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Totes Zebra zugelaufen

Totes Zebra zugelaufen

Titel: Totes Zebra zugelaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ball
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seine dunklen Finger nieder. »Aber ich kann da nicht gut mitreden«, bekannte er.
    Forrest verstand sofort und schaltete sich ein. »Ein Mensch mit sehr heller Haut, so wie sie der Tote hatte, kann sich sogar an einem bedeckten Tag einen Sonnenbrand zuziehen. Das weiß jeder Nudist. Neuen Mitgliedern passiert es immer wieder.«
    »Papa hat recht«, nickte George.
    »Dann war er also kein Nudist«, fuhr Tibbs fort. »Das schließt aber doch die Möglichkeit nicht aus, daß er vorhatte, sich der Bewegung anzuschließen, oder? Er muß ein Mensch gewesen sein, der sich gern im Freien aufhielt, sonst wäre er nicht so braun gewesen.«
    »Das ist allerdings richtig«, stimmte George zu. »Die Zahl unserer Mitglieder steigt ständig. Er stammte meiner Meinung nach aus besseren Kreisen, und gerade daher kommen die meisten unserer Mitglieder.«
    Tibbs blickte Forrest fragend an. »Das ist erwiesen«, bestätigte dieser. »Auch wenn manche Leute es anzweifeln.«
    »Folglich ist es nicht ausgeschlossen, daß er sich auf dem Weg hierher befand, als er getötet wurde. Es ist sogar möglich, daß er schon angekommen war und aus dem Hinterhalt überfallen wurde, ehe er sich melden konnte.«
    »Das glaube ich nicht«, rief Carole.
    Emily wandte sich ihrer jüngsten Tochter zu, lächelte und legte den Finger an die Lippen.
    Tibbs sah auf das kleine Mädchen zu seiner Linken herunter. »Warum nicht, Carole?«
    »Weil er sich doch nicht angemeldet hat. Wenn man irgendwo hinfahren will, dann muß man doch ein Zimmer bestellen oder so.« Sie sagte es im Ton selbstgerechter Entrüstung, denn sie mochte es nicht, zum Schweigen ermahnt zu werden, wenn sie einen Einfall hatte.
    Tibbs schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Ich schäme mich«, rief er. »Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Wegen verschiedener Dinge war ich ziemlich sicher, daß er aus dem Ausland gekommen sein mußte, doch ich konnte mich bei den Luftfahrtgesellschaften nicht erkundigen, weil ich keine Anhaltspunkte hatte. Der Gedanke, daß er sich irgendwo angemeldet haben könnte, kam mir gar nicht in den Sinn.«
    »Habe ich Ihnen geholfen?« erkundigte sich Carole.
    »Und wie! Du bist ein Tausendsassa. Was wünschst du dir zur Belohnung?«
    Carole hatte in den letzten Tagen so viel über den dunkelhäutigen Kriminalbeamten nachgedacht, daß ihre Antwort wie aus der Pistole geschossen kam. »Ich möchte mal in einem Polizeiauto fahren«, verkündete sie. »Wenn die Sirene an ist.«
    Tibbs lachte und stand rasch auf. »Ich muß gehen«, sagte er. »Endlich habe ich wieder etwas zu tun. Ich danke Ihnen für das Mittagessen und auch für Ihre Hilfe. Das gilt besonders dir, Carole. Ich vergesse deinen Wunsch bestimmt nicht.«
    »Ich bin eifersüchtig«, bemerkte Linda mit einem Lächeln, das zeigen sollte, daß sie es nicht ernst meinte.
    Tibbs sah sie an. Er hatte sich schon ein wenig daran gewöhnt, sie ohne Kleider zu sehen.
    »Sie werden niemals auf irgend jemanden eifersüchtig sein müssen«, versetzte er ruhig.
    Dann nahm er sein Jackett und ging.
    Linda sah ihm nach, während er über den Rasen zu seinem Wagen schritt. »Wißt ihr was«, meinte sie, »er ist ein bemerkenswerter Mensch.«
    »Ich habe ihn gern«, erklärte Forrest. »Er hat Takt und ist intelligent.«
    »Das Mädchen, das ihn mal bekommt, ist gut dran«, stellte Linda nachdenklich fest.
    Ihre Mutter warf ihr einen raschen Blick zu, in dem ein Anflug von Beunruhigung lag. Obwohl Linda sie nicht ansah, spürte sie die Reaktion und verstand sie. »Ich vermute, er wird sich eine Negerin aussuchen, aber die sind doch auch froh, wenn sie einen guten Mann bekommen. Oder?«
    Die Spannung in Emily Nunns Gesicht löste sich. »Bestimmt«, lächelte sie.

7

    Als Virgil Tibbs gegen drei Uhr nachmittags sein Büro betrat, genügte Bob Nakamura ein Blick, um festzustellen, daß sein Kollege eine neue Fährte hatte. »Ist er identifiziert?« fragte er.
    »Nein«, versetzte Tibbs kurz, »aber ich habe jetzt einen neuen Weg gefunden, der mich ans Ziel führen könnte. Hast du viel zu tun?«
    Bob lehnte sich zurück, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und strahlte Tibbs an. »Schieß los.«
    »Ich möchte in sämtlichen Hotels und Rasthäusern prüfen lassen, ob ein Mann, der im Lauf der letzten Woche aus dem Ausland ankommen sollte, ein Zimmer vorbestellt und sich nicht gemeldet hat. Vielleicht ist er auch erschienen und danach verschwunden. Doch ich glaube eher an das erstere. Wenn er nämlich verschwunden

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