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Totensteige (Lisa Nerz) (German Edition)

Totensteige (Lisa Nerz) (German Edition)

Titel: Totensteige (Lisa Nerz) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Lehmann
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meiner Brontë stehen, um die beiden zu informieren. »Das ganze Institut ist verwanzt.«
    »Aber …«, fuhr Derya auf.
    »Es wird abgehört. Oder, Derya, hast du jemandem erzählt, was wir hier besprochen haben?«
    »Wieso?«
    Richard holte einen Zeitungsausschnitt aus seinem Jackett, entfaltete ihn und zeigte ihn ihr. »Das hier stand am Freitag im Guten Tag und im Bielefelder Abendblatt .« Es hatte ihn genauso wie mich hierher getrieben. Vermutlich hatte er es auch schon am Freitag probiert. »Der Artikel enthält Informationen, die nur von einem von uns stammen können, beispielsweise die Sache mit den Elfmännern und der 23 .«
    Derya überflog den Artikel und schaute uns erschrocken an. »Darüber habe ich weder mit Ingmar noch mit sonst jemandem gesprochen. Warum auch? Natürlich habe ich meinem Freund was erzählt. Aber nicht das. Das ist ja ungeheuerlich. Es ist doch auch völlig falsch!«
    Ich horchte auf. »Ingmar? So heißt dein Freund?«
    »Ingmar Neuner.«
    Ich schrie auf. »Das ist der Pressesprecher von QarQ!«
    Ich fasste es nicht. Erstens, weil es so war, zweitens, weil ich es nicht gewusst hatte, und drittens, weil es Meisner spätestens von dem Moment an klar gewesen sein musste, als sie sich Deryas Alibi von ihrem Freund bestätigen ließ. Und ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie es nicht auch Richard erzählt hatte. Wieso regte ihn das nicht auf?
    »Ist das verboten?«, erkundigte sich Derya.
    »Nein, aber … äh …« Worüber musste ich mich jetzt aufregen? Es fiel mir nicht ein. Die wenigen Personen, die in ihrem Leben das Niveau der Elite erstiegen hatten, kannten sich halt untereinander.
    Richard faltete den Artikel zusammen, steckte ihn in sein Jackett zurück und stellte fest: »Wenn das Institut elektronisch abgehört wird, ist hinlänglich geklärt, wie das Blatt an seine Informationen gekommen ist.«
    Derya lachte entrüstet auf. »Hinlänglich? Richard, du bist gut. Sind wir schon so abgestumpft? Ich glaube das nicht! Nicht hier in Deutschland!«
    »Warum sollte das Detektivbüro SC & D seine Spione nur in Schottland haben?«, bemerkte ich. »Der Gute Tag und das Bielefelder Abendblatt gehören wie die Edinburgh Evening News zum Weltreich deines Vaters. Dahinter steckt Methode. Wenn wir hier abgehört wurden, dann ist auch klar, dass sie genau wussten, was wir in Edinburgh wollten und mit welcher Maschine wir fliegen würden.«
    »Du willst doch nicht sagen, dass die wollten, dass unser Flugzeug abstürzt. Das wäre doch auch gar nicht möglich. Niemand kann eine Aschewolke dirigieren.«
    »Falls die Aschewolke wirklich der Grund für das Motorenversagen war.«
    »Das war sie«, sagte Richard energisch. »Es ist ungefähr genauso unmöglich, in wenigen Stunden jemanden zu organisieren, der die Triebwerke eines Flugzeugs so manipuliert, dass sie versagen.«
    »Aber es könnte jemand die Elektronik gestört haben«, sagte ich.
    »Aber doch vermutlich nur, wenn er selbst im Flugzeug gesessen hätte«, antwortete Richard. »Und dann hätte er bereit sein müssen, mit uns zu sterben. Nein, Lisa. Außerdem erklärt das die Spuren der Aschewolke nicht. Es war Zufall.«
    »Aber es war kein Zufall, dass die in Edinburgh auf unser Kommen vorbereitet waren. Und dass sie uns in den Südbrückengewölben in Schwierigkeiten gebracht haben. Jemand hat den Deckel vom Brunnen gezogen und die elektrische Anlage lahmgelegt. Es war ein Anschlag auf uns. Finley wäre beinahe in den Brunnen gestürzt. Natürlich war es nicht vorhersehbar, dass es Finley sein würde, aber ein oder zwei von uns hätten es sein können, Richard. Die töten. Zumindest nehmen sie in Kauf, dass jemand umkommt. Das Boot lag für uns am Marmorsteinbruch bereit, und es sollte sinken. Sie wollten, dass wir sterben.«
    Richard schüttelte den Kopf. Er tat es aber wohl mehr mit Blick auf Derya. »Bestenfalls wollten sie uns ein bisschen Angst machen.«
    »Aber warum denn?«, rief Derya.
    »Wir sollten mit dem Wissen untergehen, was auf der Kalteneck-Liste steht, die Richard in Finleys Büro gesehen hat«, erklärte ich. »Und weil es nicht geklappt hat, haben sie Finley und dich einen Tag lang totgeschrieben. Es war eine Drohung an euch, an Finley, dich und Richard. Verratet nichts, hört auf oder …«
    »Wer sind die eigentlich?«, fragte Derya.
    »Die sind immer die, die man nicht genau kennt«, antwortete ich. »Die Agenten des Bösen. Die Verschwörer, die die Welt beherrschen wollen.«
    »Das sind

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