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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Trümpfe in der Hand, Mike. Bis jetzt wurde niemand verletzt. Aber wenn Ihr die Sache persönlich nehmt und versucht, euch hier reinzuschleichen und uns hopszunehmen, wird es ein in diesem Land noch nie da gewesenes Blutbad geben. Ich meine, diese Mama-und Papasöhnchen und -töchter haben doch nur noch die Berühmtheiten. Sie sind das Einzige, das wir noch exportieren. Kinostars und Popmusik. Geben Sie uns, was wir wollen, Mike, und diese hässliche Szene wird beendet. Finden Sie sich damit ab, Mike. Sie sind hier am Ende.«
    Irgendwie war es unglaublich, aber ich war erleichtert. Kriminelle waren furchtbar, besonders Entführer. Aber zumindest hatten wir es nicht mit Terroristen zu tun, die nur darauf aus waren, so viele Menschen wie möglich zu töten. Geiselnehmer, die überleben wollten, ließen sich überzeugen.
    »Wir sind genauso wie Sie daran interessiert, diese Sache zu einem guten Ende zu bringen«, stimmte ich zu.
    »Das klingt gut, Mike«, erwiderte Jack. »Das ist Musik in meinen Ohren. Weil ich Ihnen und diesen fetten Katzen die Gelegenheit gebe, euren Arsch auf die gute, altmodische, amerikanische Weise zu retten. Ihr werdet nämlich dafür bezahlen.«

25
    Ich gab Jack die Faxnummer, die mir ein Kollege auf einem Zettel gereicht hatte. Gleich darauf beendete Jack die Verbindung. Paul Martelli nahm seinen Kopfhörer ab, kam quer durch den Bus und setzte sich neben mich. »Sie machen das gut, Mike. Einen kühlen Kopf zu bewahren hat Vorteile.«
    »Was halten Sie von diesem Kerl, Paul?«, fragte ich ihn. »Ihr erster Gedanke, egal, was.«
    »Nun, er ist offensichtlich nicht mental gestört«, antwortete Martelli. »Und er klingt zuversichtlich. Versetzen Sie sich in seine Lage, denken Sie von seinem Standpunkt aus. Er ist von allen Polizisten aus dem Dreiländereck umzingelt, und er spielt den Klugscheißer und reißt Witze. Ich habe das Gefühl, er weiß etwas, von dem wir noch keine Ahnung haben. Was es ist, kann ich mir nicht vorstellen. Was weiß Jack, was wir nicht wissen?«
    Ich nickte. Ich hatte das gleiche Gefühl gehabt, es aber nicht in Worte fassen können.
    »Wir haben es wahrscheinlich mit einem hartgesottenen, äußerst professionellen Kriminellen zu tun«, fuhr Martelli fort. »Und er hörte sich an, als würde er sich mit Militärtaktik auskennen.«
    »Das, was er über die Sprengsätze an den Fenstern und Türen gesagt hat - meinen Sie, das stimmt?«
    »In Anbetracht der Tatsache, wie er sich selbst zu helfen weiß, würde ich sagen, wir müssen das als ernsthafte Bedrohung betrachten. Wenn wir in die Kathedrale eindringen, jagt er sie in die Luft.«

    Ich blickte mich nach Ned Mason um, der in der hintersten Ecke saß. Es schien, als wollte er sich nach seiner Niederlage unsichtbar machen.
    »Ned, sagen Sie mal«, sprach ich ihn an, »warum hat er Ihrer Meinung nach die Leute gehen lassen, wenn er sie noch hätte festhalten können? Ergibt das einen Sinn für Sie?«
    Mason blickte auf, vielleicht überrascht, dass noch jemand mit ihm redete.
    »Also, schauen wir mal.« Er erhob sich und gesellte sich zu uns. »Logistik, zum einen. Wenn man keine weiteren Geiseln braucht, warum soll man sich mit ihnen belasten? Sie könnten krank werden oder verletzt sein, und die Geiselnehmer wären verantwortlich für die Folgen. Oder schlimmer noch, sie könnten Widerstand leisten. Eine Menschenmenge aufzulösen ist eine Sache, sie über einen langen Zeitraum unter Kontrolle zu halten wäre gefährlich. Außerdem folgt er einem Muster, das ich hier erkenne. Sie haben sofort alle Polizisten und Sicherheitsleute rausgeworfen, weil sie wussten, die könnten sich wehren.«
    Martelli nickte. »Vielleicht dachten sie auch, die meisten Leute freizulassen hat eine gute Medienwirkung. Sie wissen schon, die kleinen Leute verschonen. Nur die reichen festhalten. So eine Robin-Hood-Geschichte. Sie spielen für das gemeine Volk.«
    »Die Schweine haben für alles gesorgt, oder?«, überlegte Mason. »Der Schauplatz mitten in Manhattan. Wie sie sich durch die Sicherheitsvorkehrungen gemogelt haben. Das haben sie sicher monatelang geplant. Vielleicht jahrelang. Ein riesiger Schlag.«
    Unsere Kaffeebecher hüpften, als ich mit der Faust auf den Tisch schlug. Das war’s, was mir zu denken gegeben
hatte. Das war doch unglaublich. Die Schlussfolgerung, die ich zog, ließ mich erschaudern.
    »Dieser Überfall war doch inszeniert. Kein Detail wurde ausgelassen. Aber wie kann man planen, ein Staatsbegräbnis zu

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