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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Schließlich habe ich eine Menge zu verlieren.«
    »Das gilt wohl für jeden von uns.«
    »Mr. Santangelo«, sagte Zohar ruhig, »ich hätte die Gruppe hier heute Abend gewiss nicht zusammengerufen, wenn es dafür nicht einen zwingenden Grund gäbe. Aber wir sind nun mal ein Team, keine Einzelkämpfer. Das heißt, wir sitzen
in einem Boot. Da bleibt uns nichts anderes übrig, als voneinander zu lernen.«
    »Wäre viel besser gewesen, wenn wir uns gar nicht persönlich kennen gelernt hätten«, sagte Santangelo.
    »Ich habe durchaus über alternative Kommunikationskanäle nachgedacht, doch wie man es auch dreht und wendet: Ein Restrisiko bleibt immer. Mr. Truett empfängt auf der Yacht fast jeden Abend Gäste - wer sollte da schon Verdacht schöpfen, wenn wir heute Abend hier zusammenkommen? Ich bin daher zu der Auffassung gelangt, dass es am sichersten ist, wenn wir uns an Bord der PharmaGen treffen.«
    »Ich finde es einfach nicht gut, dass die anderen hier wissen, wer ich bin«, sagte Santangelo und wies auf die übrigen Anwesenden. »Mir passt es nicht, dass hier jeder meinen Namen kennt und weiß, wie ich meinen Lebensunterhalt verdiene.«
    »Sie sind Mr. Cruz Santangelo«, fiel ihm Zohar ins Wort, »und arbeiten für das FBI. Ich selbst bin Dr. Julian Zohar, Geschäftsführer der hiesigen Koordinierungsstelle für Organbeschaffung. Falls etwas schiefgeht, weiß wenigstens jeder von uns, wie er die Übrigen erreichen kann. Das wiederum verpflichtet alle hier Anwesenden zu einer gewissen Loyalität, und das kann nur von Vorteil sein. Wir sind nun mal voneinander abhängig, Mr. Santangelo - jeder von uns. Daher bleibt uns gar keine andere Wahl, als das zu akzeptieren.«
    »Das hatten wir doch alles schon«, sagte Angel. »Können wir jetzt bitte zur Sache kommen?«
    Zohar nickte. »Der erste Punkt der Tagesordnung ist der Ablauf unseres bislang einzigen Projekts. Die Frage lautet: Was können wir aus dem konkreten Fall lernen? Und wie lassen sich bestimmte Abläufe in Zukunft noch verbessern?
Mr. Santangelo, da Sie für die erste Phase verantwortlich zeichnen, fangen wir am besten gleich mit Ihnen an.«
    »Die Sache ist wie am Schnürchen gelaufen«, entgegnete Santangelo. »Ich habe mich eine Woche in der Gegend umgesehen. In Homewood herrscht offener Krieg. Selbst wenn man dort mit einem Sturmfeuergewehr herumballert, interessiert das keinen. Und noch was«, sagte er und sah Angel an. »Sie dürfen sich beim nächsten Mal auf keinen Fall die Augen zuhalten oder den Blick abwenden. Der Kerl hat das genau gesehen. Ein anderer Typ - und schon läuft die Sache aus dem Ruder.«
    »Tut mir leid«, murmelte sie. »Ich bin nun mal nicht vom Fach.«
    »Blödsinn. Das kommt in Zukunft nicht mehr vor, verstanden?«
    »Ich finde, sie hat ihre Sache großartig gemacht«, erklärte Kaplan. »Ihr hättet mal sehen sollen, wie sie da so hilflos neben dem Auto stand, als ob sie sagen wollte: ›Bitte, bitte, anhalten - ich brauche deine Hilfe.‹ Selbst ein Mönch hätte da eine Vollbremsung gemacht.«
    »Und noch was«, sagte Santangelo und sah Kaplan an. »Machen Sie gefälligst nie wieder einen Witz, während wir auf das Opfer warten, sonst lege ich Sie um.«
    »Hey, ganz ruhig.«
    »Ich hoffe, wir haben uns verstanden«, entgegnete Santangelo völlig ungerührt. »Sie sind undiszipliniert und unbeherrscht und legen ein unerträgliches Benehmen an den Tag. Das können wir uns schlicht nicht erlauben - kapiert?«
    »Vielleicht sollten Sie erst mal eine Valium nehmen«, sagte Kaplan. »Sie sind ja völlig paranoid.«
    Santangelo wollte aufstehen, doch Zohar legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Unterarm. »Was Mr. Santangelo
da gesagt hat, ist durchaus bedenkenswert«, erklärte er. »Disziplin und Präzision haben für jeden von uns allerhöchste Priorität. Dr. Kaplan, vielleicht fahren Sie jetzt fort.«
    »Nun ja«, sagte Kaplan grinsend, »die Entnahme direkt vor Ort ist schon ein echter Knaller - allerdings chirurgisch hochriskant. Der ›Spender‹ selbst bekommt davon zwar nichts mehr mit - dafür sorgt der Vollstrecker hier -, aber für das Organ besteht eine erhöhte Infektionsgefahr. Ich habe es zwar so schnell wie möglich in einen Behälter mit sterilem Eis verfrachtet, aber … Das müssen Sie sich mal vorstellen - eine Operation gleich neben der Straße.«
    »Da gibt es ganz andere Risiken«, sagte Santangelo, »zum Beispiel, dass uns jemand sieht. Bei unserem ersten Versuch war ich in zwei Minuten vor Ort.

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