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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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wie sollen wir in der Kürze der Zeit eine Einrichtung finden, die uns ihre Räumlichkeiten für die Aktion zur Verfügung stellt?«, gab Weber zu bedenken.
    »Ich glaube, ich hätte da vielleicht eine Idee«, entgegnete
Sebastian Reinhardt. »Zufällig leitet eine gute Freundin von mir eine evangelische Kindertagesstätte in Ottensen, und ich könnte mir gut vorstellen, dass wir bei Dagmar mit unserem Anliegen nicht auf taube Ohren stoßen werden. Spätestens wenn sie hört, dass es bei dieser Aktion darum geht, einen dreifachen Frauenmörder dingfest zu machen, wird sie mit Sicherheit alles tun, um ihren Vorgesetzten unsere Idee zu verkaufen. Und glauben Sie mir, Dagmar ist unglaublich überzeugend, wenn es darum geht, andere Menschen für eine gute Idee zu begeistern. Wenn es dir recht ist, Günther«, sagte er, »rufe ich sie sofort an und schildere ihr unser Problem.«
    Als Günther Sibelius zustimmend nickte, hängte sich Reinhardt sofort ans Telefon und kam kurz darauf mit der Nachricht zurück, dass Dagmar Loges sich dazu bereit erklärt hatte, die Polizeiaktion in ihren Räumlichkeiten stattfinden zu lassen. Die endgültige Zustimmung des kirchlichen Trägers würde zwar erst in zwei oder drei Stunden erfolgen, aber Frau Loges habe versichert, dass dies nicht mehr als eine Formsache sei.
    »Trotzdem müssen wir die offizielle Entscheidung abwarten«, entgegnete Sibelius. »Und wenn wir grünes Licht bekommen, avisieren wir unseren ganz speziellen ›Tag der offenen Tür‹ gleich für den kommenden Sonntag. Also los, Kollegen, bereiten Sie alles vor, damit ›ohne Nick‹ seine heiß begehrte Information über Astarte bekommen kann, sobald das ›go‹ der evangelischen Kirche vorliegt.«
     
    Im Büro zurück sahen die Kommissare, dass eine weitere Mail von »ohne Nick« in Astartes Postfach eingegangen war, die Mettmann sofort öffnete.

    Liebe Astarte,
    ich bin mit Deinem Vorschlag einverstanden und beginne mit einer Segelgeschichte. Vor ungefähr drei Jahren habe ich im Rahmen der Kieler Woche zum letzten Mal an einer internationalen X-35-Regatta teilgenommen. Unser Schiff hat sogar einen der ersten zehn Plätze belegt, und ich möchte noch anfügen, dass wir bis auf eine Ausnahme eine rein deutsche Crew gewesen sind. Trotzdem wirst Du Dich ein wenig anstrengen müssen, um Fotos von mir zu finden.
    So, und jetzt bin ich schon sehr gespannt auf Deine Geschichte.
    Herzlich,
    Sebastian.
    P.S. Zu meinem Traum: Wie würdest Du es finden, nackt und mit verbundenen Augen ausgiebig und zärtlich an jeder Stelle Deines Körpers von mir gestreichelt zu werden? Es gibt so viele Dinge, die sich auf der Haut ganz wunderbar anfühlen, wie Federn oder Pinsel zum Beispiel. Nur zu gern würde ich auf diese Art einmal ein Ratespiel mit Dir veranstalten!
    »Mist, der Mann hat unseren Vorschlag, miteinander zu telefonieren, komplett ignoriert«, sagte Anna enttäuscht zu Joachim Mettmann. »Eines finde ich allerdings sehr bemerkenswert: Er will mich nackt und mit verbundenen Augen vor sich sehen, etwas Ähnliches hat er auch an Hannelore Bloch und Amanda Meinhardt geschrieben.«
    »Ja, die Ähnlichkeit der Wortwahl ist wirklich auffällig, auch wenn das Szenario, das er damit heraufbeschwört,
durchaus eines ist, das er meiner Erfahrung nach mit mehr als nur einem Mann teilt. Aber jetzt müssen wir unsere aktuellen Erkenntnisse zuerst einmal an Marc Hellweg weitergeben«, griff Mettmann zum Telefon. »Wir haben einen neuen Hinweis vom Täter, ›ohne Nick‹ hat uns eine Regatta genannt, an der er angeblich teilgenommen hat«, informierte er den Computerspezialisten. »Wir kommen sofort zu Ihnen rüber.«
    Nachdem Marc Hellweg zusammen mit seinen Kollegen aus der Computerabteilung, Peter Janitz und Andreas Rieck, die neuen Suchbegriffe eingegeben und eine Vielzahl von Treffern erhalten hatte, drehte er sich zu Anna und Joachim Mettmann um. »Wir werden eine Weile brauchen, um die Infos auszuwerten. Sobald wir etwas Interessantes gefunden haben, melde ich mich bei euch.«
    »Gut«, entgegnete Anna. »Ich gehe kurz zu Weber rüber, um zu sehen, wie weit die Kollegen mit der Fahndung nach dem dunklen Wagen gekommen sind.«
    »Ja, wir können jetzt so oder so nicht viel mehr tun, als zu warten, bis wir grünes Licht von der evangelischen Kindertagesstätte bekommen«, gab Joachim Mettmann zurück. »Ich bin in Ihrem Büro, Anna, und entwerfe schon einmal die nächste Nachricht für unseren Totenprinzen. Wenn es Ihnen recht ist,

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