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Totes Meer

Titel: Totes Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Keene
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schlurften die Zombies in unsere Richtung. Die untoten Hunde kümmerten sich nicht um die Neuankömmlinge. Sie starrten einfach weiter zu uns rauf, während ihnen der Sabber von den Lefzen lief.
    Als ich den Schuss hörte, dachte ich mir zunächst nichts dabei. Ich glaubte, es wäre nur ein Teil der Hauptschlacht. Doch dann registrierte ich, dass eine der Kreaturen mit dem Gesicht voran auf das Pflaster gefallen war. Sie zuckte kurz und lag dann still. Einen Moment später fiel ein weiterer Schuss, und der Kopf eines Hundes explodierte. Eines seiner spitzen Ohren flog durch die Luft, und Schädelsplitter verteilten sich auf der Straße. Ein dritter Schuss durchschlug die Seite des Jeeps und ließ uns drei aufkeuchen. Das Fahrzeug schaukelte leicht. Beim vierten Schuss fand der Schütze wieder sein Ziel, und ein weiterer Hund brach zusammen.
    »Wo kommt das her?« Malik schaute sich um.
    »Ich weiß es nicht.« Ich musterte die Gebäude und Dächer. Bei all dem Rauch und Feuer fiel es schwer, ein Mündungsfeuer zu erkennen. Beim fünften Schuss richtete ich mich nach dem Geräusch, beim sechsten entdeckte ich den Schützen. Ich konnte nicht erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau war, aber er hockte zwischen einem Brief- und einem Zeitungskasten an der Ecke. Ganz langsam stand die Gestalt auf und kam auf uns zu, wobei sie weiterschoss. Es war ein Mann, und als er näher kam, konnte ich
Einzelheiten erkennen. Weiß. Gut aussehend. Das, was einige meiner Freunde als »Bär« bezeichnet hätten. Nicht mein Typ, aber trotzdem attraktiv, auch wenn er offenbar das Gleiche durchgemacht hatte wie wir – ohne Dusche oder saubere Sachen zum Wechseln. Er schien Anfang vierzig zu sein, aber sehr fit, über eins achtzig groß, in Blue Jeans und Lederweste, wie Biker sie trugen. Er trug kein Hemd darunter, und aus der Weste quoll seine Brustbehaarung in dicken Locken hervor. Seine Arme waren mit Tattoos bedeckt, und an einem Ohr hingen mehrere goldene Ringe. Ein einige Wochen alter Bart bedeckte sein Gesicht. Er hatte eine Pistole in der Hand, aus deren Lauf Rauch aufstieg von den Schüssen, die er den Zombies gerade verpasst hatte. Über seiner Schulter hingen ein Gewehr und ein kleiner Rucksack, und er hatte zwei Holster (in einem steckte eine weitere Pistole) an seinem Bauch befestigt, zusammen mit einer Art Munitionsgürtel. An dem Gürtel hingen einige runde Dinger. Ich brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass es Handgranaten waren. Wer auch immer das war, dieser Typ meinte es ernst.
    Er bewegte sich schnell und ließ wachsam seinen Blick durch die Gasse streifen. Einer der Hunde rannte auf ihn zu. Die Pistole zuckte in seinen Händen. Der Hund fiel. Von rechts näherte sich ihm ein menschlicher Zombie. Die Pistole knallte, und der Kopf der Kreatur explodierte. Er machte sie einen nach dem anderen nieder, bis die Straße mit Leichen übersät war. Dann sah er zu uns rauf und lächelte.

    »Kommt runter. Die Luft ist rein.«
    Zögernd und wachsam musterte ich ihn. Die Kinder versteckten sich hinter mir. Falls er uns etwas tun wollte, gab es nichts, wodurch ich ihn davon abhalten konnte, das war mir klar. Er musste unser Misstrauen gespürt haben, denn er steckte seine Waffe weg.
    »Ich werde euch nichts tun«, sagte er. »Ich habe euch gerade den Arsch gerettet. Also kommt da runter und lasst uns gehen, solange wir noch können. Jeden Moment werden noch mehr von ihnen kommen.«
    Wie auf Stichwort tauchte eine weitere Zombiegruppe auf. Sie kamen direkt auf uns zu. Mit einer fließenden Bewegung löste der Biker eine Granate von seinem Gürtel, zog den Stift und warf sie auf die Zombies.
    »Vielleicht solltet ihr euch besser ducken.«
    Es gab eine mächtige Explosion, lauter als alles, was ich in dieser Nacht gehört hatte. Ich spürte richtig, wie sie gegen mein Trommelfell drückte. Es regnete Dreck, Steinsplitter und entstellte Körperteile.
    »Hey«, meinte Malik. »Kann ich eine von den Granaten haben?«
    Der Biker lachte. »Da solltest du besser erst deinen Vater fragen.«
    Malik spähte kurz zu mir hoch. »Er ist nicht mein Dad. Mr. Reed hat uns nur geholfen.«
    »Davor haben wir ihn gerettet«, ergänzte Tasha.
    Der Biker zog fragend eine Augenbraue hoch und sah zu mir.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Stimmt, das haben
sie. Ich wäre Zombiefutter geworden, wenn sie mir nicht geholfen hätten. Und jetzt haben Sie uns gerettet. Vielen Dank.«
    »Gern geschehen.«
    Ich kletterte vom Wagendach und half dann den Kindern

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