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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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besänftigenden Lächeln bedachte und ihm zunickte. Der Mann drehte sich um und entfernte sich zwischen den zahlreichen vollbesetzten Tischen.
    »Dr. Polchak, Sie haben doch nicht etwa vor, hier einen Skandal zu verursachen oder gar gewalttätig zu werden. Ich verabscheue nämlich jede Art von Gewalt.«
    »Habe ich mir schon gedacht. Deshalb bin ich hier auch einfach so hereingeplatzt.«
    »Gut, dass Sie da sind. Ein Gespräch zwischen uns ist ohnehin längst überfällig.«
    Nick ließ den Blick in dem Restaurant umherschweifen. »Ich gehe mal davon aus, dass keiner von Ihren Henkersknechten hier auftaucht.«
    » Henkersknechte ? Ich bin doch kein Mafioso, Dr. Polchak - sondern lediglich Inhaber eines kleinen Unternehmens.«
    »Und - schon Mitglied der Handelskammer?«
    Zohar lächelte. »Da wir uns gerade über gewisse Verdächtigungen austauschen - ich gehe mal davon aus, dass Sie nicht zufällig ein Gerät dabeihaben, mit dem Sie …« Er wies auf Nicks Hemd.
    Nick öffnete die oberen Knöpfe seines Hemds und zog es dann vorne auseinander. »Kein Funkgerät, kein Tonbandgerät - nur Sie und ich. Was ist los, Dr. Zohar? Haben Sie etwa kein Vertrauen zu mir?«
    »Verzeihen Sie. Aber ich habe den Eindruck, dass wir uns beide mit einer gewissen Reserviertheit begegnen. Ohne ein gewisses Vertrauen kann man aber nun einmal nicht offen
miteinander reden. Am besten, wir schlagen unsere Bedenken in den Wind und kommen direkt zur Sache.« Zohar neigte den Kopf auf die Seite und musterte Nick. »Von einem anderen Mann würde ich jetzt vielleicht erwarten, dass er Forderungen an mich richtet oder mir eine Offerte macht. Aber Sie sind nun mal nicht wie andere Männer, Dr. Polchak, hab ich recht? Ich glaube, dass Sie gekommen sind, weil sie ein paar Fragen auf dem Herzen haben.«
    Nick zwängte sich auf den Stuhl auf der anderen Seite des Tisches und fragte: »Wie viele Leute sind eigentlich an Ihrem kleinen ›Unternehmen‹ beteiligt? Wie weit reicht Ihr Netzwerk?«
    Zohar grinste. »Ich würde mal sagen: Dazu gehören sämtliche Polizisten, FBI-Beamte und alles, was sonst noch Rang und Namen hat. Davon gehen Sie doch aus, nehme ich an. Sonst hätten Sie sicher längst die Behörden eingeschaltet. Habe ich recht?«
    »Geht es Ihnen bei diesem so genannten Projekt eigentlich nur um Geld? Oder ist da sonst noch was?«
    »Ja, einige der Beteiligten sind nur aufs Geld aus. Das ist auch durchaus verständlich. Nehmen wir zum Beispiel die Mitarbeiter der Spurensicherung. Wissen Sie eigentlich, was so ein Mensch im Jahr verdient? Zwanzigtausend Dollar. Stellen Sie sich das mal vor. Wir sprechen hier von den Männern und Frauen, die am Tatort für die Sicherung forensisch relevanter Beweismittel zuständig sind, deren Arbeit also darüber entscheiden kann, ob ein Mörder überführt wird oder straflos ausgeht.«
    »Willkommen im Kapitalismus«, sagte Nick. »Ich dachte, Sie sind Geschäftsmann.«
    »Ich verachte den ungezügelten Kapitalismus. So ein System bedient lediglich unsere niedersten Instinkte. Es erfüllt uns zwar jeden noch so lächerlichen Wunsch, geht aber an
unseren wahren Bedürfnissen völlig vorbei. Man muss sich das mal vorstellen: Dieses Wirtschaftssystem macht einen Mann zum Multimillionär, weil er zufällig besonders gut einen Ball in einen Korb werfen kann. Jemand wie Sie dagegen - ein College-Professor und promovierter Wissenschaftler - wird im Vergleich dazu mit einem Almosen abgespeist.«
    »Dann haben Sie also die Absicht, dieses System zu reformieren?«
    »Nein, ich habe die Absicht, es mir zunutze zu machen, indem ich dem Gesetz von Angebot und Nachfrage in einem bestimmten Bereich Geltung verschaffe.«
    »Und was ist mit den übrigen Beteiligten - geht es denen auch nur ums Geld?«
    »Motive sind eine mysteriöse Sache, Dr. Polchak. Wer kann schon mit Sicherheit sagen, warum jemand etwas tut? Bei Dr. Lassiter, ja, da geht es wohl ausschließlich ums Geld. Seine geradezu absurde Habgier überrascht mich immer wieder. Für andere Angehörige unserer kleinen Gruppe ist wahrscheinlich der Nervenkitzel wichtiger - die Gefahr. Diese Leute sind adrenalinsüchtig. Mr. Santangelo ist zwar hinter dem Geld her, hat aber von Natur aus eine Raubtierseite. Ich glaube, der Mann würde auch mitmachen, wenn die Bezahlung nicht so gut wäre. Und wir Übrigen - nun ja, wir haben vor allem persönliche Motive.«
    »Das heißt, Sie selbst machen das nicht, weil Sie reich werden wollen?«
    »Danke für diese großmütige

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