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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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vergingen allerdings noch mehrere Sekunden.
    »Ich fahre zu Leo«, sagte er dann. »Ihr zwei bleibt hier, bis ich wieder da bin.«
    »Dir auch einen guten Morgen. Schläfst du etwa immer im Sitzen?«
    Nick war noch zu tief in Gedanken versunken, um sich auf ein nettes Wortgeplänkel einzulassen. »Ich habe mich die ganze Nacht gefragt: Was tun wir als Nächstes? Dass wir Sarah abgeholt und Gabriella zu ihren Eltern geschickt haben, war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Trotzdem können wir uns natürlich nicht die ganze Zeit verstecken. Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als die Verbrecher zu überführen, die uns bedrohen.«
    »Aber wie sollen wir das anstellen?«
    »Darüber habe ich auch die ganze Nacht nachgedacht. Egal, wen wir als Nächsten anrufen, wem wir uns anvertrauen - noch einen Fehler können wir uns nicht erlauben. Sobald wir uns nämlich an jemanden wenden, werden wir eine Menge Staub aufwirbeln. Das Problem ist nur, dass wir nicht wissen, wem wir vertrauen können. Santangelo arbeitet fürs FBI. Sicher ist nicht die ganze Außenstelle hier in
Pittsburgh in die Sache verwickelt - hoffe ich jedenfalls -, aber wir wissen nun mal nicht, wen wir dort ansprechen können. Dein eigenes Institut hängt auch in der Sache mit drin. Möglich, dass Lassiter auf eigene Faust arbeitet, vielleicht hat er dort aber auch Komplizen. Mindestens zwei seiner Techniker könnten theoretisch mit ihm zusammenarbeiten. Die holen die Leichen schließlich vom Tatort ab. Womit wir bei der Polizei wären. Üblicherweise ist die Polizei ja ebenfalls am Tatort vertreten, wenigstens wenn es sich um eine offensichtliche Gewalttat handelt. Auf die Polizei können wir uns also auch nicht unbedingt verlassen. Die Frage ist deshalb: Wem können wir überhaupt noch über den Weg trauen?«
    »Aber das heißt doch …«
    »Bleibt nur die Presse - genauso genommen die Pittsburgh Post-Gazette .«
    Riley sah ihn entgeistert an. »Nick, findest du das nicht wahnsinnig riskant? Die halten uns doch für verrückt. Und dann werden sie sofort anfangen Nachforschungen anzustellen. Das macht alles doch nur noch viel schlimmer.«
    »Genau darauf spekuliere ich ja. Sieh mal, wir haben nur zwei Trümpfe in der Hand: Erstens wissen Santangelo und Konsorten nicht, wo wir uns aufhalten, und zweitens haben wir ganz konkretes Beweismaterial in der Hand - zum Beispiel die geschredderten Dokumente, die beweisen, dass Mr. Vandenborre sich irgendwo eine Spenderniere hat einsetzen lassen. Und dann gibt es noch meinen entomologischen Befund und die Präparate. Der Bericht wirft alle möglichen unangenehmen Fragen auf. Das Problem ist nur: Wie können wir der Presse unser Beweismaterial unterjubeln, ohne zu verraten, wo wir uns aufhalten?«
    »Und - was ist dir dazu eingefallen?«
    »Am besten, ich fahr schnell bei Leo vorbei und hol die
rekonstruierten Dokumente dort ab. Dann gebe ich das ganze Material bei der Post-Gazette ab. Anschließend komme ich sofort hierher zurück.«
    »Warum kann Leo die Sachen denn nicht hier vorbeibringen - oder am besten gleich bei der Zeitung abliefern?«
    »Weil ich ihn nicht erreichen kann. Ich habe ihm schon mehrere Nachrichten hinterlassen, aber bislang hat er sich nicht gemeldet. Riley, die Zeit drängt. Santangelo ist hinter uns her, und Sarah schwebt ebenfalls in höchster Gefahr. Je eher wir diese Sache publik machen, umso besser für uns, und je eher ich Leo von dem Material befreie, umso besser für ihn.«
    »Ich wünschte, ich könnte mitkommen«, sagte Riley.
    »Du weißt doch, dass Sarah dich hier braucht. Irgendwo da draußen wartet bereits ein sehr reicher Mensch auf ihre Niere, und du musst dafür sorgen, dass sie keinen Unsinn macht. Und vergiss nicht: Ihr dürft auf keinen Fall telefonieren - und auch keine Anrufe entgegennehmen. Wenn ich anrufe, lasse ich es zuerst einmal klingeln und melde mich dann sofort noch mal. Verstanden?«
    »Ja, verstanden.« Sie strich ihm erneut über die Haare. »Kommst du auch wirklich klar? Du hast doch die ganze Nacht kein Auge zubekommen.«
    »Meine Spezies braucht nicht viel Schlaf.«
    Riley legte die Stirn in Falten. »Wenn du nicht höllisch aufpasst, wird deine Spezies bald von der Bildfläche verschwunden sein.«
     
    Nick parkte gut fünfzig Meter von Leos Wohnung entfernt. Zuerst wollte er den Wagen ein paar Straßen entfernt abstellen und ein Stück zu Fuß gehen, doch dann überlegte er es sich anders. Schließlich wollte er das komplette Beweismaterial

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