Totentanz im Monsterland
Nebeneffekt von Mortys Reisen!« sagte der große rote Drache. »Allerdings ein sehr unbedeutender.«
»Und während wir so herumhingen, um auf dich zu warten, tätigten wir auch ein paar Geschäfte mit Morty«, erläuterte Frank Rainer Hubert. »Ich kann dir sagen, ein Fan zu sein kommt einen reichlich teuer!«
»Und was für ein Geschäft möchtest du jetzt abschließen?« drängte Morty. »Wir haben hier Sachen, von denen ihr noch nicht einmal zu träumen wagt.«
»Da bin ich mir völlig sicher«, meinte Hans Günther trocken. »Aber im Augenblick möchten wir uns lieber mit deinem Bruder unterhalten.«
»Genau«, freute sich Frank Rainer. »Du mußt uns alles über die Bühne und deine Erfahrungen mit ihr berichten.«
»Ihr wollt meine Erfahrungen hören?« fragte Hubert ungläubig.
»Dieses Angebot gilt nicht für ewig!« warf Morty ein. Niemand schien ihn zu beachten.
»Machst du Witze?« lachte Onkel Zacke. »Jeder Drache hier oben möchte an deinen Erfahrungen partizipieren. Dein Erfolg hat einen tiefgreifenden Eindruck in der gesamten Drachenkultur hinterlassen!«
»Also darum ging es die ganze Zeit!« staunte Hubert.
»Das Angebot gilt nur für kurze Zeit!« machte sich Morty lauter bemerkbar, als es notwendig gewesen wäre. Alle anderen ignorierten ihn.
»Die Pointen«, fuhr Hubert fort. »Als ich gehört habe, daß ihr sie ausgewechselt habt, hatte ich schon befürchtet, ihr wolltet alles verspotten, wofür ich lebe.«
»Pointen?« fragte Snarks.
»Halt den Mund, Häppchen«, befahl Frank Rainer. »Sonst kümmern wir uns erst um euch.«
Snarks hielt den Mund.
»Das solltest du lieber«, begann Hans Günther, »als Ehre ansehen…«
»Spott wäre das letzte, was uns in den Sinn gekommen wäre«, versicherte Frank Rainer weiter. »Wir hörten von deinem Erfolg als Witzeerzähler, und das erschloß unserer Drachengemeinde ganz neue Perspektiven.«
»Völlig richtig!« stimmte Onkel Zacke ihm zu. »Und bald darauf erzählten wir uns alle Witze!«
»Um uns zu begrüßen…« meinte Hans Günther.
»Es wurde absolut ›in‹…« unterbrach ihn Frank Rainer.
»Das könnte«, kreischte Morty, »die einzige Gelegenheit in eurem Leben sein!« Die anderen fuhren in ihrem Gespräch fort, als wäre er nicht vorhanden.
»Natürlich verschlingt das Erzählen eines kompletten Witzes bei jeder Begrüßung eine Menge Zeit«, sagte Onkel Zacke.
»Und so haben wir nach und nach die zeitaufwendigen Preliminarien verkürzt«, erklärte Hans Günther weiter.
»Ich verstehe«, dachte der Drache, auf dem wir saßen, laut nach. »Und jetzt sagt ihr nur noch den besten Teil, zum Beispiel…« Hubert hielt inne.
»Oh«, hauchte Hans Günther ergriffen. »Könntest du - würdest du – natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht - eine Pointe erzählen?«
»Ja, ja«, bettelte Frank Rainer. »Erzähl uns eine, Huey. Bitte!«
»Na gut, wenn ihr darauf besteht.« Hubert überlegte einen Augenblick und sagte dann:
»Weil die rosa in der Wäsche sind.«
Alle anderen Drachen außer Morty brachen in schallendes Gelächter aus.
»Er ist der Meister!« gestand Frank Rainer neidlos.
»Warum haben wir seinen Genius nicht früher erkannt?« fragte sich Hans Günther.
»Eine Gelegenheit wie diese kommt nie wieder!« schrie Morty. Niemand machte sich die Mühe, ihn auch nur anzublicken.
»Nun, nachdem wir das erleben durften«, meinte Onkel Zacke, »wird uns Huey nun all seine Geheimnisse verraten.«
»Geheimnisse?« fragte Hubert ahnungsvoll.
»Ja«, erklärte Hans Günther. »Du weißt doch, wie überredet man Menschen und andere Wesen, sich das Ganze auch anzusehen?«
»Wie?« grübelte Hubert. »Also, Veröffentlichungen, Mund-zu-Mund-Propaganda…«
»Ich bin sicher, wir werden bald alles über diese Geheimtips lernen«, unterbrach Frank Rainer ihn. »Wir wollen vor allen Dingen wissen, wie du dein Publikum mit deinem reptilischen Zauber umgarnst!«
»Wirklich?« antwortete Hubert zweifelnd. »Nun, vielleicht kann man es so nennen. Ich habe einen Partner, müßt ihr wissen. Wir beginnen mit einem kleinen Liedchen, dann ein Tanz, und dann reißen wir sie mit einem besonders gelungenen Joke aus den Sitzen.«
»Und dann eßt ihr sie auf!« regte Onkel Zacke an.
»Wie bitte?« fragte Hubert, etwas aus dem Gleichgewicht geraten.
»Ich dachte, das wäre die natürliche Abfolge der Dinge«, wunderte sich Zacke.
»Natürlich nicht!« hielt Hubert ihm entgegen. »Wenn das Publikum einmal auf deiner Seite steht,
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