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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Reaktionen vorhersehen und unser Handeln beeinflussen können.
    »Paul, ich muss Ihnen wohl nicht erklären, wie das Spiel läuft. Kooperation ist das Einzige, was einen von euch Versagern retten kann«, begann ich. »Im Moment sind noch ein paar Logenplätze frei, aber ich gebe Ihnen einen kleinen Tipp: Nicht mehr lange, und es ist alles besetzt.«

    Martelli saß einfach nur da und blinzelte und schwitzte. Ich konnte förmlich sehen, wie sich seine Gedanken ihren Weg durch seinen Kopf bahnten. Plötzlich zuckte sein rechtes Knie.
    »Ich erzähle Ihnen, was Sie wissen wollen, aber nur unter einer Bedingung«, sagte er.
    »Und die wäre?«
    »Dieses Büro hier ist völlig versifft«, antwortete er. »Ich brauche ein Erfrischungstuch. Ich bin nervös, Mike.«
    Ich warf ihm ein nach Zitrone duftendes Tuch zu, das noch von einem gelieferten Essen in meiner Schublade lag. »Wie wurde die First Lady umgebracht?«, fragte ich. Martelli antwortete erst, nachdem er sorgfältig sein Gesicht und seine Hände abgerieben hatte. Er wirkte um einiges ruhiger.
    »Alvarez hat sie erledigt«, erklärte er.
    »José Alvarez?«, hakte ich nach. »Derjenige, der auf der Flucht im Autohaus getötet wurde?«
    »Eigentlich war es sein Cousin Julio«, korrigierte Martelli. »Wir hatten uns viel vorgenommen. Für ein Staatsbegräbnis mussten wir einen hochkarätigen Menschen umbringen und es wie einen Unfall aussehen lassen. Monatelang grübelte ich über mögliche Ziele nach. Als ich von der Allergie der First Lady und ihrem jährlichen Essen mit ihrem Mann im L’Arène las, wusste ich, wir hatten es geschafft. Wir setzten uns zusammen und schlossen unseren Pakt. Julio kündigte seine Stelle als Aufseher und bewarb sich als Küchenhilfe im L’Arène. Als der Präsident und seine Frau kamen, hat er in der Küche Erdnussöl auf ihre Gänseleberpastete geschüttet.«
    »Dann ging’s also nur um Geld?«, fragte ich.
    »Wir können nicht alle Pfadfinder sein wie Sie, Mr.
Mom«, erwiderte Martelli, der mir zum ersten Mal in die Augen blickte. »Natürlich ging es um Geld. Rufen Sie diese reichen und berühmten Arschlöcher an, die wir als Geiseln genommen haben. Die sagen Ihnen das Gleiche. Wenn sie überhaupt ans Telefon gehen. Geld ist das, was diese dreckige Welt am Laufen hält.«
    Angewidert wandte ich den Blick ab. Ein junger FBI-Agent, verheiratet und zwei kleine Kinder, war während der Belagerung getötet worden, und Martelli ließ das kalt.
    Aber Panik zeigte sich in seinen Augen, als ich zur Tür deutete und seine Kollegen kamen, um ihn zu holen.
    »Sie haben nicht zufällig noch so ein Tuch, wenn ich da raus muss, Mike?«, fragte er rasch.
    Ich öffnete nur kurz die Schublade, stieß sie aber gleich wieder zu.
    »So ein Pech aber auch«, sagte ich. »Sind gerade ausgegangen.«

Epilog
    Heilige

116
    Obwohl es eiskalt und windig war, schien die Sonne, als wir Bennetts eine Woche später am Sonntagmorgen durch den mit Steinmauern gesäumten Eingang zum Riverside Park marschierten. Hinter den kahlen Bäumen sah der Hudson River, »unser Fluss«, wie Maeve ihn immer genannt hatte, wie ein endloses Feld aus geschmolzenem Silber aus.
    Ich brauchte nicht sehr lange, um den mit orangefarbenem Klebeband markierten Pflock zu finden. Meine Frau und ich hatten ihn sorgfältig am Rand einer Wiese mit Blick über unseren Fluss in den Boden gerammt.
    Ich legte den Eichenschössling ab, den ich über der Schulter trug, und zog den Pflock heraus. Ich blickte zu meinem ältesten Sohn Brian, der nickte und mit dem Spaten in den Boden stach.
    Wir wechselten uns alle ab. Ich musste Shawna und Chrissy helfen, aber Trent bestand darauf, seinen Teil allein zu erledigen.
    Schließlich stellte ich den Schössling in das Loch, das wir gegraben hatten, kniete mich nieder und begann, das Loch wieder mit der Erde zu füllen. Bald schon hatte ich eine Menge Hilfe. Alle knieten wir auf dem Boden, die Hände voller frischer Erde.
    Anschließend stellte ich mich schweigend vor den kleinen Baum, während der kalte, feuchte Wind über meine mit Erde verschmutzten Hände strich. Von einem Schlepper, der träge über den Fluss tuckerte, schien das einzige Geräusch auf der Welt zu kommen.

    Ich dachte daran, wie wir im Jahr zuvor im Spätsommer hier gepicknickt hatten. Vor dem Krebs, das letzte Mal, als die Welt noch in Ordnung gewesen war. Die Kinder hatten Glühwürmchen gefangen, während ich mit meinem Kinn auf Maeves Schulter gelegen und der Himmel sich aquamarin

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