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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Sie mit dem Leben davon. Das ist Ihre einzige Wahlmöglichkeit. Also, wie entscheiden Sie sich: Sind das die letzten fünf Minuten Ihres Lebens?«
    Mason ging ziemlich unverschämt vor, das wusste ich. Diese umstrittene Strategie war eine Erfindung des militärischen Geheimdienstes: Den Geiselnehmern wurde eine Höllenangst eingejagt, um eine verfahrene Situation zu beenden. Mason hatte gleich alles auf eine Karte gesetzt. In der Dimension von Explosivstoffen gesprochen, entspräche der Druck wohl einer Zweitausend-Kilo-Splitterbombe.
    »Wenn dieses Arschloch nicht in fünf Sekunden aus der Leitung verschwunden ist«, erwiderte nach einer kurzen Pause eine Stimme ebenso sachlich, »wird der ehemalige Präsident seiner Frau im Jenseits Gesellschaft leisten. Fünf …«
    Mason tat mir fast leid, als ich sah, wie sich tiefe Furchen
in seine Stirn gruben. Es war ein riskantes Täuschungsmanöver gewesen, das völlig in die Hose gegangen war. Und es sah nicht aus, als hätte er einen Plan B in der Tasche.
    »Vier«, sagte die Stimme.
    Commander Will Matthews trat vor.
    »Mason!«, sagte er.
    »Drei.«
    Mason umklammerte das Telefon. Er schien nicht zu atmen.
    Genauso wenig wie alle anderen.
    »Zwei.«
    Ich war gut im Verhandeln gewesen, hatte aber seit drei Jahren keine Übung mehr. Dies war ein denkbar ungünstiger Augenblick, um wieder damit anzufangen.
    Doch Ned Mason war gerade abgestürzt und verbrannt, und egal, ob es mir gefiel oder ich eingerostet war oder nicht, als stellvertretender Unterhändler war es meine Aufgabe einzuschreiten.
    »Eins.«
    Ich ging hinüber zu Mason und riss ihm das Telefon aus der Hand.

22
    »Hallo«, meldete ich mich in aller Seelenruhe. »Mein Name ist Mike. Tut mir leid wegen dem Murks gerade eben. Die Person, die mit Ihnen gesprochen hat, war nicht befugt dazu. Vergessen Sie alles, was er gesagt hat. Ich bin der Unterhändler. Wir werden die Kathedrale nicht angreifen. Eigentlich wollen wir nicht, dass überhaupt jemand verletzt wird. Nochmals, es tut mir leid, was gerade passiert ist. Mit wem spreche ich, bitte?«
    »Auch wenn ich glaube, dass nicht jeder eine Kathedrale hopsnehmen kann, wie ich es gerade getan habe, sprechen Sie mich ruhig trotzdem mit dem Allerweltsnamen Jack an.«
    »Okay, Jack«, erwiderte ich. »Danke, dass Sie mich angerufen haben.«
    »Null Problemo«, sagte Jack. »Aber tun Sie mir einen Gefallen, Mike. Sagen Sie diesem idiotischen Söldner, der gerade dran war, ich hätte eine Nachricht für ihn, bevor er völlig durchknallt. Wir haben an allen Fenstern, Türen und Mauern dieser Kathedrale eine ganze Menge C-4 deponiert und mit einem Mehrpunktbewegungssensor mit Lasertrigger verbunden. Er bricht besser nicht hier ein. Und am besten sorgt er dafür, dass im Umkreis von fünf Kilometern alle Tauben aufhören zu scheißen, sonst wird der ganze Straßenblock dem Himmelreich ein Stück nähergebracht. Ich würde auch raten, den Hubschrauber über dem Dach fortzuschaffen, wenn ich Sie wäre. Und zwar dalli-dalli.«
    Ich blickte zu Commander Will Matthews und durchschnitt
mit der Handkante die Luft Richtung Dach des Busses. Will Matthews sprach mit einem Polizisten seines Gefolges, ein Funkgerät knackte, und ein paar Sekunden später verebbte das Wummern der Rotoren in der Ferne.
    »Okay, Jack. Ich habe meinen Chef veranlasst, den Hubschrauber abzuziehen. Sind denn die Leute da drin okay? Ich weiß, es sind ein paar ältere Herrschaften dabei, die vielleicht ärztliche Hilfe brauchen. Es wurde von Schüssen berichtet. Wurde jemand erschossen?«
    »Noch nicht«, antwortete Jack.
    Für den Moment überhörte ich noch die provokative Antwort. Sobald der Kontakt enger geworden war, würde ich versuchen die Drohungen abzumildern und ihn zu vernünftigen, ruhigeren Aussagen zu veranlassen.
    »Brauchen Sie Nahrungsmittel oder Wasser oder etwas anderes?«, erkundigte ich mich.
    »Im Moment sind wir versorgt«, antwortete Jack. »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt möchte ich nur, dass Sie anfangen, zwei Dinge zu begreifen. Sie werden uns geben, was wir verlangen, und wir werden ungehindert abziehen. Sagen Sie es, Mike.«
    »Wir werden Ihnen geben, was Sie verlangen, und Sie werden ungehindert abziehen«, wiederholte ich, ohne zu zögern. Bis wir im Vorteil waren, musste ich dafür sorgen, dass er mich so schnell wie möglich akzeptierte. Mich als jemanden betrachtete, der bereit war, ihm zu geben, was er wollte.
    »Braver Junge«, lobte mich Jack. »Ich weiß, die Situation ist

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