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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Wir wollen auf keinen Fall, dass wir beim nächsten Mal hier eine Crack-Höhle vorfinden.«
    Die beiden gingen durch einen kleinen Vorraum und kamen in ein großes dunkles Zimmer. Da ihre Schritte so laut widerhallten, wusste Nick sofort, dass der Raum leer sein musste. Dann leuchtete an Rileys Schlüsselbund eine Taschenlampe auf. Sie ließ den Lichtstrahl rasch an den Wänden entlangwandern und richtete ihn schließlich auf eine Tür in der gegenüberliegenden Wand. Neben der Tür stand ein Schrank, dessen Tür erbärmlich knarrte, als Riley sie öffnete. Dem Schrank entströmte ein beißender Geruch von Mottenkugeln. Riley reichte Nick eine Gaslaterne, Streichhölzer und eine Schachtel mit weißen Kerzen. Dann brachte sie noch zwei in Plastikplanen eingewickelte Schlafsäcke und zwei abgenutzte Handtücher zum Vorschein.
    »Ihr seid hier ja bestens ausgerüstet«, sagte Nick. »Kommt ihr häufiger her?«
    »Dieses Haus ist mein Wasserturm. Ich komme von Zeit zu Zeit vorbei, um in Ruhe nachzudenken.«
    »Aber bei mir ist der Ausblick schöner.«
    Riley steuerte die Holztreppe an. »Du steigst doch gar nicht auf deinen Turm, weil du den Fluss mal wieder von oben sehen willst. Und ebenso wenig komme ich hierher, um die Abraumhalde zu bewundern. Für uns sind diese Plätze doch vor allem Orte der Erinnerung.«
    Sie stiegen die schmale Treppe hinauf - Riley voran, Nick hinterher. Oben im ersten Stock gab es drei kleine Schlafzimmer.
    »Du kannst dir eins aussuchen«, sagte Riley. »Die sind alle gleich.«
    Sie traten in das erste Zimmer, das nach vorne hinausging. An der rechten Wand stand eine Kommode, auf der linken
Seite ein einfaches Bett. Riley trat ans Fenster, knipste die Taschenlampe aus und öffnete die verstaubten Vorhänge. Das ganze Zimmer war plötzlich von grünlich grauem Mondlicht erfüllt. Riley drehte sich um und sah Nick an, der mitten im Zimmer stand.
    »Du machst es einem wirklich verdammt schwer, dich zu lieben«, sagte sie.
    »Hab ich schon mal irgendwo gehört. Für Anfängerinnen bin ich völlig ungeeignet.«
    »Du hättest heute Abend leicht ums Leben kommen können.«
    Nick zuckte mit den Achseln. »So schnell geht das nun auch wieder nicht.«
    Er ging auf sie zu, strich ihr das Haar aus der Stirn, zog sie an sich und küsste sie. Nach wenigen Sekunden machte sie sich wieder von ihm los.
    »Dass du es einem besonders leicht machen würdest, kann man aber auch nicht behaupten«, sagte er.
    »Nick, ich will bloß fair zu dir sein.«
    »Ich möchte aber gar nicht, dass du fair zu mir bist. Ich möchte, dass du mich liebst.«
    »Aber das widerspricht sich doch nicht.«
    »Oh doch. Wenn eine Frau einem Mann erklärt, dass sie fair zu ihm sein will, ist das im Allgemeinen schon der Anfang vom Ende.«
    »Nick - wir müssen über die Zukunft sprechen.«
    »›Zukunft‹ - ach, das ist doch bloß ein anderes Wort für unqualifizierte Vorannahmen, Hoffnungen, Befürchtungen oder für wilde Spekulationen. Sobald man über die Zukunft spricht, melden sich augenblicklich irgendwelche Ängste - Ängste, durch die wir uns selbst das Leben bloß unnötig schwer machen. Und das finde ich wiederum nicht fair.«
    »Nick - ich habe dir bisher etwas verschwiegen.«

    »Ja, was denn? Wir kennen uns doch nun schon so lange.«
    »Hör auf mit dem Blödsinn. Ich muss dir etwas sagen.« Sie wusste nicht recht, wie sie anfangen sollte.
    Plötzlich spiegelte sich in Nicks Brillengläsern ein gleißend helles Licht, dann war alles wieder dunkel. Die beiden gingen zum Fenster und blickten hinaus. Unten war ein Wagen zu sehen, der langsam auf das geöffnete Tor des Schuppens zurollte.
    »Das ist Sarah«, sagte er. »Am besten, wir essen jetzt erst mal was, und dann hauen wir uns ein paar Stunden aufs Ohr.« Er war bereits an der Tür.
    »Nick«, sagte Riley. »Ich muss unbedingt mit dir sprechen.«
    »Dazu haben wir immer noch Zeit«, rief er zurück.
    »Das kann ich nur hoffen«, sagte sie leise.

40. Kapitel
    »Guten Morgen«, sagte Sarah und streckte sich, als sie in die Küche trat.
    Nick blickte von seinem Kaffee auf. »Guten Morgen ? Es ist schon nach elf.«
    Sie zeigte auf seine Tasse. »Gibt es davon noch mehr?«
    »Schmeckt wie Rost«, sagte Nick.
    »Sie müssen am Anfang ein bisschen länger pumpen. Der Brunnen ist zwar sehr tief, aber das Eisen aus dem Bergwerk kommt einfach überallhin.«
    Sie trat an die Küchenzeile und griff mit der Hand in die offene Toastpackung. Dann strich sie geistesabwesend einen

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