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Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition)

Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition)

Titel: Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Reitemeier , Wolfram Tewes
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kam, ging Hilde Auffenberg dazwischen.
    »Haare hin oder Haare her, das ist jetzt nicht das Thema. Ich habe euch zu diesem Kaffee eingeladen, weil ich etwas mit euch besprechen möchte. Unser guter Freund und Mitbewohner Horst Schwiete wird fünfzig Jahre, und ich habe mir überlegt, dass wir eine Party organisieren sollten.«
    »Gute Idee!«, rief Künnemeier. »Wenn wir das nicht in die Hand nehmen, dann wird das sowieso nichts. Unser Schwiete merkt doch nicht mal, dass er Geburtstag hat. Ich wette, der hat den schon so oft vergessen, dass er glaubt, er würde jetzt bald zwanzig.«
    »Glaube ich nicht«, konterte Winter. »Dann hätte Horst noch längere Haare.«
    Auf diese Antwort wäre Künnemeier natürlich liebend gerne eingestiegen. Doch Hilde Auffenberg übernahm wieder das Wort.
    »Es soll selbstverständlich eine Überraschungsparty sein. Das bedeutet natürlich, dass keiner der hier Anwesenden etwas ausplaudert.«
    Dann setzte sie ihr charmantestes Lächeln auf und wandte sich an Höveken. »Wir haben bis jetzt noch keine geeigneten Räumlichkeiten. Klar, man könnte natürlich in irgendeiner Gaststätte feiern. Das ginge. Doch das Geld muss man ja nicht dem erstbesten Wirt in den Rachen schmeißen.«
    Hilde Auffenberg ließ einige Sekunden verstreichen, um die Spannung zu steigern. »Ich habe mir über einen geeigneten Ort Gedanken gemacht und bin schließlich auf dein Sarglager gekommen, mein lieber Herbert.«

12
    Der Bauunternehmer Wilfried Kloppenburg hatte an diesem Montagmorgen ungewöhnlich lange geschlafen. Eigentlich war er einer dieser militanten Frühaufsteher, die zu dem Zeitpunkt, wenn ein normal veranlagter Mensch zum ersten Mal genervt auf seinen Wecker einschlägt und sich wieder umdreht, bereits den Schweiß vom morgendlichen Joggen abgeduscht und bei einem kräftigen Frühstück den Wirtschaftsteil ihrer Tageszeitung konsumiert haben. Jedenfalls konnte sich Wilfried Kloppenburg nicht daran erinnern, jemals bis fast zehn Uhr geschlafen zu haben. Doch am Vorabend war es spät geworden. Das Flugzeug war in Madrid, wo er sich mit einem wichtigen Geschäftspartner getroffen hatte, mit Verspätung abgeflogen und mit noch größerer Verspätung in Düsseldorf angekommen. Als er endlich zu Hause in seinem Bett in Bad Lippspringe lag, war es schon fast zwei Uhr nachts gewesen.
    Nun saß er beim Frühstück und hatte die Tageszeitung vor sich. Als sein Blick auf das Foto vom explodierten Einfamilienhaus im Lohfeld fiel, erschrak er. Es hatte nur noch zu einer kurzen Nachricht auf der Titelseite gereicht, denn für einen ausführlichen Bericht war es gestern Abend schon zu spät gewesen. Als bedeutender Bauunternehmer kannte er eine Menge Häuser, hatte sie bauen oder umgestalten lassen, gekauft und wieder verkauft. Aber mit diesem Haus verband ihn etwas Besonderes.
    »Aktuelles über die Explosionskatastrophe finden Sie auf dem Onlineportal dieser Zeitung«, las er aufgewühlt. Er sprang auf und lief zur Garderobe, wo in seiner Jackentasche das Smartphone steckte. Hektisch rief er die Internetseite auf und ließ sich im Wohnzimmer in einen Sessel fallen. Die Onlineredaktion seiner Lokalzeitung hatte bereits ihre Hausaufgaben gemacht und einen ausführlichen Beitrag über das Geschehen, weitere Fotos und sogar ein Video von den rauchenden Trümmern ins Netz gestellt. Auch ein erstes Interview mit dem Leiter der Paderborner Feuerwehr und einem Vertreter der Polizei wurde angeboten.
    Hektisch tippte Kloppenburg auf seinem Handy eine Telefonnummer, wartete nervös auf die Verbindung und warf schließlich das Telefon achtlos auf den Couchtisch, als ihm mitgeteilt wurde, dass eine Verbindung nicht möglich sei.
    Aufgedreht lief der massige Mann durch das luxuriös ausgestattete Wohnzimmer. Wäre er in diesem Zustand seinem Hausarzt unter die Augen gekommen, hätte dieser ihm sofort ein Mittel zur Blutdrucksenkung verschrieben. Diese Nachricht traf ihn schwerer, als sie ihn eigentlich hätte treffen dürfen. Und so riss er sich mit aller Kraft zusammen, als seine Gattin in den Raum trat. Irritiert starrte er die Frau an, mit der er bereits seit zwanzig Jahren zusammenlebte. Selten zuvor hatte er ihre Anwesenheit als so störend empfunden wie in diesem Augenblick. Dabei war Brigitte Kloppenburg durchaus eine attraktive Erscheinung. Obwohl schon Mitte vierzig, gab ihre Figur noch mancher Zwanzigjährigen allen Anlass zum Neid.
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte sie mehr schnippisch als besorgt und

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