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Totes Meer

Titel: Totes Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Keene
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Eishockeyschläger fallen, lief aber weiter. Ich hörte, wie das Rudel hinter uns die Verfolgung aufnahm. Ihre Pfoten tapsten durch die Gasse, und ihre Krallen klickten auf den Steinen, doch ansonsten waren
sie still. Kein Knurren oder Bellen. Nicht einmal ein Hecheln.
    Wenn wir hinfallen, dachte ich, sind wir dran. Dann war’s das für uns.
    »Das Gewehr«, keuchte Tasha. »Erschieß sie!«
    »Geht nicht – funktioniert nicht. Lauft weiter!«
    Wir schossen aus der Gasse in eine andere Seitenstraße, weg von dem Chaos und den Kämpfen. Neben uns ging ein weiteres Gebäude in Flammen auf. Wir suchten uns einen Weg zwischen zerstörten und verlassenen Autos hindurch. Die Hunde kamen näher. Ich war schon völlig außer Atem, und die Kinder schnappten mühsam nach Luft. Der Rauch und der Verwesungsgestank machten es noch schlimmer. Wir würden es nie schaffen, das Rudel abzuhängen. Selbst im toten Zustand waren vier Beine schneller als zwei.
    »Nach oben«, riefich. »Wir müssen irgendwo hoch. Irgendwo, wo sie nicht raufklettern können.«
    Tasha rannte auf einen geparkten Geländewagen zu und kletterte auf die Motorhaube. Dann streckte sie ihrem Bruder die Hand entgegen und zog ihn hoch. Die Motorhaube wurde durch ihr Gewicht eingedrückt. Hastig kletterten sie über die Windschutzscheibe aufs Dach, während ich ebenfalls auf das Fahrzeug sprang. Ich drehte die nutzlose Waffe um, packte sie am Lauf und schlug mit ihr wie mit einer Keule nach den Hunden. Sie sprangen immer wieder hoch und schnappten nach mir, konnten mich aber nicht erreichen. Fred machte einen unbeholfenen Sprung und landete mit den Vorderpfoten auf der
Motorhaube. Ich zerschmetterte sie mit dem Gewehr, und er rutschte hinunter, wobei seine Krallen mit einem furchtbaren Geräusch den Lack zerkratzten.
    Wir drängten uns auf dem Dach des Geländewagens zusammen, während das Rudel das Fahrzeug einkreiste. Mein Hals brannte. Ich versuchte, ein wenig Spucke aufzubringen, um sprechen zu können.
    »Was – was machen wir denn jetzt?«, fragte Tasha.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Können sie hier raufkommen?«
    »Glaub ich nicht. Wir sind hier sicher.«
    »Und wie kommen wir wieder weg?«
    »Verdammt, ich weiß es nicht. Lasst mich nachdenken.«
    Die Hunde sprangen noch ein paarmal, gaben es dann aber auf. Sie weigerten sich allerdings, zu verschwinden, setzten sich nieder und warteten. Ihre toten, schwarzen Augen starrten uns an. Der Tod war geduldig. Verzweifelt untersuchte ich das Gewehr und versuchte herauszufinden, was damit nicht stimmte. Ich wusste nicht, ob ich einfach keine Munition mehr hatte oder sie durch irgendwas blockiert wurde oder sonst etwas. Wie gesagt, bis zu dem Überfall hatte ich nicht sonderlich viel Erfahrung mit Waffen gesammelt.
    »Kannst du es reparieren?«, fragte Malik.
    »Ich glaube nicht«, gab ich zu. »Aber ich kann ihnen damit immer noch ihre verdammten Schädel einschlagen.«
    Tasha beobachtete mit weit aufgerissenen, panischen
Augen das Rudel. »Sind Sie sicher, dass sie hier nicht raufkönnen?«
    »Ich denke nicht. Für den Moment sind wir sicher.«
    »Aber wie sollen wir von ihnen wegkommen?«
    »Vielleicht verlieren sie das Interesse«, sagte ich. »Verschwinden und suchen sich leichtere Beute. Oder vielleicht taucht jemand auf und hilft uns.«
    »Was ist mit dem Feuer?«, fragte Malik.
    Darauf hatte ich keine Antwort. Die Flammen sprangen von einem Gebäude zum nächsten und machten die Nacht zum Tag. Die Kinder hatten ihre Waschlappen verloren, und ihre Gesichter waren rußgeschwärzt. Ich fragte mich, ob wir an einer Rauchvergiftung sterben würden, bevor die Zombies uns erwischten.
    Ein toter Mann trat aus einer brennenden Buchhandlung. Sein Ärmel brannte. Während wir ihn beobachteten, eroberten die Flammen seinen gesamten Körper, breiteten sich von seinem Arm über seinen Kopf und seine Brust aus und schließlich zu den Beinen. Die Leiche wanderte weiter, bis ihr Gehirn kochte. Dann brach sie mitten auf der Straße zusammen.
    Am anderen Ende des Blocks tauchten mehr Zombies auf. Einem fehlte ein Bein, und er kroch über den Bürgersteig, indem er sich mit den Händen voranzog. Seine Fingernägel waren verschwunden und die Fingerspitzen aufgeplatzt wie zerquetschte Weintrauben. Ein anderer sah überhaupt nicht tot aus. Er hätte ein Pizzalieferant sein können, der einen kleinen Spaziergang macht, doch seine langsamen, abgehackten Bewegungen
verrieten ihn. Als sie uns auf dem Dach des Jeeps entdeckten,

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