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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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drückte sie ihre Zigarette im Aschenbecher aus und machte sich auf den Weg in den Konferenzraum, der schon gut gefüllt war, als sie ihn betrat. Schnell setzte sich Anna auf einen freien Stuhl neben Weber, als Günther Sibelius die Dienstbesprechung eröffnete.
    »Vorab ein Ermittlungsergebnis in eigener Sache. Leider ist die Fährte zu Helmut Strunz, dem flüchtigen Sexualstraftäter, im Sande verlaufen, Kollegen. Der Mann hat ein handfestes Alibi, er ist zur Tatzeit mit einem gestohlenen Wagen auf einer Bremer Umgehungsstraße
in eine Radarfalle geraten. Danach haben wir seine Spur wieder verloren, fahnden aber natürlich weiter nach ihm. Denn auch wenn Strunz für den Mord an Monika Jacobsen nicht in Frage kommt, muss er so schnell wie möglich wieder hinter Gitter. Der Mann ist einfach brandgefährlich.«
    Nachdem Sibelius geendet hatte, erteilte er dem Kollegen Huber, den er zusammen mit Lars Haberland, einem weiteren Kriminalkommissar des Kommissariats sechsundzwanzig, als Unterstützung für die Bearbeitung des Falls angefordert hatte, das Wort.
    »Vorhin ist ein interessanter Hinweis eingegangen«, begann Ferdinand Huber. »Er bezieht sich auf einen Mann namens Samic, der bereits in seiner Heimat Polen wegen Vergewaltigungsdelikten aktenkundig ist. Die Personenbeschreibung stimmt weitgehend mit unserem gesuchten Verdächtigen überein, zudem lautet sein Vorname ›Adam‹. Zwei Kollegen von der Schutzpolizei sind bereits zur letzten bekannten Adresse von ihm unterwegs. Falls sie ihn dort antreffen, bringen sie ihn umgehend zur Befragung ins Präsidium.«
    Günther Sibelius nickte, dann wandte er sich an Weber.
    »Wo steckt eigentlich der Kollege Hellweg?«
    »Ich habe keine Ahnung, Chef, aber ich werde gleich einmal nachfragen«, antwortete Weber und tippte die Durchwahl der Computerabteilung ins Display des auf dem Tisch stehenden Telefons. Als er Sibelius wenig später darüber informierte, dass sich Marc Hellweg den heutigen Tag frei genommen hatte, erinnerte sich dieser auch, dass er Hellwegs Urlaubsantrag gestern selbst noch unterschrieben hatte, rief den Computerspezialisten
aber sofort auf dessen Handy an, wobei er die Mithörfunktion der Telefonanlage aktivierte.
    »Haben Sie gestern noch etwas Neues über ›Adams‹ Identität herausbekommen?«, kam Günther Sibelius ohne weitere Einleitung sofort zur Sache.
    »Nein, und ich befürchte, da wird auch nichts mehr zu machen sein, Herr Sibelius. Die IP-Adresse, also die Signatur des Computers, von dem aus die E-Mails an Monika Jacobsen gesendet wurden, ist leider unwiederbringlich zerstört.«
    »Gut, das war’s dann schon. Danke vielmals für die Auskunft und noch einen schönen Tag. Und wenn es ansonsten nichts Neues mehr gibt«, sagte Sibelius und schaute, nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, in die Runde, »machen sich alle anderen sofort wieder an die Arbeit. Wir treffen uns erneut gegen neunzehn Uhr, um den jeweiligen Stand der Ermittlungen abzugleichen und ein vorläufiges Fazit zu ziehen.«
     
    Horst Eckart überflog gerade die letzte Seite der Morgenzeitung, als seine Frau Marianne atemlos zu ihm in die Küche kam.
    »Du, Horst, ich mache mir große Sorgen um Hannelore, ich glaube, da ist etwas passiert«, platzte sie noch mit ihrem Wintermantel in den Händen und der Wollmütze auf dem Kopf heraus.
    »Wie? Hat es einen Unfall gegeben?«
    »Ich komme gerade von Hannelores Wohnung und habe sie dort schon wieder nicht angetroffen.«
    »Na und, nun beruhige dich doch erst einmal«, nahm Horst Eckart seiner Frau den Mantel ab. »Eventuell
hat sie einen Arzttermin, musste kurzfristig arbeiten oder ist vielleicht auch nur auf einem ihrer zahlreichen Einkaufsbummel in der Spitalerstraße. Das ist doch wirklich kein Grund, dermaßen aufgeregt zu sein, Marianne.«
    »Aber du hast selbst gesagt, dass wir uns um Hanne kümmern müssen. Außerdem hält sie sonst immer regelmäßig Kontakt zu mir und meldet sich sofort, wenn ich ihr, wie gestern Vormittag, eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlasse. In der letzten Zeit gefällt sie mir überhaupt nicht, so niedergeschlagen wie sie oft ist, und erst neulich hat sie zu mir gesagt, dass ihr Leben überhaupt keinen Sinn mehr hätte. Und jetzt habe ich Hanne schon so oft vergeblich übers Telefon zu erreichen versucht, dass ich deshalb heute früh bei ihr vorbeigegangen bin.«
    »Und nur weil sie nicht zu Hause gewesen ist, fängst du gleich zu weinen an?«
    »Meine Güte, Horst, nein, du begreifst

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