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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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selben Augenblick stolperte ein Polizist in Uniform in die Trauerhalle. »Hauptkommissar Blaschke! Tut mir leid, die drei Damen sind einfach an mir vorbei … und … Hunde sind auf dem Friedhofsgelände verboten.«
    »Schon gut«, sagte Winnie mit Resignation in der Stimme. »Oma, Mia, Elli – schön euch zu sehen. Aber es ist grad ungünstig. Würdet ihr bitte wieder gehen? Wir haben zu tun.«
    »Dat seh ich selber. Wat war denn los?«
    »Sie haben eine Leiche gefunden«, sagte ich zu Berti. Winnie rollte die Augen.
    »Aber ich hab sie nicht gefunden«, schob ich hinterher.
    »Wer denn?«, fragte Berti.
    »Ich … ich hab die Leiche gefunden«, erklärte Rudi. »Wir wollten hier alles startklar machen für die Ausstellung. Die Sargdeckel hoch und so … und dann mach ich den Mafioso 2000 auf …«
    »Heißt der wirklich so?«, fragte Winnie.
    »Nee, der heißt Milano Schwarz … ich nenn’ den eben so. Is ja auch egal.«
    »Wann war das?«
    »Vor einer Stunde, oder Matti?«
    Matti nickte, und Rudi fuhr fort: »Ich mach also den Deckel auf, und da liegt der da. Besser gesagt, da wusste ich noch nicht, dass das ein Mann ist. Ich seh also erstmal’n ollen Teppich im Sarg. Ja? Und ich denk noch – was ist das denn für’n schlechter Scherz, jetzt ist die ganze Innenverkleidung ruiniert … und was ist das für rote Farbe?! Und dann rieche ich das plötzlich, dass das Blut ist … oh, nee …«
    Berti nahm Winnie den dampfenden Kaffeebecher aus der Hand und trank einen Schluck. »Ah … lecker. Und wat war dann, Rudi?«
    »Oma, wenn ich mal kurz anmerken darf. Ich führe hier die Ermittlungen. Und Rudi und ich, wir ziehen uns jetzt mal kurz zurück, um in Ruhe zu reden. Die anderen Herren bleiben bitte solange hier. Karin, Peter – stellt bitte fest, wann jeder hier angekommen ist usw. Ihr wisst schon.« Die beiden nickten und zückten ihre Schreibblöcke. Die Aussteller sahen allesamt aus, als wären sie gern ganz woanders.
    »Rudi, ich komm mit«, sagte Elli, aber Winnie entgegnete: »Nur über meine Leiche. Und Matti, Sie können jetzt in die Rechtsmedizin nach Essen fahren. Und … Oma, lass die Jungs von der Spurensicherung ihren Job machen! Komm von dem Sarg da weg, oder ich leg dir Handschellen an.«
    »Man wird doch nomma gucken dürfen.« Berti rückte anstandshalber einen Millimeter vom Mafioso 2000 ab und lächelte den Mann von der Spurensicherung an, als sei sie die Unschuld in Person. Der Mann lächelte gequält zurück.
    Matti nahm seinen Mantel, klopfte Rudi freundschaftlich auf die Schulter, drückte ihm seinen Kaffee in die Hand und wandte sich zum Ausgang. Dabei war sein Gesicht wie tot. Die sonst so strahlenden dunkelblauen Augen hatten fast keine Farbe mehr. Sie sahen aus wie Gletschereis. Irgendetwas schien ihn zu beunruhigen – weit über die Irritation hinaus, morgens eine Leiche in einem Sarg zu finden, die nicht dorthin gehörte.
    Berti hieb mir mit dem Ellbogen in die Seite und flüsterte: »Mach, datte weggkomms. Fahr mit dem nach Essen, sonnz erfahren wir gar nix. Winnie zieht schon widder sonne Schnute. Solange der uns nich rausschmeisst, hören wir uns hier mal um.«
    »Er hat dich schon gebeten zu gehen – nicht mitgekriegt?«
    »Ach, dat meint der nich’ so. Und gezz ab mit dir.«
    »Berti, ich kann doch nicht einfach …«
    »Worauf wartesse noch? Information is alles. Und mach’n Foto von der Leiche … Mit Mattis Handy.«
    »Einen Teufel werd’ ich …«
    »Feige«, zischte sie, packte mich bei den Schultern, drehte mich herum und schob mich in Richtung Ausgang.
    Ich stolperte hinaus, rannte zum Wagen und setzte mich kurzerhand auf den Beifahrersitz. »Ich bin nicht freiwillig hier. Spezialauftrag von Oma Berti. Ich soll die Leiche fotografieren.«
    Matti schwieg. Für mich ja nichts Neues.
    Ich drehte eine Zigarette, zündete sie an und hielt sie ihm hin.
    »Zu therapeutischen Zwecken«, sagte ich. Matti nickte und nahm sie an. Bis wir die Auffahrt zur Stadtautobahn in Richtung Essen erreicht hatten, versuchte ich perfekte Rauchkringel zu produzieren, während ich darauf wartete, dass Matti wieder in den Gesprächsmodus wechseln würde.
    Erst als er die Zigarette im Aschenbecher ausgedrückt hatte, sagte er: »Danke, Frau Margret.«
    »Gern geschehen. Also, was ist passiert?«
    »Wie Rudi schon sagte. Er hat den Sarg aufgemacht – und da lag der Mann in einen Teppich eingerollt darin.«
    »Gestern war der aber noch nicht da.«
    »Richtig. Bevor ich gegangen bin, habe ich

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