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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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sollten wir vielleicht vorher essen.
    »Aber immer doch«, antwortete unser Führer. »Der Tresen ist hier hinten in der Ecke.« Er deutete auf die Rückwand des Gebäudes. Ich sah einen kleinen Tisch, darüber hing ein Plakat, welches die Preise für ›Rigor-Mortis-Burger‹ und ›Tod-Shakes‹ auflistete. Was war das denn für Essen?
    Mir fiel auf, daß sich außer Snarks und Devorno niemand in dem Gebäude aufhielt. »Gibt es hier denn keinen, der uns bedient?«
    »Keiner ist vielleicht zuviel gesagt«, antwortete der Führer ergeben. »Aber etwas gibt es hier schon.« Er zeigte auf den Tisch. »Man legt einfach sein Geld auf die Tischplatte und bestellt, was immer man haben möchte. Das taucht dann umgehend auf. Es erschreckt einen am Anfang etwas, aber in dieser Gegend gehört das noch zu den angenehmen Schrecken. Glaubt mir!«
    »In der Tat«, antwortete ich. Nun, da ich darüber nachdachte, fragte ich mich, ob man dem Essen überhaupt trauen konnte. Zum einen war etwas an dem Namen ›Rigor-Mortis-Burger‹, das nicht gerade den Appetit anheizte. Zum anderen war Tods Vorliebe für Spiele zu bedenken. Wenn das Gespenst von meiner Ankunft wußte, würde es dann nicht spielerisch etwas in meinen Burger mischen, was meinen Verbleib für die nächste Ewigkeit garantieren würde?
    »Wenn ich es recht bedenke«, stellte ich fest, »dann bin ich nicht hungrig.«
    »Sehr weise«, nickte Devorno. »Diese Dinger sind schlimmer als im Schleim-o-Rama.«
    »Der Brutstätte der Schleimburger?« wollte Snarks wissen. »Das ist völlig unmöglich!«
    Der Busgott hörte dem Dämonen nicht mehr zu. Statt dessen starrte er auf die Tür, durch die wir eingetreten waren, und sein Gesicht verzerrte sich vor Furcht.
    »Ich weiß, daß ich das nicht hätte sagen sollen!« wimmerte er. »Ich weiß, ich habe einen Vertrag. Bitte, wenn du es tun mußt – bitte schnell und schmerzlos!«
    Ein riesenhafter Schatten fiel durch die Tür. Ich wollte mich umdrehen, um den Neuankömmling zu sehen, aber die Angst nagelte mich fest. Snarks hingegen, mit dämonischer Tapferkeit erfüllt, wirbelte herum. Sein Unterkiefer klappte vor Erstaunen nach unten.
    »Das kann doch nicht wahr sein!«
    Eine Hand legte sich auf meine Schulter.
    »Verzeiht«, sagte eine Stimme, gleichzeitig sanft und doch voller Macht. Diese Stimme kannte ich.
    Der Neuankömmling sprach erneut:
    »Du hast nicht zufälligerweise ein Wildschwein für mich dabei?«
    Es war der Händler des Todes.

 
Kapitel Sechzehn
     
     
Du kannst nicht mehr nach Hause – aber warum, um alles in der Welt, solltest du so etwas auch wollen?
    aus: – DÄMONISCH REISEN ODER WARUM ICH GANZ FROH BIN, DASS DU HIN MUSST UND ICH NICHT, von Snarks, dem wahrheitsliebendsten Dämonen, der jemals aus der Tiefe kam. (Ein zweiter Band wartet bereits seit Äonen auf einen wahrheitsliebenden Verleger.)
     
    Snarks sprach meine Gedanken laut aus.
    »Was machst du denn hier?«
    Der Händler des Todes seufzte. »Das heißt wohl, ihr habt kein Wildschwein bei euch?«
    »In der Tat«, antwortete ich. »Ich befürchte, wir haben nicht daran gedacht, dir eins mitzubringen. Andererseits haben wir auch nicht damit gerechnet, dir hier zu begegnen.«
    Der Händler nickte. »Ihr seid nicht überraschter als ich. Vor einer Minute stand ich dem Niederhöllenkomitee gegenüber, das gerade dabei war, mein Blut zu kochen. In der nächsten Minute bin ich hier – wo immer hier auch sein mag.«
    Ich erklärte dem Händler in kurzen Worten, daß ich ihn zuletzt in Vushta gesehen hatte, wo das Komitee sein Blut tatsächlich gekocht und ihn in einen scheintoten Zustand versetzt hatte.
    »Dann ist er tot?« wollte Snarks ungläubig wissen. »Für mich sieht er aber nicht besonders tot aus.«
    »Ich fühle mich auch nicht so.« Der Händler lockerte abwesend seine muskulösen Schultern, während er meine Erklärung überdachte. »Und deine Erläuterungen machen Sinn für mich, denn sie erklären, warum ich mich von den anderen, die sich hier befinden, unterscheide.«
    Der Hüne knackte mit den Knöcheln, zehn kleine, gleichzeitig stattfindende Miniaturexplosionen. »Denn obwohl ich mich an diesem Ort befinde, scheine ich nicht den gleichen Regeln wie die anderen unterworfen zu sein. Vielleicht, weil mein irdisches Blut noch zwischen Leben und Tod hin und her pendelt. So wie ich es verstanden habe, hat Tod besonderes Interesse an Fällen wie den meinen, die erst halb sein Reich betreten haben. Außerdem hab’ ich gehört, daß Tod

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