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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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mittlerweile ist nichts mehr so, wie es einmal war.«
    »Solange du noch immer gute Gründe dafür hast, mit Tom zusammenzubleiben, besteht auch die Chance, dass sich an eurem Dilemma etwas ändern lässt. ›Love it, leave it, or change it‹ gilt für jeden von uns. So auch für dich und Tom. Aber jetzt erzähl mal, wie läuft es denn bei der Arbeit?«
     
    Seitdem Amanda ihr Spiel mit der Feder begonnen hatte, reagierte ihre Haut wieder sensibler auf Berührungen,
und ihr Körper sehnte sich noch intensiver nach einem Mann als zu Henrys Zeiten. Genauer: nach Cornelius’ Händen auf ihrem Körper. Seit ihrem Vorsatz, ihn mindestens zwei Wochen lang warten zu lassen, waren gerade einmal drei Tage vergangen, als Amanda es nicht länger aushielt und zum Telefon griff, um ihn anzurufen. Doch bevor sie die letzte Ziffer gewählt hatte, legte sie den Hörer schnell wieder auf.
    Um sich ein wenig von ihrer quälenden Sehnsucht nach Cornelius abzulenken, konzentrierte sich Amanda stattdessen auf Max, ihren Mann, der seine Tage noch immer gern mit einer Bemerkung wie »Gut geschlafen?« begann. Mit Bemerkungen, auf die er offensichtlich gar keine Antwort erwartete. Sätze wie dieser klangen eher immer wie eine Feststellung. Sie waren keine ernst gemeinten Fragen, sondern ritualisierte Phrasen, mit denen ein erfolgreicher Tag begann. Und erfolgreich war ein Tag für Max nur dann, wenn alles seinen gewohnten Gang nahm. Max hasste Überraschungen jeder Art. Eine Erfahrung, die Amanda schon des Öfteren, besonders schmerzhaft jedoch an einem ganz bestimmten Abend vor ein paar Monaten, hatte machen müssen.
    Für diesen Abend, von dem Amanda zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst hatte, dass es ihr letzter gemeinsam verbrachter werden würde, hatte sich Amanda etwas ganz Besonderes ausgedacht. Den ganzen Tag über war sie durchs Haus gewirbelt, hatte geputzt, Ordnung geschafft und gekocht, um ihren Mann mit etwas Außergewöhnlichem zu überraschen. Amanda erinnerte sich, wie sehr sie sich damals auf seine Rückkehr gefreut hatte.

    In Gedanken sah sie sich noch einmal aus der Küche kommen und einen letzten prüfenden Blick auf das Ergebnis ihrer Schufterei werfen. Im Wohnzimmer, das Amanda komplett umgeräumt hatte, brannte eine Vielzahl weißer Kerzen. Das Feuer flackerte fröhlich im Kamin, vor dem sie eine bequeme Landschaft aus weichen Decken und Kissen aufgebaut hatte. Wie lange war es eigentlich her, dass sie zuletzt miteinander geschlafen hatten?
    Als sie wenig später Max’ Auto unter den Carport ihres Hauses fahren hörte, dimmte Amanda die Deckenbeleuchtung im Flur und betrachtete sich noch einmal kurz im Garderobenspiegel. Ihre Haare, die sie normalerweise zu einem Pferdeschwanz zusammenband, trug sie heute offen. Locker fielen sie ihr auf die Schultern herab, und das neue, tief ausgeschnittene schwarze Cocktailkleid betonte verführerisch ihre weiblichen Rundungen.
    Schnell ließ sich Amanda auf Max’ Platz am Esstisch nieder und schlug die Beine übereinander, wobei sich der Schlitz ihres Kleides öffnete und einen Blick auf ihre Schenkel freigab. Das schwarze Kleid hatte sie vor ein paar Tagen extra für diesen Anlass gekauft. Nun lächelte sie in der Gewissheit, schön zu sein, und in der Vorfreude auf Max’ bewundernde Blicke.
    Wenig später hörte Amanda ihren Mann zur Eingangstür hereinkommen, kurz darauf ein lautes Poltern im Flur und danach sein ärgerliches Schimpfen.
    »Mist, warum müssen Klaras verdammte Skater denn nur immer im Weg herumliegen! Amanda?«
    »Ich bin im Wohnzimmer, Schatz.«
    Max, der im nächsten Moment um die Ecke kam, erfasste
Amandas Stillleben mit einem Blick. »Was ist denn hier los?«, fragte er mit erstaunter Stimme.
    »Eine Überraschung für dich.«
    Amanda lächelte unsicher, denn Max machte keinerlei Anstalten, auf sie zuzukommen und sie in den Arm zu nehmen. Stattdessen stand er weiter unbeweglich im Türrahmen, wandte sich schließlich um und verließ das Wohnzimmer ohne ein weiteres Wort. Ob er nur in die Küche hinübergegangen war, um den Champagner zu holen? Nein, wahrscheinlich war er nach oben gegangen, um seinen ungeliebten Businessanzug auszuziehen und in gemütlichere Kleidung zu schlüpfen. Möglicherweise brauchte er auch etwas Zeit, um sich auf die unerwartete Situation einzustellen.
    Doch als Max zurückkam, trug er noch immer seinen Anzug, und anstelle einer Champagnerflasche hielt er nur Amandas Frotteebademantel in seinen Händen.
    »Komm, meine Liebe,

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