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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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an ihre Recherchen. Anna kämpfte sich weiter durch die Steuerakten von Monika Jacobsen, während Weber diverse Partnerschaftsforen im Internet nach Hinweisen auf Frau Jacobsens mysteriösen Adam durchforstete. Beide Kommissare waren ganz in ihre Arbeit vertieft, als Marc Hellweg, ohne vorher angeklopft zu haben, in ihr Büro stürmte.
    »Es gibt Neuigkeiten, Anna«, begann er. »Es ist mir gelungen, Fragmente einer endgültig gelöschten Datei in Frau Jacobsens Laptop wiederherzustellen. Ursprünglich
ist diese Datei wesentlich umfangreicher gewesen, doch das Wenige, das ich retten konnte, hört sich vielversprechend an.«
    Er gab Anna zwei computergeschriebene DIN-A4-Seiten, die diese sofort zu lesen begann.
     
    Hallo, meine Schöne,
    hieß es auf der ersten Seite,
    schläfst Du gerade? Oder liest Du vielleicht Zeitung in diesem Moment? Möglicherweise sitzt Du auch mit Freunden zusammen und isst etwas Leckeres. Oder kann es möglich sein, dass Du jetzt in diesem Augenblick an mich denkst, so wie ich jede Minute an Dich denke?
    Liebe Monika, auch wenn ich Dich überhaupt noch nicht kenne, vermisse ich Dich schon jetzt.
    Schlaflos,
    Dein Adam.
    »Also lernen wir dich doch noch kennen«, meinte Anna befriedigt und reichte Weber das erste Blatt Papier hinüber, um sich selbst die zweite Seite vorzunehmen.
    Meine Schöne,
    Deine Idee, nun nicht mehr allzu lange mit unserem ersten Treffen zu warten, hört sich wunderbar an. Und auch wenn ich mich ein wenig davor fürchte, die große Nähe, die ich mittlerweile zu Dir aufgebaut habe, in der Realität möglicherweise nicht in der gleichen Intensität wiederzufinden, freue ich mich doch sehr auf unsere Verabredung.

    Bis dahin werde ich weiter mitten im Winter Erdbeeren essen und mir dabei vorstellen, es wäre Dein Mund, den ich schmecke.
    Erwartungsfroh,
    Adam
    »Dieser Adam scheint tatsächlich zwei Gesichter zu haben«, sagte Anna, während sie Weber die zweite Seite herüberreichte. »Und er nimmt richtig Fahrt auf, gibt sich alle Mühe, als wahrer Romantiker daherzukommen. Als ein Mann, den eine Frau kennenlernen will und der alles andere als bedrohlich wirkt. Dabei ist sein Vergleich mit den Erdbeeren gar nicht mal so schlecht. Was halten Sie davon, Weber?«
    »Ja, das könnte in der Tat eine heiße Spur zum Täter sein. Ich überlege nur, wie wir an die Identität unseres geheimnisvollen Adam kommen können. Haben Sie vielleicht eine Idee? Wie sieht es zum Beispiel mit seinem Passwort für die Internetplattform aus? Haben Sie das schon herausfinden können?«, wandte er sich mit fragendem Blick an Marc Hellweg.
    »Mit dem Passwort muss ich Sie enttäuschen. Und sonst? Nun ja, normalerweise hinterlässt jede E-Mail unverwechselbare Hinweise auf den Computer, von dem aus sie gesendet wurde. Leider ist die Datei in diesem Fall weitgehend zerstört, so dass ich die IP-Adresse des Rechners bisher nicht herausbekommen habe. Aber ich werde mich sofort wieder an die Arbeit machen, selbst wenn das Überstunden bedeutet«, schloss er und lächelte Anna dabei auf eine Art und Weise an, die sie schmerzhaft an ihren Schwager Jan erinnerte.

    Obwohl er von einem heftigen Schneeregenschauer überrascht worden war, setzte Horst Eckart seinen täglichen Rundgang durch den Kleingartenverein »Hermannsthal« am Hamburger Volkspark, ganz in der Nähe des Fußballstadions gleichen Namens, fort. Dabei war es mehr als beschwerlich, auf den vereisten Wegen der Gartenkolonie voranzukommen, zumal er mit seinen zweiundsiebzig Jahren auch nicht mehr so gut zu Fuß war wie früher. Ja, seine Frau Marianne schien wieder einmal Recht zu behalten. Langsam war es wirklich an der Zeit, dass sich die Gartengemeinschaft nach einem neuen Vorsteher umsah.
    Als Horst Eckart an der Laube von Hannelore Bloch vorüberkam, wunderte er sich über die eingeschaltete Außenbeleuchtung am Eingangszaun. Er war sich sicher, dass sie am gestrigen Vormittag noch nicht gebrannt hatte. Außerdem war es gestern den ganzen Tag über lausig kalt gewesen, und Hannelore Bloch war nicht gerade dafür bekannt, dass sie sich im Winter allzu oft auf ihrem Grundstück sehen ließ. Und doch musste sie irgendwann im Laufe des vergangenen Tages da gewesen sein. Aber sollte Hanne tatsächlich vergessen haben, ihr Licht auszuschalten, als sie wieder fortgegangen war? Nein, es war in jedem Fall besser, noch einmal nachzusehen, ob alles seine Ordnung hatte, entschied Horst Eckart, während er die Eingangstür zu Hannelore Blochs

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