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Totenruhe

Titel: Totenruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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Erkundige dich im Billardsalon.«
    »Danke, das mach ich. Tut mir Leid, dass ich dich zu Boden gestoßen habe.«
    Ames lächelte. »Ist mir nicht zum ersten Mal passiert. Solange ich wieder aufstehen kann, werde ich schon keine bleibenden Schäden davontragen.«

    Der Donnerstagmorgen begann schlecht: Er erfuhr, dass Jack das Augenlicht auf seinem verletzten Auge wahrscheinlich nicht wiedererlangen würde. Jack lachte darüber und meinte, er werde sich eine Augenklappe kaufen, damit er wie der geheimnisvolle Mann in Brenda Starr aussähe, vielleicht werde sich ja dann eine hinreißende Reporterin in ihn verlieben. Helen meinte, damit wäre sie dann wohl aus dem Rennen, und sie neckten einander ausgiebig, bis O’Connor fand, dass diese geballte Tapferkeit zwar bewundernswert, aber in Momenten wie diesem unerträglich war, wo er nichts als mörderische Wut empfand, und so entschuldigte er sich hastig und ging zur Arbeit.
     
    In der Redaktion versuchte es O’Connor zuerst mit der einfachen Methode und suchte Ronden im Telefonbuch. Er fand keinen Eintrag. Er sah auf die Uhr, zog einen Artikel hervor, den er in der Vorwoche fast fertig geschrieben hatte, und arbeitete wie verrückt, um ihn abgeben zu können, ehe um zehn Uhr der Billardsalon aufmachte. Um halb elf war er dort.
    Die nächsten Stunden verbrachte er damit, sein Können am Billardtisch zu verbergen, indem er meist andere gewinnen ließ. Dabei erfuhr er, dass Gus Ronden seit dem Freitag vor Katys Geburtstagsfeier nicht mehr gesehen worden war. Niemand schien ihn groß zu vermissen.
    O’Connor klopfte den Barmann im Billardsalon weich, indem er ihm Geschichten und Witze erzählte, großzügige Trinkgelder liegen ließ und sich tatkräftig an der zwangsweisen Entfernung von ein oder zwei flegelhaften Gästen beteiligte. Als er ihn schließlich nach Ronden fragte, war der Barmann schon zum Plaudern aufgelegt.
    »Das ist ein übler Typ«, erklärte er. »Ich geb Ihnen ein Beispiel - er hat in Stockton ein farbiges Mädchen erstochen. Hat auch noch damit angegeben und geprahlt, wie er’nen schlauen Anwalt angeheuert und es geschafft hat, ums Kittchen
rumzukommen. Er hat es so dargestellt, als wäre die Sache den Bullen dort schnurzegal gewesen, weil es ein Negermädchen war. Für mich ist das alles Quatsch - die müssen ihm ganz schön Feuer unterm Arsch gemacht haben, dass er hierher gezogen ist. Wahrscheinlich hat er sich eingebildet, wenn er es schon mit’nem Negermädchen hat machen können, kann er es nächstes Mal auch mit’ner Weißen machen.«
    »Irgendeine Ahnung, wo ich ihn finde?«
    »Suchen Sie ihn nicht, junger Mann. Damit handeln Sie sich nur Ärger ein.«
    »Ich suche mir den Ärger lieber selbst, ehe er mich sucht.«
    »Sei’s drum. Jedenfalls kann ich Ihnen da nicht weiterhelfen. Ich weiß nur, dass er irgendwo im Westen der Stadt ein Haus hat.«
    »Wundert mich ein bisschen, dass er sich ein Haus leisten kann.«
    »Oh, Geld ist bei Gus nie knapp. Der quetscht jeden Penny aus, bis Abe Lincoln blaue Flecken hat, aber irgendwie glaube ich nicht, dass das das Geheimnis seines Reichtums ist.«
    »Wissen Sie, für wen er arbeitet?«
    »Für den Teufel, würde ich sagen.«
    Und so fuhr er zur Kommunalbehörde und sah das Grundbuch durch, um zu erfahren, wo Ronden wohnte. Dann kehrte er zur Zeitung zurück, wo er das umgekehrte Telefonbuch zurate zog, um Rondens Telefonnummer herauszufinden, die unter Elizabeth Bradford eingetragen war. Betty. Er rief mehrmals an, doch es nahm niemand ab.
    Es war später Nachmittag, als er vor Rondens Haus ankam. Er wusste selbst, dass der Zeitpunkt nicht günstig war, um jemanden aufzusuchen, der etwas mit dem Überfall auf Jack zu tun hatte, da er sein Temperament nicht unter Kontrolle hatte, aber er musste einfach auf die Jagd nach Ronden gehen.
    Das Haus war nichts Besonderes, kaum mehr als ein heruntergekommener Holzbau. Die meisten Häuser in der Straße
waren ungepflegt - zerrissene Fliegengitter, Unkraut in den Gärten und abblätternde Farbe. Direkt gegenüber von Ronden stand eine der wenigen Ausnahmen: Ein weißer Lattenzaun umgab ein Haus mit grünem Rasen und ordentlichen Blumenbeeten. Schön für Ronden, dass er bei einem Blick aus dem Fenster eine solche Aussicht hatte, dachte O’Connor bitter. Der Anblick, der sich dagegen dem Nachbarn bot, war nicht halb so erfreulich. Rondens Haus war von ergrauendem Weiß und hatte einen Vorgarten, der sich als Unkrautplantage präsentierte.
    Er beobachtete

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