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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Kurz darauf hat Kaplan die Niere entnommen.«
    »Ja, das war sehr praktisch«, sagte Kaplan. »Nicht so lustig zwar, aber sehr bequem. Ich hatte den ›Spender‹ in dem einen Zimmer und den Empfänger gleich nebenan. Wahrscheinlich die schnellste Nierentransplantation aller Zeiten.«
    »Die Entnahme direkt nach der Exekution erhöht natürlich beträchtlich das Risiko, dass uns jemand sieht«, sagte Santangelo. »Dabei sind mehrere Randbedingungen im Spiel, die sich unserer Kontrolle entziehen.«
    Zohar sah Kaplan an. »Gibt es eine Möglichkeit, die Prozedur zu beschleunigen?«
    »Soll das ein Witz sein? Es sei denn, ich schiebe den Leuten gleich die Faust in den Rachen und reiße ihnen die Niere einfach raus. Das ist ein chirurgischer Eingriff - ich erledige den Job in Rekordzeit. Niemand könnte das schneller machen.«
    Jetzt mischte Lassiter sich ein. »Beim ersten Mal sind
Santangelo und Angel mit einem bewusstlosen Mann im Kofferraum durch die halbe Stadt gefahren. Und wenn sie nun einen Unfall gehabt hätten? Oder wenn sie in eine Polizeikontrolle geraten wären? Die Entnahme selbst hat in einem Raum in einer belebten Gegend stattgefunden. Selbst am späten Abend wird früher oder später jemand sehen, was wir da treiben. Außerdem gibt es noch ein forensisches Problem. Wenn man jemanden von dem Ort, wo er gestorben ist, wegbringt, birgt das stets ein gewisses Risiko. Das lässt sich nämlich immer irgendwie nachweisen.«
    »Ich dachte, darum kümmern Sie sich«, sagte Santangelo. »Sie sind doch selbst für die Autopsien zuständig.«
    »Ganz so einfach ist das nicht«, entgegnete Lassiter. »Natürlich führen wir unsere Aktionen nur durch, wenn ich gerade Dienst habe und meine beiden Techniker die Leiche abholen. Aber die Polizei erscheint natürlich trotzdem am Tatort. Klar, für die Untersuchung der Leiche selbst ist die Rechtsmedizin zuständig, aber am Tatort hat nun mal die Polizei das Sagen, und natürlich sammelt die Spurensicherung dort ihre eigenen forensischen Beweismittel. Folglich besteht immer die Möglichkeit, dass jemand zufällig was entdeckt.«
    »Dr. Lassiter hat recht«, sagte Zohar. »Wir haben keine andere Wahl. Trotz gewisser Risiken ist die Entnahme vor Ort für uns derzeit die sicherste Option. Mr. Santangelo, leider müssen wir Ihnen auch in Zukunft zumuten, sich nach Örtlichkeiten umzusehen, die für eine Organentnahme geeignet sind. Beim letzten Mal hat das ja wunderbar geklappt.«
    »Angel und ich kümmern uns darum.«
    Zohar nahm die gesamte Gruppe in den Blick. »Hat jemand einen Vorschlag, was wir beim nächsten Mal noch besser machen können?«

    Lassiter wandte sich an Santangelo. »Beim letzten Mal haben Sie dafür gesorgt, dass es so aussah, als ob jemand den Mann aus einem vorbeifahrenden Auto abgeknallt hat. Das war akzeptabel, weil unsere Leute in solchen Fällen ohnehin nicht damit rechnen, dass sie den Täter erwischen. Aber ein regulärer Mord setzt ein ganz anderes Räderwerk in Gang. Wir müssen also unbedingt verhindern, dass die Ermittler allzu gründlich arbeiten - sonst bekommen wir nichts als Ärger. Außerdem muss sich die Situation jedes Mal etwas anders darstellen. Die Polizei achtet nämlich durchaus auf bestimmte Muster - etwa in Bezug auf Serienkiller oder Sexualstraftäter. Wenn Sie zwei oder drei dieser Aktionen nach demselben - oder auch bloß nach einem ähnlichen - Schema durchführen, fällt das sofort auf. Und schon haben wir die Cops am Hals. Aber das wissen Sie ja alles selbst genauso gut. Sie sind ja nicht zufällig beim FBI. So eine Stümperei können wir uns einfach nicht leisten.«
    Santangelo kniff die Augen zusammen. »So eine ›Stümperei‹ wird es auch nicht geben«, sagte Zohar, »und zwar, weil so etwas schlichtweg nicht vorkommen darf . Jeder von uns muss seinen Job optimal erledigen. Und damit das gelingt, müssen wir uns gegenseitig unterstützen. Wie gesagt: Wir alle hier - die ganze Gruppe - sind ein Team, eine Familie. Wir sind auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Wenn einer von uns hochgeht, gehen wir alle hoch. Also liegt es in unser aller Interesse, dass unser Projekt unter gar keinen Umständen scheitert.«
    Auf der Backbordseite näherte sich ein kleineres Boot. Truett trat an die Reling und winkte den Leuten, die unten vorbeifuhren, lächelnd zu. Die übrigen Anwesenden wandten sich ab, bis das Brummen des Motors allmählich verklang.
    Zohar lehnte sich auf seinem Platz zurück und sah die
anderen lächelnd

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