Totgelesen (German Edition)
richtig gelebt hatte, die immer von ihrem Vater unterdrückt wurde … und gerade dann, als sie zum ersten Mal versuchte aufzubegehren, kommt jemand und beendet ihr Leben. Alleine der Gedanke an Frau Solinger tröstete Monika. Der Grund, warum sie hier im Café des Rehabilitationszentrums saß. Eigentlich hätte Frau Solinger ja bei ihr sitzen sollen, aber die Patientin genoss gerade eine Massage und Monika verbrachte die Zeit mit ihrer besten Freundin - der Kaffeetasse. Aber ein kurzer Blick auf die Frau war ihr gelungen. Ihr Haar trug sie nun ganz kurz.
»Die kahlen Stellen von der Rasur waren einfach nicht zu kaschieren«, hatte sie gesagt und dabei ein verhaltenes Lächeln gezeigt. Man spürte, dass es mit ihr aufwärts ging. Die Verletzungen waren einigermaßen geheilt und der seelische Schaden würde auch heilen.
»Vielleicht wäre auch eine Entschuldigung angebracht.«
Monika löste sich endgültig von ihren Gedanken und blickte den Mann vor ihr an. Nachdem sie als Polizistin über ein gutes Personengedächtnis verfügte, kam ihr der Mann sofort bekannt vor. Dennoch dauerte es ein paar Sekunden, bis sie in ihn mit dem arroganten Arzt in Verbindung brachte, den sie vor Monaten nach dem Zimmer eines Tatzeugen gefragt hatte.
»Ich sehe, Sie haben mich erkannt. Sie sind also wirklich bei der Polizei.« Er nahm, ohne auf eine Einladung zu warten, den Stuhl vom Nachbartisch und setzte sich zu Monika. Dann erzählte er ihr, dass er in den letzten Monaten vom LKH hierher in die Reha-Klinik gewechselt war. Seither habe sich sein Leben grundlegend verändert. Keine stressigen Nachtschichten, keine nervenaufreibende Ambulanz und keine 24-Stunden-Dienste mehr. Mit seinem Leben habe auch er sich geändert. Seither sei er ruhiger und ausgeglichener.
»… und vor allem freundlicher. Der Tag, an dem Sie zu mir kamen, war einer der schlimmsten meines Lebens. Ich hatte eine anstrengende Nachtschicht hinter mir, in der ich einen Patienten verloren habe, bei dem keiner daran gedacht hätte, dass er so schnell aufgeben würde. Dann sind Sie gekommen und ich hatte ein Ventil, um meinen Frust abzubauen.«
Auf Monikas Lippen lag ein Lächeln, als das Klingeln ihres Handys sie von einer schlagfertigen Antwort abhielt. Auf dem Display war die Nummer ihrer Schwester zu erkennen, deshalb stand sie auf, um kurz ungestört mir ihr zu telefonieren.
»Hey. Wie geht’s meinen zwei Rabauken?«
»Schlecht. Das ist auch der Grund, warum ich anrufe. Bitte komm so schnell du kannst bei uns vorbei. Chris und Martin sind am Verzweifeln. Ich habe ihnen versprochen, du würdest dich darum kümmern, aber das reicht ihnen nicht. Sie wollen selbst mit dir reden.«
»Was ist denn los? Wovon redest du?«
»Florian, ihr Freund aus dem Kindergarten, ist verschwunden.«
Danksagung
Wie es sich gehört, darf ich mich an erster Stelle bei meinem Mann bedanken. Ohne ihn hätte ich das Ganze sicher nicht durchgezogen. Auch meine Töchter hatten viel Geduld mit mir - mehr als ich mit ihnen. Besonders meine Große war mir eine Hilfe, da sie die Texte anders las als ich.
Weiters danke ich Familie Kohnhauser; ohne sie hätte ich nie meinen Mentor, Lektor und Ratgeber Friedrich Strassegger kennengelernt. Er hat mich - auch nach dem hundertsten Entwurf noch unterstützt, obwohl meine Recherchen des Öfteren sehr zu wünschen übrigließen.
Meine Lektorin verdient natürlich den größten Dank, ohne ihre Ratschläge wäre ich nie so weit gekommen.
Natürlich danke ich auch all meinen Freunden und Bekannten, die das Manuskript gelesen, korrigiert und bewertet haben. Dank an: Sabina, Marianna, Monika, Andrea, Jürgen, Beate und der netten Dame aus der Bibliothek. Sabrina möchte ich auf keinen Fall vergessen. Du hast mir zum Schluss noch mal richtig Mut gemacht.
Besonderen Dank und meine Bewunderung möchte ich Rainer, Daniela und Margit aussprechen: Ohne eure Rechtschreibkontrolle gäbe es dieses Buch nicht.
Meine kleine Schwester Monika sollte natürlich auch erwähnt werden. Sie konnte ich jederzeit anrufen, wann immer ich Fragen hatte. Ähnlichkeiten zu meiner Hauptfigur bestehen ausschließlich in positiven Passagen, wie z.B. der Herzlichkeit, die sie als Tante auszeichnet.
Die Neffen von Monika Mühlbacher habe ich meiner zweiten Schwester geklaut - dafür und für deine kompetenten Ratschläge, danke ich dir, Edith. Weitere Ähnlichkeiten mit meiner Familie möchte ich ausschließen.
Bei medizinischen und kriminalistischen Recherchen
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