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Totgelebt (German Edition)

Totgelebt (German Edition)

Titel: Totgelebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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ihr die Waffe besorgt hat. Vielleicht landen wir dann automatisch bei der Person, die beim Selbstmord dabei war. Das gebe ich am besten in Johannas Hand, sie wird ganz schnell herausfinden, ob irgendwo eine Walther 9 mm geklaut wurde, vermisst wird oder wo man auf dem Schwarzmarkt eine solche Waffe bekommt.“
    „Ich übernehme die Mutter und den Bruder, versuche du dein Glück an der Uni. Irgendjemand von uns beiden muss auch noch einen ersten Bericht schreiben. Übernimmst du das?“, sie lächelte ihn mit einem verschwörerischen Lächeln an.
    „Hau schon ab, ich mache das und fahre danach zur Uni. Ruf mich an, wenn du was erfährst, ja?“ Und schon war Paula zur Tür hinaus.
     
    Von unterwegs versuchte Paula Anne zu erreichen, es war jetzt schon abzusehen, dass es heute etwas später werden würde. Wie immer musste sie mit Annes Sekretärin vorlieb nehmen. Mit dem obligatorischen Versprechen, dass Anne zurückrufen würde, legte sie auf. Lottes Mutter war überrascht, die Polizistin so schnell wieder zu sehen. Paula nahm erneut die Alkoholfahne wahr, die Frau Jansen umgab. Die Polizistin erläuterte kurz, dass die Umstände sich geändert hatten, dass Lotte bei i hrem Tod nicht allein war. Irgendjemand war dabei gewesen , hatte zugesehen, als sich das junge Mädchen die Waffe an den Kopf gehalten und abgedrückt hatte. Tatenlos, hatte das Mädchen nicht davon abgehalten, sich selbst das Leben zu nehmen, es offenbar nicht einmal versucht. Spuren eines Kampfes waren am Tatort nicht gefunden worden. Lottes Bruder, Erik, war nicht zu Hause, also unterhielt sich Paula allein mit der Mutter. Lotte hatte nie mit anderen Studenten zusammen gelernt, der Mutter war nicht bekannt, dass sie Studiengruppen besuchte. Zumindest besuchte sie regelmäßig die Uni, be tonte, die Mutter. Montags bis d onnerstags war sie immer den ganzen Tag an der Uni gewesen, freitags hatte sie frei. Paula überlegte, wenn Lotte vier volle Tage zur Uni ging, musste sie normalerweise dort auch Freunde oder zumindest Bekannte haben. Anders konnte sie sich das kaum vorstellen. Niemand studiert acht Stunden täglich ohne Unterbrechung, ohne menschliche, soziale Kontakte, saß alleine in den Vorlesungen und Übungsgruppen. Vielleicht war sie deshalb so verzweifelt, weil sie vollkommen alleine war.
    „Sie haben da einen Mann erwähnt, mit dem sich Lotte in letz ter Zeit getroffen hat. Können S ie mir noch ein wenig mehr dazu sagen ? Seinen Namen, sein Alter, wo sie ihn kennen gelernt hat. Er wäre vermutlich ein wichtiger Zeuge, den wir gerne befragen würden.“ Doch auch dieser Anhaltspunkt verlief negativ. Die Mutter konnte ihr einfach nicht weiterhelfen. Nach wie vor konnte sie sich keinen Grund vorstellen, warum Lotte sich das Leben nehmen wollte. Paula ging noch einmal mit der Mutter in das Zimmer von Lotte. Sie suchte den Drucker. Tatsächlich fand sie den Drucker in einer Ecke von Lottes Zimmer. Er war jedoch nicht an den PC angeschlossen, somit schwand Paulas Hoffnung, dass das Bibelzitat hier auf diesem Drucker ausgedruckt worden war. Trotzdem packte sie den Drucker vorsichtig ein und nahm ihn für Vergleichszwecke mit auf da s Revier. Nun öffnete Paula auch einige Schubladen und schaute flüchtig die Sachen durch. Ein Adressbuch wäre ideal oder ein Tagebuch. Aber auch sie fand nichts. Als letztes schaute sie sich die Uni-Ordner der Studentin an. Sie entdeckte einige Seminar-Titel und Professorennamen. Sie schrieb sich die Daten auf, dann konnte Max an der Uni gezielter vorgehen. Danach verabschiedete sie sich von Frau Jansen und verließ das Haus.
     
    Max drehte zum dritten Mal die Runde auf dem Universitätsgelände um einen Parkplatz zu ergattern. Er hatte ganz vergessen, wie es war, wenn Hunderte Studenten um einen freiwerdenden Parkplatz kämpften. Endlich hatte er einen Platz gefunden, stieg aus und machte sich auf den Weg in den Fachbereich Psychologie. Im Sekretariat erklärte er kurz sein Anliegen und erfuhr, dass hier zentral alle Scheine der Studenten des Fachbereichs gesammelt wurden. Lotte Jansen hatte im letzten Semester gar keinen Schein gemacht, erfuhr er. Auch in diesem Semester waren von ihr bisher noch keine Arbeit und kein Schein zu verzeichnen. „Das heißt aber noch nicht viel, das Semester läuft ja noch.“, erklärte die Sekretärin. Max erfuhr von der Sekretärin einige Namen von Professoren, die er auf Lotte ansprechen konnte. Zumindest hatte das Mädchen einige Seminare dieser Professoren besucht. Paula

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