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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Höhle verließ.
    »Aber…« Hubert unterbrach seinen letzten Versuch, als er merkte, daß die drei Drachen bereits gegangen waren.
    »Junge, Junge«, flüsterte Snarks.
    »In der Tat«, stimmte ich ihm zu. »Wir werden im Umgang mit Drachen sehr vorsichtig sein müssen. Anderenfalls werden wir als Mittagessen in irgendeinem Magen landen.«
    Hubert seufzte. »Das ist die drachische Natur. Sie betrachten das Universum durch ihre Speiseröhre.«
    »Das ist die Natur einer abenteuerlichen Lebensweise«, beruhigte ich den Drachen. »Ich bin im Laufe meiner Reisen aufgrund der Verdauungsnotwendigkeiten durch zahllose Spezies bedroht worden. Auf diese fundamentalen Wahrheiten kannst du dich im Lehrlingsgeschäft verlassen.«
    »Ihr werdet mir gleich mitteilen, daß es mein Fehler war, daß die Drachen ein solches Interesse an uns gezeigt haben«, murmelte Snarks kleinlaut. »Und das stimmt wohl auch.«
    Der Dämon seufzte. »Diese Drachennamen haben so etwas an sich, daß ich einfach nicht an mich halten kann.«
    »Nun«, tröstete Hubert ihn. »Bei Zacke kann ich das sogar verstehen.«
    »Du kannst?« fragte Snarks ungläubig.
    »Aber sicher«, erklärte der Drache. »›Zacke‹ ist nur sein Spitzname. Sein richtiger Name ist Brutus.«
    »Brutus?« wiederholte Snarks, offensichtlich unfähig, etwas anderes zu sagen.
    »Ich stimme völlig mit dir überein«, fuhr Hubert fort. »Was ist das für ein Name für einen Drachen?«
    Er blickte zu seinem Bruder, der immer noch in seiner Ecke vor sich hin schmollte. »Ich muß mit Morty reden, wenn wir unsere Mission erfolgreich durchführen wollen.«
    Morty streckte sich, als wir näherkamen. »Und was wollt ihr?«
    »Wir brauchen deine Hilfe«, erklärte Hubert. »Deshalb sind wir hier.«
    »Du brauchst meine Hilfe?« erregte sich Morty. »Hubert, der Star, läßt sich dazu herab, etwas von seinem tumben Bruder, der nichts anderes kann, als ein Reisebüro zu führen, der so tief unten steht, daß die anderen nur wegen seiner berühmten Verwandtschaft kommen, um etwas zu bitten?«
    »Er nimmt das wirklich sehr ernst, nicht wahr?« kommentierte Snarks.
    »Dramen pflastern unsere Familiengeschichte«, erklärte Hubert.
    Ich für meinen Teil fand, daß dieses spezielle Drama weit genug gediehen war. Nun, da wir nicht mehr in der Gefahr schwebten, wegen einer zufälligen Bemerkung aufgefressen zu werden, konnte ich die Situation vielleicht klären.
    »In der Tat«, unterbrach ich das Gespräch. »Und ich bin mir sicher, daß er sehr gut darin wäre, hätte er nur Dramen und ihre szenische Umsetzung als Beruf gewählt. Ja, womöglich wäre er darin sogar besser als du, Hubert.«
    Die Ohren des anderen Drachen richteten sich auf. »Wäre ich?«
    »Aber sicher«, beeilte ich mich zu sagen. »Indes hat er sich zu einer noch edleren Berufung durchgerungen, nämlich die Führung seiner Freunde durch die Fährnisse der leeren Himmelsgefilde!«
    »Das tat ich?« fragte Morty. Er putzte etwas Staub von seinen Flügeln. »Das tat ich!«
    »Ich verstehe, was du sagen willst«, nahm Hubert den Faden auf. »Sieh mal, Morty, warum stört dich, was die anderen denken? Wir hier wissen, wer der ältere Bruder in dieser Höhle ist!«
    »Ja«, erwiderte Morty unsicher, »ich glaube, das hat sich nicht geändert.« Geistesabwesend lockerte er seine Flügelmuskulatur. »Wie wär’s mit einem kleinen Flugwettbewerb?«
    »Warum sollten wir?« meinte Hubert. »Wir beide wissen doch, wer ihn gewinnen wird. Außerdem haben wir nicht so viel Zeit. Wir brauchen jetzt deine Hilfe.«
    Morty schnaubte zögernd ein Rauchwölkchen aus seinen Nüstern. »Na gut, wenn du es so siehst, dann können wir etwas zusammen ausarbeiten – aber nur, weil du mein Bruder bist.«
    »Morty, ich wußte, daß ich auf dich zählen kann!« rief Hubert begeistert aus. »Also, kennst du den Weg in den Himmel?«
    »Himmel?« Morty runzelte die Stirn. »Ich dachte immer – ähm, weißt du – na, da oben.« Er blickte unsicher durch den Raum. »Aber vielleicht finde ich noch eine genauere Richtungsangabe.«
    Er wanderte zu dem Plakat der Westlichen Königreiche. »Ich habe alle meine Karten und Beschreibungen hier hinter mir. So wenige Drachen wollen in die Westlichen Königreiche – unter uns gesagt, ein langweiliges Fleckchen Erde –, so daß ich hier viel Platz habe.« Er hockte sich auf die Hinterbeine und schob das Plakat mit der Schnauze zurück.
    »Mal sehen«, überlegte er. »Ah, hier ist es.« Er raschelte durch einen

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