Wie geht’s da draußen, Kumpel? Die Leute sind jetzt wohl in Sicherheit. Niemand wurde zu Tode getrampelt, hoffe ich.«
    »Nein, Jack«, antwortete ich. »Allen scheint es gut zu gehen. Danke, dass Sie so vernünftig waren.«
    »Ich versuche es, Mike. Tue mein Bestes. Ich dachte, ich kläre lieber gleich eventuelle Missverständnisse. Also, nachdem wir jetzt die kleinen Fische zurückgeworfen haben, können wir uns über die Wale unterhalten, die wir noch haben.«
    Ich ließ meinen Blick durchs Fenster über die Leute gleiten, die gerade freigelassen worden waren. Mein Gott! Er hatte Recht. Wo war der ehemalige Präsident Hopkins? Der Bürgermeister von New York? Eugena Humphrey? Die Leute auf der A-Liste waren immer noch drin. Wie viele könnten das sein?
    »Um euch die Sache etwas einfacher zu machen, wir haben noch vierunddreißig Geiseln«, sagte Jack, als könne er meine Gedanken lesen. »Natürlich berühmte Leute, einige Industriemagnate, ein paar Politiker. Geben Sie mir eine Faxnummer, dann schicke ich Ihnen eine Liste. Zusammen mit den Forderungen. An diesem Punkt kann die Sache entweder sehr einfach oder richtig kompliziert werden. Die Wahl liegt ganz bei euch.«
    Jetzt nahm die Angelegenheit langsam Form an, merkte ich. Diese Geiselnahme war einfach fantastisch! Nichts, was ich bisher erlebt hatte, kam dem nahe.

    »Wir haben noch alle

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