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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Tasche und legte sie ihr in die Hand. Er stand auf und ging zur Tür. Dort blieb er noch einmal stehen und drehte sich um.
    »Sie sind eine sehr mächtige Frau«, sagte er. »Bitte - machen Sie von dieser Macht den richtigen Gebrauch. Ich möchte nämlich, dass Sie noch lange leben.«

21. Kapitel
    Aus dem Toaster drang schwarzer Qualm. Nathan Lassiter beförderte das verbrannte Stück Toast auf die Arbeitsfläche, stieß einen Fluch aus und schob die Finger in den Mund - wie es sein kleiner Sohn früher immer getan hatte. Als er vor der Spüle stand und mit einem Messer die schwarze Kruste von dem Brot kratzte, klingelte sein Handy. Er ließ den Toast ins Spülbecken fallen und nahm den Anruf entgegen.
    »Lassiter - was gibt’s? Oh … du bist es.« Er drückte die ruinierte Toastscheibe mit der Messerspitze so lange in den Abfluss, bis sie verschwand.
    »Danke, mir geht’s gut, Margaret. Nein wirklich, mir geht’s gut - ich bin nur ein bisschen in Eile.« Er befingerte die Glaskanne in der Kaffeemaschine - kalt. Dann zog er die Kanne von der Konsole und beäugte die dunkle Brühe, die fingerhoch in dem Behälter stand. Er ließ das Gebräu zweimal in der Kanne kreisen und roch daran.
    »Ich vermute mal, dass du nicht bloß anrufst, um dich nach meinem Befinden zu erkundigen. Was hast du denn auf dem Herzen? Den Scheck müsstest du ja schon erhalten haben. Ja, ich weiß, habe ich doch selbst ausgestellt.« Er angelte eine Tasse aus dem schmutzigen Geschirr, das sich auf der Spüle stapelte, und begutachtete sie. Dann stellte er sie wieder beiseite und beäugte eine zweite und schließlich eine dritte. Er klemmte sich das Telefon zwischen Schulter und Ohr und wischte den Rand der Tasse mit dem Hemdzipfel
ab. Dann goss er den kalten Kaffee in den Becher, schob ihn in die Mikrowelle und drückte auf einen Knopf - nichts.
    »Nein, ich will keinen Streit. Ich wollte bloß wissen, ob du den Scheck schon bekommen hast. Nein, ich will echt keinen Streit. Wer streitet hier denn?« Er machte den Kühlschrank auf und inspizierte die gähnend leeren Fächer. Hinten in einem Fach entdeckte er eine halb volle Flasche Milch, auf der sich oben schon eine dicke gelbe Schicht gebildet hatte. Daneben einige Plastikbehälter. Er zog einen der Behälter nach vorn, hob den Deckel ein wenig an, überlegte es sich dann aber anders.
    »Was? Nein, keine Ahnung, weshalb wir ständig streiten. Irgendeinen Grund muss es ja für unsere Scheidung geben.« Er öffnete die Tür zur Speisekammer, nahm eine Schachtel aus einem Regal, schüttelte sie, hörte nichts, warf sie auf den Boden und schnappte sich die nächste Packung. Wieder nichts. Schließlich entdeckte er hinter einer Schachtel einen Müsliriegel, der in silberfarbene Folie eingewickelt war. Er nahm den Riegel und beäugte ihn.
    »Hör mal, kannst du bitte endlich sagen, was du willst? Ich habe heute nämlich noch eine Menge zu tun. Was willst du? Was?« Lassiter hielt das Telefon zur Seite und fing an zu lachen.
    »Soll das ein Witz sein? Du hast doch schon das komplette Schlafzimmer mitgenommen - und die Ölgemälde und das Wedgwood-Porzellan, und jetzt willst du auch noch die Pflanzen haben? Dann kannst du ja auch gleich noch den Teppich mitnehmen.« Er blätterte die Pittsburgh Post-Gazette durch, die auf der Kücheninsel lag, zog den Sport- und den Wirtschaftsteil heraus und ging im Wohnzimmer zu seinem Lieblings- oder genauer gesagt: seinem einzigen Sessel.
    »Nein, ich brauche die Pflanzen nicht mehr. Allerdings
glaube ich nicht, dass du damit viel anfangen kannst. Sie sind nämlich mausetot. Nein, ich habe sie regelmäßig gegossen - du hast sie umgebracht. Beziehungsweise dieser Insektenvertilger, den du engagiert hast. Ja, genau. Er hat das ganze Haus in ein riesiges Zelt gepackt und dann komplett ausgeräuchert - alles vergast, einschließlich deiner Pflanzen. Was? Aber sicher hast du das. Du hast den Vertrag doch selbst unterzeichnet. Ich habe den Wisch selbst gesehen. Ja, vielleicht ist das genau das Problem, Margaret. Du weißt selbst nicht, wo du das ganze Geld lässt. Egal. Jedenfalls kannst du die Pflanzen haben, wenn du willst. Aber ich muss jetzt unbedingt los. Wir können ja später noch mal sprechen. Ja. Bis dann.«
    Lassiter ließ das Handy auf den Teppich fallen und lehnte sich zufrieden in seinem Sessel zurück. Er legte sich die Zeitung auf den Schoß und fing an, den Sportteil zu lesen. Dann fiel sein Blick zufällig auf den Pflanzenständer neben der Tür -

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