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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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doch Schnee von gestern ... nee, vorvorgestern.«
    Matti starrte an die Decke und summte einen finnischen Tango.
    »Ganz einfach, ich will ihm nicht begegnen. Und Wilma weiß das ganz genau. Was muss sie dann darauf bestehen, dass der kommen darf?«
    »Weil es ihre Hochzeit ist? Mit Verlaub ... und da kann sie einladen, wen sie will. Glaube ich jedenfalls«, sagte Mia.
    »Aber nicht, wenn ich der Wedding-Planner bin. Ich hab mir in den letzten Wochen für Wilma ein Bein ausgerissen, da ist es doch wohl nicht zu viel verlangt, wenn ein anderer als Mr. Knipser die Fotos macht.«
    Matti drehte sich die zweite Zuckerzigarre. Rudi suchte Trost an Ellis Schulter, und so wurde sie von Davidoff auf der einen und von Rudi auf der anderen Seite eingerahmt.
    »Und nun die nächste Neuigkeit für die, die noch an Wilmas Hochzeit interessiert sind, versteht sich«, sagte Winnie.
    »Muss ich jetzt gehen?«, sagte ich und stibitzte einen Pfannkuchen von Mattis Teller.
    »Nein, ich finde, das kannst du dir ruhig anhören. Also: Wilma hat die Faxen dicke und wird ihre Hochzeit nach Spanien verlegen. Sie hat Raouls Restaurant gemietet – er freut sich, uns alle wiederzusehen. Wer ist dabei, die Weihnachtsfeiertage im sonnigen Süden zu verbringen?«
    Alle hoben ihre Hände. Nur ich nicht.
    Im Hausflur war ein Lachen zu hören. Ich lief zur Tür und riss sie auf. Hasselbrink stand da und gackerte in seinen fusseligen grauen ZZ-Top-Bart, den er sich seit Raouls Weggang hatte wachsen lassen. Seine Hippiemähne stand in wirren Büscheln von seinem Kopf ab. Ich konnte auch nicht umhin festzustellen, dass er mächtig müffelte.
    »Jetzt könnt ihr mal sehen, wie sich das anfühlt«, feixte er und schob ein Ziegenbocklachen hinterher. »Da merkt ihr mal, wie das ist ... als Topspieler auf der Ersatzbank ... beim Pokalfinale auf der Ersatzbank.«
    »Egal wo. Geh dich waschen, Hasselbrink«, sagte ich und warf die Tür vor seiner Nase zu.
    »Wat machen wir gezz?«, sagte Oma Berti. »Ich mein’, mit den angebrochenen Abend? Mia und ich buchen die Tickets – Geschenke bringt jeder selber mit, also is dat Hochzeitsteam hiermit aufgelöst.«
    »Will nicht zufällig jemand anderer heiraten? Der Zeitpunkt ist grad günstig … Na? Rudi, wie wär’s? Willst du nicht mal kurz vor Elli auf die Knie fallen?«, sagte ich.
    »Jederzeit«, sagte Rudi. Aber Elli schüttelte den Kopf und sagte: »Wir brauchen keinen Trauschein.«
    Ich rammte meinen Ellbogen in Winnies Seite und sagte: »Wenn Rudi und Elli nicht wollen, wie wäre es, wenn du und Nikolaj die deutsch-russischen Beziehungen ein bisschen aufpeppen würden?«
    Mia lachte und sagte: »Na, Berti, das wäre doch was. Du wolltest doch immer, dass Winnie heiratet.«
    »Dat hab ich nie gesacht. Ich wollte Enkelkinder. Dat war et. Abber mittlerweile isset mir au’egal. Meinen Segen hättesste, mein Junge.«
    »Danke, Oma. Aber wir sind noch nicht so weit.«
    »Ich hoffe, ihr habt schon rausgekriegt, wer zukünftig oben liegt.«
    »Maggie! Jetzt sei doch nicht so …« Rudi trat mir unter dem Tisch vors Schienbein.
    Elli schüttelte den Kopf. »Nee … Nee. Wilma kann ja machen, was sie will. Aber ich bin sauer auf die. Wir haben uns so viel Mühe gegeben, und jetzt heißt es einfach: Kommt ma nach Spanien geflogen. Nee, nee, wisst ihr, was ich jetzt mache? Ich geh da hin, und wasch der Madame Friseurmeisterin mal ordentlich den Kopf.« Zur Bekräftigung schlug Elli mit der flachen Hand auf den Tisch, dass die restlichen Pfannkuchen vom Teller hüpften.
    »Richtich so, Elli«, sagte Oma Berti, »Ich komm mit, und dann soll’se mir dat ma erklären! Und du Maggie, komms auch mit und entschuldigs dich gefälligst.«
    Bevor ich etwas sagen konnte, räusperte sich Winnie und kam mir zuvor: »Bevor ihr jetzt alle in wilden Aktionismus ausbrecht, meine Lieben – spart euch die Energie. Wilma ist weg.«
    »Wie? Weg?«, sagte Mia.
    »Richtig weg.«
    »Wohin?«, fragte ich.
    »Ja, wohin wohl?«, sagte Winnie. »Zu Raoul. Auch in Spanien müssen Hochzeiten vorbereitet werden.«
    »Hast du sie etwa zum Flughafen gefahren, anstatt ihr das auszureden, Winnie?«
    Er nickte.
    »Und dat war ganz spontan?«, sagte Berti.
    Winnie nickte wieder.
    »Judas!«, rief ich.
    »Was sollte ich machen? Ich bin ihr Trauzeuge … Sie hat mich drum gebeten, und ich hab es gemacht.«
    »Judas!«, riefen jetzt alle, bis auf Matti. Der rettete einen weiteren Pfannkuchen durch Verzehr, bevor er vom Tisch hüpfen konnte, weil Elli

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